59
der Meyers in herzogJich-zweibrückisAem Besitz nachweisen ss?. Hinzu kamen „21 Zeich-
nungen und Gemälde in Wasserfarb", bei denen es sich gewiß meistens um LandsAaAs-
darstellungen handelte 26s. Die übrigen quellenmäßig erfaßbaren Werke sind ebenfalls
als LandschaAsstü&e angegeben 269. Auf Grund dieses Überblicks ergibt sich, daß Meyers
künstlerische Leistung bis zur Zeit um 1775 mit dem bekannten Bildmaterial nicht völlig
umschrieben wird. Einmal sind kaum die besten Stü&e erhalten geblieben. — ÜberdurA-
schnittliches wäre bei den nach dem Tode Christian IV nach Paris abgewanderten Stü&en
zu erwarten —, zum anderen können wir nicht die ganze Breite des Thematischen über-
sAauen. Nahezu alle Genrestücke sind verschollen. Doch darf auch festgestellt werden,
daß das Bildmaterial durchaus die für Meyer, besonders für seine Zweibrücker Zeit,
charakteristische Leistung festhält: das LandschaAsstück mit Hirten und kleinen Vieh-
herden. Das LandsAaAliche ist bei Meyer das Primäre, es schließt die Darstellung von
Menschen und Tieren, es sAließt auch das Genre in sich ein. Meyers reifste Leistungen
sind jene schlichten HirtenlandschaAen, die vom Jahre 1769 an entstanden. Meyer ist
weit ausschließlicher LandschaAsmaler als Hien, bei dessen WeideviehlandschaAen die
Darstellung der Tiere wie die der LandschaA zumeist als gleichwertig gegeben ist, zu-
weilen dominiert die Tierdarstellung. Das ist bei den LandschaAen Meyers undenkbar.
Sie suchen, den malerischen Reiz des LandschaAlichen an sich zu geben, sie bringen einen
landschaAlichen Stimmungsraum, in dem man arme Landleute, vornehmlich Hirten mit
ein paar Stück Vieh, antriAt. Übergeordnet bleibt das LandsAaAliche. Für Hiens Streben
in der LandschaAsdarstellung konnten die Generationsgenossen Schütz und Aberli Vor-
bild sein und zu einem Vergleichen auffordern, für Meyers spätere LandschaAen scheint
oAensichtlich die Wiener Schule, vor allem mit dem mehr als eine Generation älteren
Chr. Hilfg. Brand und dessen Sohn Joh. Chr. Brand, von EinAuß gewesen zu sein. Was
ihn mit diesen Malern verbindet, das ist das unmittelbare Verhältnis zur Natur, das ist
der Versuch des Erfassens von einem kontinuierlichen LandschaAsraum, von malerischen
Werten. Am nächsten verwandt ist er dem älteren Brand, der neben italienisch-arkadischen
LandschaAen auch mit heimatlichen LandschaAsmotiven bekannt wurde. Details führen
die Übereinstimmungen vor Augen, die nicht allein auf das Konto gemeinsamer hol-
ländischer Vorbilder gebracht werden können, sondern die darauf hindeuten, daß Meyer
Werke von Brand sen. oder auch von Brand jun. gekannt hat. Zwei LandsAaAen von
„Brandt", es ist anzunehmen von dem jüngeren, befanden sich in der Galerie des „Petit
Chateau". BezeiAnenderweise wurden die beiden Stücke in dem nach nationalen Schulen ge-
ordneten Katalog dieser Sammlung unmittelbar vor den Werken Meyers angeordnet 2?°.
267 Bildgattungs-Tabelle:
Cat. 1778
Cat. noir
Cat. rouge
Zusammen
a) Landschaftsstücke
. . . . 6
28
7
41
b) Tierstücke
—
8
2
10
c) Genrestü&e.
. . . . 3
3
1
7
Zusammen 9
59
10
58
rü&sichtigt man das Verzeichnis der 1852 ausgeschiedenen Stü&e, dann verschiebt sich die Tabeile:
55 Landschaftsstü&e, 11 Tierstü&e, 12 Genrestü&e.
268 Die Blätter gehörten als Nr. 2325—2345 der herzogl. graphisch. Slg. an, die 1795 in Mannheim
versteigert wurde (siehe Roland Diss S. 272). Der Schätzpreis war mit 48,15 Gulden angegeben.
Vermutlich handelte es sich dabei um Blätter, die Männlich erwähnt. Siehe zu Anm. 189.
269 Im Besitze des zwbr. Gesandten Pachelbel befand sich „1 Landschaft", die mit 35 Gulden an-
geschlagen wurde (StA. Speyer, Zwbr. III, 877, 1). Benoit, S. 45: „Le rnusee de la ville de
Strasbourg, si malheureusement detruit par les bombes allemandes, avait deux paysages peints
par Meyer." Zu Anfang des 19. Jhs. war in Straßburg auch ein Zeichenbuch Meyers vorhanden
(Strobel, S. 87). Hermann, 2. Bd., S. 344, spricht auch von 2 in Straßburg befindlichen Stü&en
„que son neveu, Ph. J. Meyer . . . a empörtes en Angleterre, oü ils seront probablement graves."
