Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rott, Hans
Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert (Band 3,1): III. Der Oberrhein: Quellen I (Baden, Pfalz, Elsass) — Stuttgart, 1936

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1392#0099
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
98 FREIBURG

Stadtschreiber Jacob Mennel mit der Vertretung vor dem Landvogt und den Räten
in der Angelegenheit Albr. Rems.1 — 1499. Graf Rudolf von Sulz erneuert auf
Retreiben Freiburgs die Achterklärung Albr. Rems.2

1500. „Meyster Albrecht Rem, der maler, zeuger diss briefs, ist durch min gnedigen
hern, den margraufen von Rötteln angenomen als hindersaß und burger, und uff
sollichs siner gnaden etwas arbeyt zu machen für sin person, ouch sust allerley
werck und arbeyt in siner gnaden land zu faßen und ufrichten. Nun haut der gemelt
meyster Albrecht allerley sines werckzugkz by uch in uwer statt (= Colmar), der
im not sin wurdt zu siner arbeyt, an sin heim wesen und wonung zu füren, da er
dan yetz wonhaft und mit gelupt und eyd verpflicht ist. Also heben hern ist mein
gar fleisig byt an uch, ob der vorgedacht meyster Albrecht von yeman angestrengt
wurde, im dz sin zu verheften oder verbieten, dz ir dan wellen so gutwillig sin, im
zu verhelfen, im dz sin laußen an die end zu vervolgen, und wie er mit denselben
verkumen wurde, uff welche stund, zyl und tag, wurde er dartzu gehalten, dem
erberlichen uff sin zusagen gehalten und stat getan wurde. Dz wyl uch von wegen
mins gn. hern um uch und die uwern in den und dergelichen und merern Sachen
gutwilligklichen verdienen." 3

1500. „Als dann meister Albrecht Räm, der maler, lange zithar rechtliche handlung
und Übung gepflegen, deshalben uß solchem in unwesen sins handtwercks und ver-
sumnus in schulden komen, dieweil aber bemelter meister Albrecht in willen, sich
villerlei, das im unru und sumnus pringt, zu endtschuldigen, widerumb zu ruwigen
wesen sin handtwerck ordenlich ze triben, niderzeloßen oder an enden, er sich
getruwt zu behelfen, nachzevolgen, und domit er aber solch schulden dester furder-
licher bezalen und yedenman unclagbar machen und im selbs uß nöten helfen möge,
hat er mich als obersten houptman und landtvogt an statt kön. Mt. diemutigclich
angerufen, ime mit einer pitlichen furschrift gegen mengclichen zu verhelfen,
domit er von niemanden uberylt, sonder zu zimblicher täding und zil geloßen werde;
sige er, wie obstot, in guter hoffnung, vlyß ze tun, mit der zyt mengclich, den er
schuldig, erberlich zu entrichten. Diewyl nun ich und mengclich den armen from-
ben barmhertzigkeit mitzeteilen pillichen geneigt, ist als daruff an alle und yede
obgenant min gar fruntlich bitt und begern: ob bemelter meister Albrecht also
yemands ze tund pflichtig und uch umb hilf und furdrung anrufen wurde, in nicht
zu uberylen, sonder zu gutlicher täding, zil und frist komen loßen, by den jenen
uwern vermuglichen vlyß tun, furzekeren und zu verhelfen und sich dermaßen
guedigclich und gutwillig gegen im bewisen, domit er empfind, miner furschrift
fruchtbarlichen genoßen haben." 4

1500. Graf Rudolf, der Hofrichter in Rottweil, wiederholt die am 7. Juli 1494
erfolgte Achterklärung Albr. Rems, auf Klage der Stadt Freiburg: „So künden wir

1. Urk. I, k (Erh. Rechte), z. 10. Dez. 1498.

2. Ib., z. 25. Jan. 1499.

3. Urk. I, k (Erh. Rechte). Hilgman Gißelman, Statthalter der Herrsch. Badenweiler an Meister
u. Rat zu Colmar, 29. Jan. 1500.

4. Urk. I, k (Erh. Rechte). Allg. Empfehlungsschreiben des obersten Hauptmanns und Landvogts
Caspar von Mörsberg für den Maler Albrecht Rem, 6. Febr. 1500.
 
Annotationen