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sich auch Prithericus.1 Wenn es sonst Fridericus heisst, so muss ich im
Hinblick auf die Vita den Prithericus für einen Best der ursprünglichen
Schreibung halten. Man vergleiche noch Hildenesheim. So schreibt die
Vita; nur einmal verlässt der Hildesheimer die Schreibweise der Vita und
— ich darf wohl sagen: — der paderborner Annalen. Diese Beispiele
mögen genügen. Sie zeigen, dass H. die Schreibweise seiner Vorlage viel-
fach beibehalten, ihr aber nicht ganz treu geblieben ist. Durchaus treulos
ward H. an anderen Stellen. Es muss sofort auffallen: H. schreibt stets
Slavi, C. und — wofern von H. unabhängig, — auch S.2 schreiben Sclavi.
Sclavi schreibt zweimal auch Meinwerks Biograph. Nur noch Eins soll auf
dio Vita führen, ou liebt H.; die Vita hat den Doppelvokal oft verwischt,
schreibt aber auch oft uo. Und uo finden wir an zwei Stellen der iburger,3
es hat sich auch noch in den kölner Annaleu erhalten. 4 Genug: ich be-
haupte mit Grund, dass man um 1145 in Abdinghof nicht viel anders
schrieb, als um 1155. So habe ich mir die Schreibweise der Vita zum Vor-
bild genommen,5 sie mit Gleichmässigkeit durchgeführt und leichten Sinnes
— mag einem Buchstabenphilologen, deren es unter den Geschichtsforschern
ja auch gibt, vor dem Verfahren grauen, — jeder qualvollen Wahl mich
entschlagend, ein Halbtausend Lesarten über Bord geworfen.G
Auch was dio Fortsetzung betrifft, werde ich nicht jede Lesart ver-
zeichnen, — nicht jede Lesart, wodurch der Druck und zwei Codices des
allein noch in Betracht kommenden 5> Weltenlaufes * sich unterscheiden.
Die Ausgabe entspricht ganz den anderen Leistungen der Meibomschen
Firma;7 ungleich besser sind die mir vorliegenden Codices, der leipziger
und paderborner. Doch stehen sie unter sich in einem engeren Abhängig-
koitsverhältniss,8 als zu dem Codex, welchen Meibom benutzte. Daher be-
hält die Ausgabe ihron selbständigen Werth, und es scheint gerechtfertigt,
wenn ich auch einmal dorn Druke, trotz der Abweichungen zweier Codices,
die im Allgemeinen besser sind, den Vorzug gebe.
1) Vgl. zu 1115 and 1126.
2) Vgl. den Wechsel der Schreibweise zu 1110; erst schreibt S. mit H.:
Slari, dann greift er, wie der Satz Occiditur — Hamuiaburh zeigt, zu den pader-
borner Annalen und sehreibt nun mit ihnen: Sclavi.
8) Cuonradus zu 1074; Osinvuort zu 1081.
4) Uodo zu 1107; Cuono zu 1118; Cuonradus zu 1128. 1130.
5) Doch habe ich darin nicht zu weit gehen mögen, z. B. statt der deutschen
Form Trotmunde nicht die lateinische Trotmannia eingeführt.
6) Bei einem ,cf. * habe ich die Lesearten überhaupt nicht angeführt.
7) Da war es mir denn sehr erfreulich , zwei Codices benutzen zu können.
Den einen, Eigeuthum des padorborner Alterthumvcreins, erhielt ich von Herrn
Dr. üiefers, dessen nie versagender Liebenswürdigkeit ich den wärmsten Dank
schulde; von den anderen gab mir Herr Professor Georg Voigt zuerst genauere
Kunde; dann geschah es auf Vermittlung eines hohen Vorstandes hiesiger Staats-
bibliothek, dass mir der Codex, Eigeuthum der leipziger Universitätsbibliothek, hier-
her geschickt wurde. Gobelins Original blieb mir leider unerreichbar; nach Archiv
der Gosellsch. 8,58 fand es sich im Besitze des Herrn Tross zu Hamm ; dessen Nach-
lass soll in alle Welt gegangen sein; aus Hamm ist der Codex verschwunden.
8) Das hätte ein Herausgeber Gobelins zu erweisen, nicht aber wer aus dem
umfangreichen Werke nur wenige Sätze verwerthon will.
