Merkwürdige Goldscheiben. 193
zierten runden, dicken, goldenen Blatter, deren ich 701
sammelte. Ich fand sie sowol unter als über den Gerippen
und um dieselben herum, es leidet daher keinen Zweifel,
dass ein Theil derselben schon vor Errichtung der Scheiter-
haufen auf den Grund des Grabes geworfen und der liest
vor Anzündung der Holzstösse auf die Leichen gelegt wurde.
In den nachstehenden Bildern gebe ich alle verschiedenen Muster
dieser wunderbaren Blätter in natürlicher Grösse. Es ist schwer
zu sagen, wie die mykenischen Goldschmiede die Repousse-
Arbeit machten. Nach Professor Landerer's Meinung legten
sie das Goldblech auf einen Block von Blei und hämmerten
und pressten die Ornamentation hinein. Nr. 239 stellt breite runde
Mäander dar, die denen auf der vierten Grabstele ähnlich sind
(vgl. das Bild Nr. 142, Seite 101). Die schöne, aber sehr sonder-
bare Ornamentation in der Mitte von Nr. 239, die hier so viel-
fältig wiederkehrt, scheint mir vom pg abzustammen, uinso-
mehr, als die vier Punkte, welche als die Zeichen der vier
Nägel angesehen werden, selten fehlen; der Künstler hat hier
nur noch zwei Arme hinzugefügt und alle sechs Arme in
Spiralen umgewandelt. Nr. 240 stellt einen Tintenfisch (sepia)
dar, dessen acht Füsse in Spiralen gedreht sind; der Kopf
mit Augen ist deutlich zu sehen. Nr. 241 zeigt eine Blume,
Nr. 242 eine sehr hübsche Ornamentation mit Spiralen, Nr. 243
einen hübschen Schmetterling, ein Typus, der ungemein häufig
ist. Herr C. T. Newton erinnert mich daran, dass der Schmetter-
ling in der späteren griechischen Kunst ein Sinnbild der Un-
sterblichkeit ist; ob derselbe aber hier als ein solches Symbol
angesehen werden kann, wage ich nicht zu entscheiden. Nr. 244
hat eine sonderbare Ornamentation von Spiralen in Form
von sechs Schlangen um den Mittelpunkt. In Nr. 245 er-
kennen wir sogleich die Ornamentation der Grabstele Nr.
142 wieder, und im mittlem Kreise jene von Nr. 244 in ver-
minderter Grösse. Nr. 246 zeigt innerhalb eines breiten
SCHLXEHANN. \Q
zierten runden, dicken, goldenen Blatter, deren ich 701
sammelte. Ich fand sie sowol unter als über den Gerippen
und um dieselben herum, es leidet daher keinen Zweifel,
dass ein Theil derselben schon vor Errichtung der Scheiter-
haufen auf den Grund des Grabes geworfen und der liest
vor Anzündung der Holzstösse auf die Leichen gelegt wurde.
In den nachstehenden Bildern gebe ich alle verschiedenen Muster
dieser wunderbaren Blätter in natürlicher Grösse. Es ist schwer
zu sagen, wie die mykenischen Goldschmiede die Repousse-
Arbeit machten. Nach Professor Landerer's Meinung legten
sie das Goldblech auf einen Block von Blei und hämmerten
und pressten die Ornamentation hinein. Nr. 239 stellt breite runde
Mäander dar, die denen auf der vierten Grabstele ähnlich sind
(vgl. das Bild Nr. 142, Seite 101). Die schöne, aber sehr sonder-
bare Ornamentation in der Mitte von Nr. 239, die hier so viel-
fältig wiederkehrt, scheint mir vom pg abzustammen, uinso-
mehr, als die vier Punkte, welche als die Zeichen der vier
Nägel angesehen werden, selten fehlen; der Künstler hat hier
nur noch zwei Arme hinzugefügt und alle sechs Arme in
Spiralen umgewandelt. Nr. 240 stellt einen Tintenfisch (sepia)
dar, dessen acht Füsse in Spiralen gedreht sind; der Kopf
mit Augen ist deutlich zu sehen. Nr. 241 zeigt eine Blume,
Nr. 242 eine sehr hübsche Ornamentation mit Spiralen, Nr. 243
einen hübschen Schmetterling, ein Typus, der ungemein häufig
ist. Herr C. T. Newton erinnert mich daran, dass der Schmetter-
ling in der späteren griechischen Kunst ein Sinnbild der Un-
sterblichkeit ist; ob derselbe aber hier als ein solches Symbol
angesehen werden kann, wage ich nicht zu entscheiden. Nr. 244
hat eine sonderbare Ornamentation von Spiralen in Form
von sechs Schlangen um den Mittelpunkt. In Nr. 245 er-
kennen wir sogleich die Ornamentation der Grabstele Nr.
142 wieder, und im mittlem Kreise jene von Nr. 244 in ver-
minderter Grösse. Nr. 246 zeigt innerhalb eines breiten
SCHLXEHANN. \Q