270 Roland Diss. S. 250. Kat. 1778 Nr. 57, Brand und Meyer zählen zur Ecole des Pays Bas. Siehe
zu Anm. 177.
der Meyers in herzogJich-zweibrückisAem Besitz nachweisen ss?. Hinzu kamen „21 Zeich-
nungen und Gemälde in Wasserfarb", bei denen es sich gewiß meistens um LandsAaAs-
darstellungen handelte 26s. Die übrigen quellenmäßig erfaßbaren Werke sind ebenfalls
als LandschaAsstü&e angegeben 269. Auf Grund dieses Überblicks ergibt sich, daß Meyers
künstlerische Leistung bis zur Zeit um 1775 mit dem bekannten Bildmaterial nicht völlig
umschrieben wird. Einmal sind kaum die besten Stü&e erhalten geblieben. — ÜberdurA-
schnittliches wäre bei den nach dem Tode Christian IV nach Paris abgewanderten Stü&en
zu erwarten —, zum anderen können wir nicht die ganze Breite des Thematischen über-
sAauen. Nahezu alle Genrestücke sind verschollen. Doch darf auch festgestellt werden,
daß das Bildmaterial durchaus die für Meyer, besonders für seine Zweibrücker Zeit,
charakteristische Leistung festhält: das LandschaAsstück mit Hirten und kleinen Vieh-
herden. Das LandsAaAliche ist bei Meyer das Primäre, es schließt die Darstellung von
Menschen und Tieren, es sAließt auch das Genre in sich ein. Meyers reifste Leistungen
sind jene schlichten HirtenlandschaAen, die vom Jahre 1769 an entstanden. Meyer ist
weit ausschließlicher LandschaAsmaler als Hien, bei dessen WeideviehlandschaAen die
Darstellung der Tiere wie die der LandschaA zumeist als gleichwertig gegeben ist, zu-
weilen dominiert die Tierdarstellung. Das ist bei den LandschaAen Meyers undenkbar.
Sie suchen, den malerischen Reiz des LandschaAlichen an sich zu geben, sie bringen einen
landschaAlichen Stimmungsraum, in dem man arme Landleute, vornehmlich Hirten mit
ein paar Stück Vieh, antriAt. Übergeordnet bleibt das LandsAaAliche. Für Hiens Streben
in der LandschaAsdarstellung konnten die Generationsgenossen Schütz und Aberli Vor-
bild sein und zu einem Vergleichen auffordern, für Meyers spätere LandschaAen scheint
oAensichtlich die Wiener Schule, vor allem mit dem mehr als eine Generation älteren
Chr. Hilfg. Brand und dessen Sohn Joh. Chr. Brand, von EinAuß gewesen zu sein. Was
ihn mit diesen Malern verbindet, das ist das unmittelbare Verhältnis zur Natur, das ist
der Versuch des Erfassens von einem kontinuierlichen LandschaAsraum, von malerischen
Werten. Am nächsten verwandt ist er dem älteren Brand, der neben italienisch-arkadischen
LandschaAen auch mit heimatlichen LandschaAsmotiven bekannt wurde. Details führen
die Übereinstimmungen vor Augen, die nicht allein auf das Konto gemeinsamer hol-
ländischer Vorbilder gebracht werden können, sondern die darauf hindeuten, daß Meyer
Werke von Brand sen. oder auch von Brand jun. gekannt hat. Zwei LandsAaAen von
„Brandt", es ist anzunehmen von dem jüngeren, befanden sich in der Galerie des „Petit
Chateau". BezeiAnenderweise wurden die beiden Stücke in dem nach nationalen Schulen ge-
ordneten Katalog dieser Sammlung unmittelbar vor den Werken Meyers angeordnet 2?°.
267 Bildgattungs-Tabelle:
Cat. 1778
Cat. noir
Cat. rouge
Zusammen
a) Landschaftsstücke
. . . . 6
28
7
41
b) Tierstücke
—
8
2
10
c) Genrestü&e.
. . . . 3
3
1
7
Zusammen 9
59
10
58
rü&sichtigt man das Verzeichnis der 1852 ausgeschiedenen Stü&e, dann verschiebt sich die Tabeile:
55 Landschaftsstü&e, 11 Tierstü&e, 12 Genrestü&e.
268 Die Blätter gehörten als Nr. 2325—2345 der herzogl. graphisch. Slg. an, die 1795 in Mannheim
versteigert wurde (siehe Roland Diss S. 272). Der Schätzpreis war mit 48,15 Gulden angegeben.
Vermutlich handelte es sich dabei um Blätter, die Männlich erwähnt. Siehe zu Anm. 189.
269 Im Besitze des zwbr. Gesandten Pachelbel befand sich „1 Landschaft", die mit 35 Gulden an-
geschlagen wurde (StA. Speyer, Zwbr. III, 877, 1). Benoit, S. 45: „Le rnusee de la ville de
Strasbourg, si malheureusement detruit par les bombes allemandes, avait deux paysages peints
par Meyer." Zu Anfang des 19. Jhs. war in Straßburg auch ein Zeichenbuch Meyers vorhanden
(Strobel, S. 87). Hermann, 2. Bd., S. 344, spricht auch von 2 in Straßburg befindlichen Stü&en
„que son neveu, Ph. J. Meyer . . . a empörtes en Angleterre, oü ils seront probablement graves."
270 Roland Diss. S. 250. Kat. 1778 Nr. 57, Brand und Meyer zählen zur Ecole des Pays Bas. Siehe
zu Anm. 177.