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Ruge, Georg
Anleitungen zu den Präparierübungen an der menschlichen Leiche (Band 2): Präparation der Blutgefässe und des Nervensystems — Leipzig, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.5963#0058
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V. Präparation des Nervensystemes.

eine scharfe Säge, ein kleiner und ein grober Meißel sowie ein Holzhammer
erforderlich.

Zur Orientierung über verschiedene Verhältnisse am Präparate halte man
einen Trockenschädel zur Hand.

Bei der Rückenlage der Leiche auf einem an der Schmalseite abge-
rundeten und von beiden Seiten Zugang gestattenden Tische hat der
höchste Vorsprung am Hinterhaupte mit dem Tischrande abzuschließen.
Unter den Nacken soll ein hoher, keilförmiger Klotz geschoben werden,
■welcher den Kopf vom Tische entfernt, erhebt und zugleich feststellt.
Dieses gelingt, wenn der Keilklotz in der Mitte der oberen abgestumpf-
ten Kante einen Ausschnitt trägt, in welchen der Nacken hineingepasst
wird. Die Scheitelfläche des Schädels, die Stirn und die Occipitalregion
bis zur Prot. occ. ext. seien den Präparanten durch die Lage der Leiche
zugänglich gemacht.

Die Haut des Schädeldaches zerlege man durch zwei Schnitte in vier
Lappen. Einen medianen Sagittalsch tritt (Fig. 43, Sehn. 1) beginne man

etwa 2 cm oberhalb der Höhe des
Ei», 43. Supraorbitalrandes an der Glabella

und führe ihn über den Scheitel bis
etwas unter die höchste Hervorragung
der Occipitalgegeud. Einen zweiten
Schnitt (Figur 43, Sehn. 2) lege
man vom Ohre zum Ohre quer über
die Scheitelhöhe und senkrecht ge-
gen den ersteren. Diesen Transver-
salschnitt beginne man etwa 1 — 2 cm
oberhalb der linken Ohrmuschel und
lasse ihn in gleicher Entfernung von
der rechten endigen.

Die vier Hautlappen haben die
beiden Präparanten von der Scheitel-
höhe in der Richtung der Pfeile der-
artig abzupräparieren, dass, während
der eine den Stirn-, der andere den
Hinterhauptslappen in Angriff nehme,
um später umgekehrt zu verfahren.
Die einfachen und die Doppelpfeile
auf der Figur 43 deuten dies an.

Hautschuitto für dio Eröffnung der SchädolhüUlo. jyio Hautlappeil dürfen Unter

keinen Umständen weiter nach unten
abpräpariert werden, als die die Anfangs- und Endpunkte beider Haut-
schnitto verbindende Kreislinie geht.

Nach der Entfernung der Haut suche man alle größeren Gefäß- und
Nervenäste auf dem Präparationsgebiete auf, ohne dieselben jedoch bis
 
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