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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 16): Die Drucker in Speyer, Würzburg, Eichstätt, Passau, München, Ingolstadt, Zweibrücken, Freising, Memmingen — Leipzig, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.19187#0017
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Den Druck „Divina providentia" haben wir bereits erledigt. Reicheren Bilderschmuck weisen die drei
Herbarien auf, die den beiden Hist, ob mit Recht oder Unrecht, zugewiesen werden (Abb. 697—846).

Was danach noch an Drucken kommt, ist wenig von Bedeutung. Der „Liber in laudem Mariae" stammt aus
dem „Defensorium". Das Losbuch „Nu hört und merkt" bringt Tierkreisbilder und 4 Holzschnitte (Abb. 847—865),
U. 1. Frau Rosenkranz schließlich zwei Holzschnitte (Abb. 866 und Abb. 867).

*

Georg Reyser in Würzburg

Die Stadt der religiösen Drucke mit Bilderschmuck ist Würzburg, der Drucker, dem wir die schönen Abbildungs-
blätter verdanken, Georg Reyser. Den ersten für uns in Frage kommenden Druck hat er noch mit Stephan Dold
und Johann Beckenhub herausgebracht: es ist ein „Breviarium Herbipolense" mit Privileg vom 20. Sep-
tember 1479 und dem reichgeschmückten Blatt 38 (Abb. 868). Von 1481 hat er dann allein eine große Anzahl
Missales, Graduales und Breviarien geschaffen. Wir nennen die mit Bilderschmuck versehenen:

i48i. Missale Herbipolense Wappen und Christus am Kreuz (Abb. 869 i483. Breviarium Eystetense (siehe Nachträge).

und Abb. 870). 1484- Missale Herbipolense mit denselben Holzschnitten wie das
1^82. Missale Moguntinum mit dem Wappenbild (Abb. 871). Missale von i48i.

1/182. Agenda Ilerbipolensis mit dem Holzschnitt des Breviariums von

1479 (Abb. 868).

Von 1491 ab schafft Georg Reyser aller zwei Jahre ein „Missale Herbipolense", deren Abbildungen aber jetzt
nicht mehr Kupferstiche, sondern Holzschnitte sind; da sie zum Teil recht schlecht erhalten sind, bringen wir sie
im Schlußband des Bilderschmucks in der Hoffnung, später noch bessere Exemplare zu finden.

1491 mit den vorhergehenden Abbildungen. r^97 mit dem Wappen von Laurence de Bibra (Abb. 873) und dem

1^93 mit Abbildung 872, Wappen des Bischofs und des Bistums Christus am Kreuz der vorhergehenden Drucke (Abb. 872).

Würzburg. ^99 mit den Abbildungen des Drucks von 1^97 (Abb. 872).

lAgS mit den Abbildungen von i493.

Das Graduale von 1496 ist in seinem Wappen-Holzschnitt in seiner Darstellung der Abbildung des Missale
von 1497 ziemlich ähnlich.

Die Statuta Herbipolensia weisen zwei kleine Holzschnitte (Siegel des Notars Johannes Fabri und des
Notars Johannes Moler (Abb. 874 und 875) auf.

Der kleine Druck „Graf von Savoye n" enthält den Holzschnitt Abb. 876.

Schließlich ist noch ein Werkchen zu nennen mit etwas mehr Bilderschmuck, der „Rosenkranz U. 1. Frau",
das nur unvollständig auf uns gekommen ist. In dem Bruchstück finden sich die Holzschnitte 877—888.

*

Michael Reyser in Eichstätt

Eichstätt hat in der Inkunabelzeit nur einen Drucker gehabt: Michael Reyser. Alle Drucke, in denen bei
ihm Bildschmuck vorkommt, sind religiöse Werke. Dreimal hat er das „Missale Eystettense" gedruckt. Die
Ausgaben i486 und 1489 sind wohl in den Abbildungen gleich: Zwei Engel halten die Wappen des Bischofs von
Eichstätt und des Bischofs Wilhelm, Grafen von Reichenau (Abb. 889); unten das Monogramm W+H, außerdem
das Kanonbild von Georg Reyser (Abb. 870). Die dritte Ausgabe des Missale (1494) zeigt dagegen eine freie
Kopie der Wappen auf Abbildung 889 und die Abbildung 872. Das Monogramm W+H kommt auch auf der
Rückseite des Blattes 2 des „Obsequiale Eystettense" vom Jahre 1488 in der dortigen Abbildung 889 vor.
Diese ist dieselbe Abbildung, die sich auf der Rückseite des Blattes 1 der „Statuta Eystettensia et Mo-
guntina" mit dem Vorwort vom 15. März 1484 findet.

*

Johannes Petri in Passau

Über den Drucker Johannes Petri in Passau wissen wir so gut wie nichts außer dem, was aus seinen Drucken
erschlossen werden kann. Dreimal hat er einen Herbarius (1485, i486 und einen ohne Jahr) herausgebracht-
Alle drei haben dieselben Holzschnitte, die ihrerseits auf den Herbarius von Schöffer, Mainz 1484, zurückgehen,
aber nicht so gut wiedergegeben sind. Die übrigen drei Drucke Petris mit Bilderschmuck bringen nichts von Be-

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