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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 16): Die Drucker in Speyer, Würzburg, Eichstätt, Passau, München, Ingolstadt, Zweibrücken, Freising, Memmingen — Leipzig, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.19187#0018
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deutung. In der „Canonisatio S. Leopoldi" von Johannes Franciscus de Pavinis findet sich nur der Holz-
schnitt Abb. 890 mit dem Heiligen Leopold, die „Agenda Pataviensis" vom 31. Juli 1490 zeigt den Bischof
Christopherus von Passau (Abb. 891), das„Missale Pataviense" vom 20. November 1491 enthält das Wappen
des Bischofs Christoph von Schachner (Abb. 892), und ein uns zur Zeit nicht erreichbares Kanonbild.

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Münchener Drucke

München spielt als Inkunabelstadt keine Rolle. Der Bilderschmuck ist kaum nennenswert. Johann Schaur
hat in seinem Druck „Zeichen der falschen Gulden", einem Einblatt, nur Abbildungen von Münzen (Abb. 893);
H ans Schobsser hat nicht mehr aufzuweisen, sein Münzblatt zeigt fünf Münzen (Abb. 894). Die drei kleinen
Drucke von Benedict Buchpinder, die für uns in Frage kommen (Beichtbüchlein von 1488 mit einem Holz-
schnitt, Abb. 895, der wohl in dasselbe Jahr gehörende Druck S. Bernhardus, Haushalten mit dem Holzschnitt
Abb. 896, und das Pater-noster-Titelbild, Abb. 897, sind von keiner weiteren Bedeutung.

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Johannes Kachelofen in Ingolstadt

Über Johannes Kachelofen wissen wir nichts. Drucke, die Holzschnitte aufweisen und ihm zugeschrieben werden,
sind folgende: ein Deutscher Almanach vom Jahre 1493 mit einer Ranke (Abb. 898); ein Locher: Rosarium
celestis curiae mit dem Titelblatt (Abb. 899); eine Ars memorativa, lateinisch mit schematischen Figuren,
die unsere Abbildungen 900—905 zeigen; ein Traktat von Locher: Monstriferus partus in oppido Rhein
mit den beiden Abbildungen 906 und 907; ein Salomon et Marcolphus mit dem Titelblatt Abb. 908.

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Wirffei und Ayrer in Ingolstadt

Wirffei und Ayrer ist eine Druckerei, von der wir wenig hören, die aber in der Geschichte der Buchillustration
doch mit einigen Drucken vertreten ist: Flores legum mit der Abbildung 909; Engel, Practica deutsch
mit den Holzschnitten Abb. 910-912; Hieronymus de Vallibus, Jesuida mit dem Holzschnitt Blatt ir,
Abb. 913.

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Jörg Gessler in Zweibrücken

Zweibrücken spielt als Druckort in der Inkunabelzeit nur eine bescheidene Rolle. Von den wenigen Druck-
werken hat nur eines einen Holzschnitt: „Arnold Buschmann und das Mirakel" vom Jahre 1492, gedruckt von
Jörg Gessler, siehe Abb. 914.

Johannes Schaeffler in Freising

Der uns schon von Ulm her bekannte Johannes Schaeffler ist nur vorübergehend in Freising gewesen. Sein
Druck „Es tu scholaris", der dort 1495 entstanden ist, enthält den Holzschnitt: Der Lehrer und zwei Schüler
(Abb. 915).

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Albrecht Kunne in Memmingen

Memmingens Frühdrucker Albrecht Kunne beginnt seine Druckertätigkeit nicht erst in Memmingen; er war
schon verschiedene Jahre vor seiner Memminger Zeit in Italien tätig.1) An Holzschnittbüchern ist nichts von über-
ragender Bedeutung von ihm auf uns gekommen. Schon sein erstes Buch mit Holzschnitten, der „Fasciculus

*) vergl. E. Voullieme, Die deutschen Drucker des 15. Jahrhunderts, Berlin 1922. 2. Aufl. S. 117.

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