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saison. Au Heu d'apointemens, vous lui paieries, Msgr. tant et tant par piece et dans Phiver
il remploierait ici pour le puplic . .216
Zu dieser Zeit befand sich Meyer bereits in Ermenonvilie, in der Nähe von Senlis und
Chantilly, bei dem Marquis Rene de Girardin 21?. Der Marquis hatte sich um sein Schloß
in Ermenonvilie einen veitausgedehnten LandschaAspark, so vie ihn sich Rousseau
erträumte, schaAen lassen. Meyer, als LandschaAsmaler bekannt, nahm in Ermenonvilie
die Stelle eines Zeichenlehrers der Kinder des Marquis ein 21s. Bald nach Meyer, im Mai
des Jahres 1778, fand auch Rousseau Aufnahme in Ermenonvilie, vo er schon einige
Wochen darauf, am 2. Juli, starb und auf der berühmt gewordenen „Ile des peupliers"
begraben wurde. Knapp 11 Monate später folgte ihm schon Meyer. Er starb am 5. Juni
des Jahres 1779 219. Er war gerade an einem Gemälde beschäAigt, das als „tableau de
reception" für die Akademie gedacht war 220. Da Meyer der lutherischen Konfession an-
gehörte, konnte er nicht auf dem Friedhof von Ermenonvilie beerdigt werden, und so
fand er sein Grab im Park auf der großen Insel, ganz in der Nähe der „Ile des peup-
liers". Der Marquis de Girardin ließ ihm dort einen Grabstein setzen: sur la pointe
d'une ile qui s'avance dans ses eaux, vous apercevez un petit monument, dont une partie
est cachee par des buissons; il porte cette inscription: Hier liegt George-Friedrich Mayer,
aus Straßburg gebürtigt, er war ein geschi&ter Mahler und ein redlicher Mann." 22t
In der elsässischen Forschung werden Meyers Beziehungen zum zweibrückischen Hof als
nur kurzfristig angesehen 222, Die vorliegenden Ausführungen ergeben ein anderes Bild.
Meyer emphng von seinem 27. Lebensjahre an bis nahezu an das Ende seines 43. Lebens-
jahres — im 46. Lebensjahr starb er —, also über 16 Jahre lang, Pension, Unterstützung
bzw. Besoldung der Herzoge von Zweibrücken. Christian IV hat Meyer seine weitere
Ausbildung ermöglicht, er gab ihm viele Freiheiten, suchte ihn aber auch von seinem
unvernünAigen Lebenswandel abzubringen. Meyer genoß die Zuneigung Herzog Christians
15 Jahre lang, bis zu dessen Tod. Seine Beziehungen zu Zweibrü&en gehen über den
Zeitraum zwischen dem März 1760 und dem Oktober 1776 aber noch hinaus. Schon um
1750 ist er in Straßburg durch seinen Landsmann und Lehrer Daniel Hien mit hand-
werklichem Können vertraut geworden, die dieser bei Konrad Männlich in Zweibrü&en

216 Geh. StA. Mün&en BGP, 1778, Paris 4 janv. Es geht daraus hervor, daß Meyer die Hoffnung
hatte, au& hei Karl August in einer freien, ihm gewohnten Weise arbeiten zu können. Diesem
220 Girardin, a. a. O.
221 Girardin, Ermenonvilie, S. 28.
 
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