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Rott, Hans
Kunst und Künstler am Baden-Durlacher Hof bis zur Gründung Karlsruhes — Karlsruhe, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.8256#0045
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des G.L.Archivs nach Grundrissen des Schlosses vor seiner Zerstörung 1689 und fand auch zwei,
die sich mit den Hofgebäuden der Arhardtschen Zeichnungen völlig deckten (Abbild. 8 u. 42).
Weitere Forschungen stellten dann, wie wir unten sehen werden, in dem nahezu unbekannten
Zeichner der Blätter den markgräflichen Hofbaumeister und Ingenieur Joh. Jak. Arhardt, den
Sohn eines ehemaligen Baden-Durlacher Hofbeamten fest. Er stand seit dem Ende des
30 jährigen Krieges bis zum Tode Markgraf Friedrichs V. (1659) in fürstlichem Hofdienst und
blieb auch später noch in Beziehung zu dem Baden-Durlacher Haus. Hiermit war wieder

Abbild. 9. Wappentafel der ehem. Karlsburg zu Durlach.

die Möglichkeit einer sinnenfälligen Vorstellung von dem alten Renaissanceschlosse und dem
Stammsitz der Durlacher Linie gegeben und die Karlsburg nach langer Verschollenheit im Bild
wiedererstanden (vgl. die Tafeln II u. III).

Arhardts perspektivisch höchst genaue Zeichnungen geben zwei Schloßhofansichten, die
eine mit dem Blick von Norden nach Süden, wenn der Besucher der Karlsburg von der
Stadt her in den inneren Hof durch den säulengetragenen Torbau eingetreten war. Da sah
man zur Linken in stumpfem Winkel aneinander stoßend zwei einheitliche Hauptgebäude,
die ich zusammen den «Fürstenbau« nenne, durch einen Treppenturm im Knick zugänglich
und unter sich in Verbindung gesetzt. Ein zweiter Treppenturm neben dem Brunnenhaus
vermittelte den Zugang zum nördlichen Teil des Fürstenbaues, der hier bei dem sogenannten
»Jungferngärtchen« seinen Abschluß fand. Dies entspricht genau dem Garten der heutigen

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