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auß ftefjt, bis auf bte Ttinaxeis ber 9}?ofd;ccn, ftnb 23auten ber
dtittex beä h. 3o!?anrte3 »on 3erufalcm. 8elfcfl 2Sa»pcnfd)ilbe unb
ganje gtgurcrt in 9Mief, an ben SDfauern beö £aftellö bcö h» 9c"ifo*
laoö, begrüßen ben Slnfommenben alö 3e"3cn von ber ehemaligen
Wacht unb £errltd;fett j'eneö tapfern 23eretnö. Srwadjfen im Dften,
an ber SBtegc unferes? ©laubenS, ftanb ber Drben jur Seit, wo
er über 9?f;obo<3 ^evrfdjte, in ber -äftittag^höhe feiner ßraft unb
feincö ©lanjeö; auf bem fernen weftltchcn Grilanbe SJfatta fanb
er feinen Untergang, wie bie «Sonne naa) »otfcnbetem Ärciölaufe
im Söeften untcrftnft. <5S ftnb nod; md;t neun 9)conate, bajj id>
bort feine ©rabftättc bcfudjt Jjafce. Setber war eö ein beutfdjer
@ro£meifter, von £ompefd;, bem in ber @efd;td)te baö fd)mad;-
»olle SInbenfen aufbehalten bleibt, ben berühmten 9"cttterbunb inö
©rab gebettet ju haben.

■Kachbem im Saljre 1291 bie Tempelherren, bte Johanniter
unb bie 33eutfa)ritter öon ben Saracenen »ötttg auö bem pctftgcn
i'anbe »erbrängt worbcn waren, fatiben bie Ueberrcfte ber bctbcn
erftgcnannten Crben eine 3"ftu$* auf ßhpern. '■' £>a fte aber
|»ier mit bem Könige von Gtöpern £cinrtd) II. unb feinen Saro*
nen in bcftctnbtgen Reibungen lebten, jogen ftdj bie Templer
ganj nad; granfretdj $urüd, ihrer nahen Sluflöfung unb SSer^
nidjtung unbenutzt entgegen gehenb; ber ©rofjmetfier ber^ofpt*
taltter aber, 2Bilf)elm »on 3Sil(aret, faßte ben ^lan, ftd; ber
3nfel EXtpoboö ju bemächtigen, wcld;e auö ben £änben ber ©e^
nuefen in ben 33eftß beö Johann Sßataijeg, Äatferö von üfttcäa,
übergegangen war; allein bie Oberhoheit beö gried;ifd;en 5?atfcrsS
war nidtt »iet mehr aU bloßer-ftame; neben ben @rted;en Ratten
ftd) aud; ©avacenen unb Türfen auf D^^oboö ntebergclaffen, unb
biefe gcmtfdjte 23c»ülfcrung lebte in einer 2lrt »on anard;ifd;cr
llnabhangtgfeit. £)er ©roßmetfter ftarb, bevor er feinen Entwurf
aufführen fonnte, im 3aln'e 1308. ©ein 23ruber unb dladrfaU
ger, $ulfo von SStttaret, erbte feinen $>icm. Sr begab ftd; nad;
^oitterö in granfretd;, wo ftd; ^h'^W ber ©d;öne unb ^apfi
Siemens V. bamalö aufhielten. <2ö würbe ein ßreu^ug auöge*
fd;rieben, unb in bem ©lauben, baß fein 3W ba$ petltge Snub

") <£. SScrtot, Histoire de Chevaliers des St. Jean etc. Paris 1726.
Vol. I. livre IV.
 
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