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VOBBEDE.

Kaum sind zehn Jahre verflossen seit der Zeit, wo der Schleier
einer undurchdringlichen Nacht über den Anfängen der griechi-
schen Geschichte zu hängen schien. Wolf und seine Anhänger
hatten den Körper Homer's in Stücke zerrissen; Niebuhr's Schule
hatte die Legenden des präliterarischen Hellas so lange kritisirt,
bis keine derselben übrigblieb; und die Wissenschaft der ver-
gleichenden Mythologie hatte bestimmt, dass „die Legende vom
göttlichen Troja", gleich der von der Belagerung des kadmei-
schen Theben, nur eine Form der uralten Sage wäre, nach
welcher die Mauerzinnen des Luftraums tagtäglich von den
glänzenden Mächten des Himmels gestürmt wurden. Der älteste
Theil von Grote's „Geschichte" bezeichnet das Ende und den
Abriss dieser Periode zerstörender Kritik. Wie der grosse Histo-
riker gezeigt hat, haben wir keine Autoritäten, die bis zu jener,
heroischen Epoche Griechenlands hinaufreichen, zwischen welcher
und der literarischen Epoche eine tiefe nicht verzeichnete Kluft
liegt, während die von rationalisirenden Annalisten zu Geschichte
umgewandelten Legenden nicht von den auf die Götter Bezug
habenden unterschieden werden können. Unsere Beweise für
die sogenannte heroische oder prähistorische Zeit wären unter-
sucht und fehlend befunden worden; die von den alten Helden
erzählten Mythen mochten wirklich einige wahre Elemente ent*
halten, jedoch war es uns jetzt unmöglich, diese herauszufinden.
 
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