linker Hand die Bibliothek und das Dormitorium Juniorum anschlossen. Die Zellen hatten keine Heizung
und erhielten, wohl durch Abluftklappen, die überschüssige Wärme des darunterliegenden Vießels.
Für jeden, der Pläne zu lesen versteht, ist es erstaunlich, mit wie geringen Mitteln, nur durch das Einschie-
ben des Vorplatzes, eine enge Verbindung aller Konventsräume unter sich und mit der anschließenden Schule
geschaffen war, ohne daß die weihevolle Abgeschiedenheit des Kreuzgangs gestört oder nur beeinträchtigt
wurde. Wir verlassen damit den alten Konvent und gehen hinüber zu den Bauten Martin I. und Ottos, die
sich um den Konventhof gruppieren.
?^DXer «Südflügel des neuen Konvents«, den Martini, errichtet hatte, enthielt im Erdgeschoß
^<^das Refektorium, daneben die Küche mit Zubehör, den Haupteingang und die Durchfahrt in den neuen
Konventhof, Pförtnerzimmer und Wintergarten. Das Refektorium war schön getäfert und mit zwei laufen-
den Brunnen ausgeftattet. Die Küche hatte erst Augustinus 1699 vom Ostflügel des Martinsbaues (wo früher
die Küche der Jnfirmaria lag) hierher verlegt. Die Pforte war der vierte Haupteingang, nachdem zuvor die
alte Pforte neben dem südlichen Münsterturm, dann der lange Gang vom alten Münster zur Pforte (1578
bereits abgebrochen), dann die Deps neben dem Cellarium nacheinander als Zugang zum Konvent gedient
hatten? Das erste Obergeschoß enthielt an einem doppeltgebauten, durch Lichtschleusen erhellten Flur die
Zellen der Patres, die durch die Abluft des Refektoriums erwärmt wurden, 2 Zellen mit eigenem Ofen für den
Subprior und an den Enden jeweils die Schulsäle, die St.Thomasschule — nach Thomas von Aquin so be-
nannt— für theologischen und die Synagoge, wohl scherzweise so bezeichnet, für philosophischen Unter-
richt, die aber bereits zum Ostflügel zählte. Die Zellen im zweiten Obergeschoß waren wegen ihrer kalten
Lage wenig beliebt, so daß zu Gumpps Zeiten nur 4 heizbare von Senioren, Professoren und von dem Con-
fessoria oder Cellario benützt wurden, während die übrigen als Kammern für reine und schmutzige Wäsche
und zum Aufbewahren der Pelze dienten.
<^?T^er »Ostflügel des neuen* (G. 40 ff.) von Martini, begonnenen Konvents war ursprünglich als
^<^/Krankenabteilung eingerichtet, weil zu seiner Zeit die Pest wütete und keine Absonderungsräume vor-
handen waren, wurde aber zu Gumpps Zeiten nur selten noch als solche, vielmehr zur Unterbringung der
Fratres stuäentss benutzt. Das Erdgeschoß enthielt untergeordnete Räume, die ehemals als Karzer dienten,
* Gumpp 85. Cs scheint manches in den Konvent gekommen zu sein, was nicht hineingehö'rte. Daher wurden strenge Vor-
schriften über Zu- und Abgang erlassen, die darauf abzielten, den Verkehr möglichst unter den Augen des Prälaten vor sich gehen
zu lasten. / ? Beichtvater.
9Z
und erhielten, wohl durch Abluftklappen, die überschüssige Wärme des darunterliegenden Vießels.
Für jeden, der Pläne zu lesen versteht, ist es erstaunlich, mit wie geringen Mitteln, nur durch das Einschie-
ben des Vorplatzes, eine enge Verbindung aller Konventsräume unter sich und mit der anschließenden Schule
geschaffen war, ohne daß die weihevolle Abgeschiedenheit des Kreuzgangs gestört oder nur beeinträchtigt
wurde. Wir verlassen damit den alten Konvent und gehen hinüber zu den Bauten Martin I. und Ottos, die
sich um den Konventhof gruppieren.
?^DXer «Südflügel des neuen Konvents«, den Martini, errichtet hatte, enthielt im Erdgeschoß
^<^das Refektorium, daneben die Küche mit Zubehör, den Haupteingang und die Durchfahrt in den neuen
Konventhof, Pförtnerzimmer und Wintergarten. Das Refektorium war schön getäfert und mit zwei laufen-
den Brunnen ausgeftattet. Die Küche hatte erst Augustinus 1699 vom Ostflügel des Martinsbaues (wo früher
die Küche der Jnfirmaria lag) hierher verlegt. Die Pforte war der vierte Haupteingang, nachdem zuvor die
alte Pforte neben dem südlichen Münsterturm, dann der lange Gang vom alten Münster zur Pforte (1578
bereits abgebrochen), dann die Deps neben dem Cellarium nacheinander als Zugang zum Konvent gedient
hatten? Das erste Obergeschoß enthielt an einem doppeltgebauten, durch Lichtschleusen erhellten Flur die
Zellen der Patres, die durch die Abluft des Refektoriums erwärmt wurden, 2 Zellen mit eigenem Ofen für den
Subprior und an den Enden jeweils die Schulsäle, die St.Thomasschule — nach Thomas von Aquin so be-
nannt— für theologischen und die Synagoge, wohl scherzweise so bezeichnet, für philosophischen Unter-
richt, die aber bereits zum Ostflügel zählte. Die Zellen im zweiten Obergeschoß waren wegen ihrer kalten
Lage wenig beliebt, so daß zu Gumpps Zeiten nur 4 heizbare von Senioren, Professoren und von dem Con-
fessoria oder Cellario benützt wurden, während die übrigen als Kammern für reine und schmutzige Wäsche
und zum Aufbewahren der Pelze dienten.
<^?T^er »Ostflügel des neuen* (G. 40 ff.) von Martini, begonnenen Konvents war ursprünglich als
^<^/Krankenabteilung eingerichtet, weil zu seiner Zeit die Pest wütete und keine Absonderungsräume vor-
handen waren, wurde aber zu Gumpps Zeiten nur selten noch als solche, vielmehr zur Unterbringung der
Fratres stuäentss benutzt. Das Erdgeschoß enthielt untergeordnete Räume, die ehemals als Karzer dienten,
* Gumpp 85. Cs scheint manches in den Konvent gekommen zu sein, was nicht hineingehö'rte. Daher wurden strenge Vor-
schriften über Zu- und Abgang erlassen, die darauf abzielten, den Verkehr möglichst unter den Augen des Prälaten vor sich gehen
zu lasten. / ? Beichtvater.
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