Scbeffer-Bolchorsti, Annales Fatlierbrumieueois. 5
sich auch Prithericus.1 Wenn es sonst Fridericus heisst, so muss ich im
Hinblick auf die Vita den Prithericus für einen Best der ursprünglichen
Schreibung halten. Man vergleiche noch Hildenesheim. So schreibt die
Vita; nur einmal verlässt der Hildesheimer die Schreibweise der Vita und
— ich darf wohl sagen: — der paderborner Annalen. Diese Beispiele
mögen genügen. Sie zeigen, dass H. die Schreibweise seiner Vorlage viel-
fach beibehalten, ihr aber nicht ganz treu geblieben ist. Durchaus treulos
ward H. an anderen Stellen. Es muss sofort auffallen: H. schreibt stets
Slavi, C. und — wofern von H. unabhängig, — auch S.2 schreiben Sclavi.
Sclavi schreibt zweimal auch Meinwerks Biograph. Nur noch Eins soll auf
dio Vita führen, ou liebt H.; die Vita hat den Doppelvokal oft verwischt,
schreibt aber auch oft uo. Und uo finden wir an zwei Stellen der iburger,3
es hat sich auch noch in den kölner Annaleu erhalten. 4 Genug: ich be-
haupte mit Grund, dass man um 1145 in Abdinghof nicht viel anders
schrieb, als um 1155. So habe ich mir die Schreibweise der Vita zum Vor-
bild genommen,5 sie mit Gleichmässigkeit durchgeführt und leichten Sinnes
— mag einem Buchstabenphilologen, deren es unter den Geschichtsforschern
ja auch gibt, vor dem Verfahren grauen, — jeder qualvollen Wahl mich
entschlagend, ein Halbtausend Lesarten über Bord geworfen.G
Auch was dio Fortsetzung betrifft, werde ich nicht jede Lesart ver-
zeichnen, — nicht jede Lesart, wodurch der Druck und zwei Codices des
allein noch in Betracht kommenden 5> Weltenlaufes * sich unterscheiden.
Die Ausgabe entspricht ganz den anderen Leistungen der Meibomschen
Firma;7 ungleich besser sind die mir vorliegenden Codices, der leipziger
und paderborner. Doch stehen sie unter sich in einem engeren Abhängig-
koitsverhältniss,8 als zu dem Codex, welchen Meibom benutzte. Daher be-
hält die Ausgabe ihron selbständigen Werth, und es scheint gerechtfertigt,
wenn ich auch einmal dorn Druke, trotz der Abweichungen zweier Codices,
die im Allgemeinen besser sind, den Vorzug gebe.
1) Vgl. zu 1115 and 1126.
2) Vgl. den Wechsel der Schreibweise zu 1110; erst schreibt S. mit H.:
Slari, dann greift er, wie der Satz Occiditur — Hamuiaburh zeigt, zu den pader-
borner Annalen und sehreibt nun mit ihnen: Sclavi.
8) Cuonradus zu 1074; Osinvuort zu 1081.
4) Uodo zu 1107; Cuono zu 1118; Cuonradus zu 1128. 1130.
5) Doch habe ich darin nicht zu weit gehen mögen, z. B. statt der deutschen
Form Trotmunde nicht die lateinische Trotmannia eingeführt.
6) Bei einem ,cf. * habe ich die Lesearten überhaupt nicht angeführt.
7) Da war es mir denn sehr erfreulich , zwei Codices benutzen zu können.
Den einen, Eigeuthum des padorborner Alterthumvcreins, erhielt ich von Herrn
Dr. üiefers, dessen nie versagender Liebenswürdigkeit ich den wärmsten Dank
schulde; von den anderen gab mir Herr Professor Georg Voigt zuerst genauere
Kunde; dann geschah es auf Vermittlung eines hohen Vorstandes hiesiger Staats-
bibliothek, dass mir der Codex, Eigeuthum der leipziger Universitätsbibliothek, hier-
her geschickt wurde. Gobelins Original blieb mir leider unerreichbar; nach Archiv
der Gosellsch. 8,58 fand es sich im Besitze des Herrn Tross zu Hamm ; dessen Nach-
lass soll in alle Welt gegangen sein; aus Hamm ist der Codex verschwunden.
8) Das hätte ein Herausgeber Gobelins zu erweisen, nicht aber wer aus dem
umfangreichen Werke nur wenige Sätze verwerthon will.
Scbeffer-Bolchorsti, Annales Fatlierbrumieueois. 5