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Schön, Theodor von
Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schön (Band 2): Anhang zum 1. Theil — Berlin, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.24266#0266
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258

Stein und Pozzo di Borgo?)

Jedermann ift in seinem Leben einigen von jenen scharf
gezeichneten Gesichtsbildungen, von jenen hervorragendeir
Charakteren begegnet, deren Eindruck desto tiefer bleibft je
größere Uneigennützigkeit und Wärme die Seele hat, die
ihn empfing. Die Jugend, bei aller ihr so natürlichen Hin-
gebung und allem guten Glauben hat mehr Fähigkeift
scharfe und beftimmte Beobachtungen zu machen, als man
glanbt: indem ich sehr tief in meine Erinnerungen zurück
greife, finde ich darin die beiden ausgezeichneten Männer,
deren Namen auf dem Titelblatt dieses Heftes stehen: Stein
nnd Pozzo di Borgo.

Um mit dem Letzteren anzufangen, bemerke ich, daß sein
Leben in zwei durchans verschiedene Epochen zerfätlt, deren
eine mir in allen ihren Einzelheiten bekannt ist, während ich
die andere ganz und gar nicht kenne: ich weiß nur von Pozzo,
dem Geächteten, Flüchtigen, wie Dante oder Macchiavell einer
Freistätte und des Vaterlandes Beraubten, dem pvlitischen
Verschwörer, dem Manne, den die Fluthen bald anf dies,
bald auf jenes Gestade warfen und der dennoch dem Cultus
einer einzigen Jdee geweiht und von Einer obersten Ent-
schließung beherrscht blieb.

Pozzo, der russische Graf und Gesandte, der, mit allen

Z Die Neue Preuß: Ztg: vom 9. u: 10. Juli 1872 veröffeutlichte
den vorgenannten Aufsatz, beschränkte sich jedoch daraus, aus Grund
einer englischen Uebersetzung nur diejenigeu Abschnitte mitzutheilen, welche
sich ausschließlich aus Stein beziehen.
 
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