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Schapire, Rosa
Johann Ludwig Ernst Morgenstern: ein Beitrag zu Frankfurts Kunstgeschichte im XVIII. Jahrhundert — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Band 57: Strassburg: J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.66368#0040
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ieren. Er versäumt bei den Bestellungen nicht aufzuführen,
ob er die Kupferplatten geliefert bekommt oder extra zu be-
rechnen hat. Auch die kleinen Beträge für Terpentin-Oel,
Kreide, Mastix, Belegweiß, «alte Kupfer-Blatten» etc. notiert er
sorglich. — Wiederholt versucht er im Jahre 1776 sein Glück
in der Mannheimer, Mainzer, Nürnberger und Frankfurter
Lotterie, ob mit Erfolg, berichtet das Kalenderbuch nicht.
Er war demnach wahrscheinlich in Geldangelegenheiten
ziemlich genau. Unter seinen Aufzeichnungen von 1766 findet
sich unter der Rubrik «Was ich ausgelehnent habe» ein Posten
von fl. 115, der sich aus sechs Beträgen zusammensetzt.
Darunter z. B.:
«fl. 5. Der Fr. v. Reitzenstein auf ein Tafelzeig den
20. August 1760.
fl. 35. Pr. Ludwig Günther» etc.
Nichtsdestoweniger erscheint er als Käufer auf einer Auktion64
im Stiftungshaus am 27. September 1779 und erwirbt für
fl. 73.50 ein Gemälde von Uitewaal «Loth mit seinen Töchtern
in der Höhle» (Nr. 471 des Katalogs), sowie zwei Schlachtstücke
von Rugendas für zusammen fl. 67 (Nr. 575/76 des Kataloges).
Auch auf der Auktion der Johann Roe Gogel’schen Erben
178265 erwirbt er «Eines französischen großen Herrn Bildnis,
fein gemahlt, ovalen Formats» und als Gegenstück dazu «einer vor-
nehmen Dame Bildnis in alter Tracht» (Nr. 370/71 des Kataloges).
Sowie ferner zwei kleine Basreliefs in Elfenbein «antike
griechische Frauenzimmerbildnisse vorstehend» (Nr. 401)02
des Kataloges).
Damit ist durchaus nicht gesagt, daß diese, so verschiedenen
Kunstgebieten angehörenden Erwerbungen, seine einzigen An-
käufe auf den zahlreichen Frankfurter Auktionen gewesen sind.
Nur ausnahmsweise ist der Name des Käufers genannt in den
Auktionskatalogen, die im Städelschen Institut in Frankfurt
a. M. aufbewahrt werden, und Morgenstern kann sich die schönste
Kunstsammlung angelegt haben, ohne daß es auf diesem Wege
zu ermitteln wäre.

64 Katalog im Städelschen Institut in Frankfurt, Nr. C. 1399.
65 Katalog, ebenda, Nr. C. 1382.
 
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