sich dann halbrund oder polygonal die bescheidene Apsis angeschlossen
haben. Dass man in Freiburg diese Lösung nicht befolgte, zeigen
die noch erhalteuenen Teile der Chorinnenmauer. Von den Vierungs-
pfeilern legt sich nämlich circa 3 m nach Osten beiderseits ein
aus drei Diensten gebildeter Wandpfeiler vor die Chorwand6, der
sich mit seinem ornamentierten Würfelkapitell bis zur Kämpfer-
höhe der Vierungspfeiler erhebt, wo er ohne Funktion endigt; ein
spätgothischer construktiv sinnloser Stichbogen verbindet heute sein
Kapitell mit dem des Vierungspfeilers. Zweifellos hatten diese
beiden Wandpfeiler die Bestimmung, einen einfach abgestuften spitz
auslaufenden Gurtbogen zu tragen, wie ihn die übrigen Bauteile
zeigen, und von diesem Gurtbogen aus lässt sich die Gewölbeanord-
nung des ganzen Chors bestimmen: der vordere, kaum 3 Meter breite
Teil war offenbar mit einem eigenen Gewölbe gedeckt und zwar, da
an ein Kreuzgewölbe von so verschiedenen Massen nicht gedacht
weiden kann, durch eine spitze Tonne. Ostlich der Wandpfeiler
erfolgte der polygonale Abschluss höchst wahrscheinlich in fünf
Seiten des Achtecks; wenigstens ergiebt sich die Lösung sehr ein-
fach, wenn man die beiden noch vorhandenen Teile der Chorwand
als Polygonseiten annimmt. Dass diese Partien als ein gesondertes
Ganzes behandelt waren, zeigen auch die an der Südwand noch in
ursprünglicher Gestalt erhaltenen Wandarkaden ', die offenbar den
ganzen Chorabschluss umgaben.
Ob übrigens die Zweiteilung des Chors auch nach aussen mar-
kiert war durch eine Giebelwand, welche sich über den Gurtbogen
der Wandpfeiler erhob, oder ob ein gemeinsames Dach das Ganze
bedeckte, lässt sich nicht entscheiden. Jedenfalls lud der ganze
Bau nur wenig über die Ostfront der Hahnentürme aus.
Das östliche Turmpaar.
Diese selbst gehören in ihren fünf unteren Stockwerken eben-
falls der ältesten Bauzeit an. Die Untergeschosse bilden jetzt die
Durchgänge vom Querschiff nach dem Chorumgang; es sind recht-
eckige Bäume, die sich nach beiden Seiten in spitzbogigen Thüren
öffnen und die durch ein kleines, jetzt vermauertes Rundbogenfenster
von der Seite ihr Licht erhielten. Die Ostmauer, an die sich der
neue Chor anschliesst, hat eine durch das Material und die Stein-
metzzeichen als spätgothisch charakterisierte Verkleidung erhalten;
" Vgl. den Längsschnitt bei Moi.lki; 1. e. und unsere AufDahme; die
bisher veröffentlichten Grundrisse lassen diese Einzelheiten nicht erkennen.
7 Zum Teil verdeckt durch das Grabdenkmal des General Kodt; in der
Abbildung dieses Denkmals Scbau-ins-Land 1893 S. 31 zu erkennen.
haben. Dass man in Freiburg diese Lösung nicht befolgte, zeigen
die noch erhalteuenen Teile der Chorinnenmauer. Von den Vierungs-
pfeilern legt sich nämlich circa 3 m nach Osten beiderseits ein
aus drei Diensten gebildeter Wandpfeiler vor die Chorwand6, der
sich mit seinem ornamentierten Würfelkapitell bis zur Kämpfer-
höhe der Vierungspfeiler erhebt, wo er ohne Funktion endigt; ein
spätgothischer construktiv sinnloser Stichbogen verbindet heute sein
Kapitell mit dem des Vierungspfeilers. Zweifellos hatten diese
beiden Wandpfeiler die Bestimmung, einen einfach abgestuften spitz
auslaufenden Gurtbogen zu tragen, wie ihn die übrigen Bauteile
zeigen, und von diesem Gurtbogen aus lässt sich die Gewölbeanord-
nung des ganzen Chors bestimmen: der vordere, kaum 3 Meter breite
Teil war offenbar mit einem eigenen Gewölbe gedeckt und zwar, da
an ein Kreuzgewölbe von so verschiedenen Massen nicht gedacht
weiden kann, durch eine spitze Tonne. Ostlich der Wandpfeiler
erfolgte der polygonale Abschluss höchst wahrscheinlich in fünf
Seiten des Achtecks; wenigstens ergiebt sich die Lösung sehr ein-
fach, wenn man die beiden noch vorhandenen Teile der Chorwand
als Polygonseiten annimmt. Dass diese Partien als ein gesondertes
Ganzes behandelt waren, zeigen auch die an der Südwand noch in
ursprünglicher Gestalt erhaltenen Wandarkaden ', die offenbar den
ganzen Chorabschluss umgaben.
Ob übrigens die Zweiteilung des Chors auch nach aussen mar-
kiert war durch eine Giebelwand, welche sich über den Gurtbogen
der Wandpfeiler erhob, oder ob ein gemeinsames Dach das Ganze
bedeckte, lässt sich nicht entscheiden. Jedenfalls lud der ganze
Bau nur wenig über die Ostfront der Hahnentürme aus.
Das östliche Turmpaar.
Diese selbst gehören in ihren fünf unteren Stockwerken eben-
falls der ältesten Bauzeit an. Die Untergeschosse bilden jetzt die
Durchgänge vom Querschiff nach dem Chorumgang; es sind recht-
eckige Bäume, die sich nach beiden Seiten in spitzbogigen Thüren
öffnen und die durch ein kleines, jetzt vermauertes Rundbogenfenster
von der Seite ihr Licht erhielten. Die Ostmauer, an die sich der
neue Chor anschliesst, hat eine durch das Material und die Stein-
metzzeichen als spätgothisch charakterisierte Verkleidung erhalten;
" Vgl. den Längsschnitt bei Moi.lki; 1. e. und unsere AufDahme; die
bisher veröffentlichten Grundrisse lassen diese Einzelheiten nicht erkennen.
7 Zum Teil verdeckt durch das Grabdenkmal des General Kodt; in der
Abbildung dieses Denkmals Scbau-ins-Land 1893 S. 31 zu erkennen.