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Beck, Paul A. [Editor]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 5
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Neher, A.: Die Burg Schlossberg bei Bopfingen
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Ein päpstlicher Legat ladet im Jahre 1561 die Reichsstadt Ulm zum Besuche des Konzils von Trient ein
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0104
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78

9) Bei der angebauten Stigen geschiht durch
das Regenwctter wegen der ermangelten Rin-
nen den angebnu schaden.
10) Unten ein Stall für „10 biß in 12 pserdt,
darinnen nach 8 aber paufällige ständtNIndi
nichts mehr belegt."
11) Neber „den Hoff hinüber ist ein Kellerte
ohne Thüren.
Der andere Vo PH off.
1) „Ein Lnnglcchtes geben, darinnen ein Vieh-
stall für 20 Stück" . . ziemlich zerfallen.
2) Oben darauf ein „zimblich ruiuirtcr Hey-
boden."
3) 3 Keller Nudt 8. V.: Schweinstall oben dn-
rnnff mit Cäinmerle angebcii".,, Dachwcrk
baufällig
4) „An dem Thor ein ruinirtes Thorhaußlen",
Dachwcrk wiederum kauf.
Der dritte Nndt Nnderste Vorhofs.
„Darinnen befindet sich ein Stadel 22 Schritt
lang, 18 brait" innen ziemlich gut, Dachwerk
„nichtsnuz, daran das Thvrhnnß".
„Ilmbdie heisste des Schloß", das wird noch
1717 erwähnt, geht der Graben mit Bäumen.
„Das Gcslraiß (— Gesträuchs llmb den
Berg sambt der waidt gehört zum Schloß"
„Item an Gärten 2 Tagw. zweimädig, etels
(— teilw ) nut Bäumen besetzt, ist schier ganz
Umbgeäckhcret"
So Beschreibung oder Compilatiunslibell
1663 S. 211-214.
Darnach ergibt sich also folgender
Plan der alten Burg:


Der Plan der Burg war bisher durchaus
unbekannt. Eine Rekonstruktion des Planes ist
möglich und nach den Angaben des sog. „Compi-
latiouslibell 1663 S. 211-214" im Archiv z.
Oett.-Wallerstein gefertigt.
Erklärung der Zeichen:
a) Lindturm (im Rest noch vorh.)
b) Torhaus zum untersten Vorhok.
bst) Stadel.
c) Graben um die Hälfte des Schlosses.
cl) Torhaus zum 2. Vorhof.
e) Viehstall für 20 Stück mit Heuboden.
k) Pferdestall f. 10—12 Pferde/ über k u. N
p) Stuben der Knechte und /sind Kornböden.
^) Stall für 18—20 Pferde /
st) Futterkammer / " "
is Amthaus. Dabei Uhrgcstell mit 3 Glöckleiir u.
eine „feine Kuchen mit 2 Nebengemächlcin".
k) Kapelle.
l) TürmeImit Gefängnissen.
m) Pfisterer).
n) Badstüble.
o) Ein „gutes Gewölbte".

p) Ein „gutes Gewölbte".
2 Keller.
8) Fleischkammer.
t) Brutkammer.
„Müntz-Gewölbte".
vv) Durchgang zu den Vorhöfen (noch vorh.)
r) Ziehbrunnen.
Neber die Wohnräume der Herrschaft
ist nichts bekannt. Sie dürften sich, bes-
ser sie müssen „im oberen Schloß", na-
türlich nicht in und über den Vorhöfen
befunden haben. Sie können nirgends
anders gewesen fein als über den Räu-
men, links und rechts von der Kapelle
— m, n, s, t einerseits und u, v, o, p
andererseits.
Aus dieser Beschreibung ergiebt sich,
daß die Zerstörung der Burg durch Leg-
ung von Minen erfolgte, welche die
Grundmauern auf 20 Schritte sprengten
und so eine weitere Verteidigung der
Burg unmöglich machten. Daß die ganze
Burg etwa in Brand geschossen worden
wäre, davon kann nach dem ausführlichen
Bericht gar keine Rede sein. Drei Vor-
höfe mit ihren umfangreichen Stallungen,
das Amthaus, eine Reihe Kammern, die
Uhr und Kapelle waren nach der Erober-
ung der Burg in der Hauptsache noch in
gutem Zustand. Nur die Dächer und
besonders die Wohnräume des eigent-
lichen Schlosses erscheinen verwüstet. Nicht
einmal die Türme waren ganz zerstört.
Eine Wiederherstellung der Burg wäre
also recht wohl möglich gewesen. Wa-
rum erfolgte sie also nicht? Die Antwort
lautet: Es fehlte in dem schrecklich ver-
wüsteten Herdtsfeld mit seiner durch
Schwert, Hunger und Seuchen dezimier-
ten Bevölkerung au Leuten, und dem
Grafen wohl auch an Geld, um die Burg
wieder herzustellen. Darüber später
Näberes
Oedheim. A. Reher, K.

N. ein päpstlicher Legat ladet im Halm
i§bi die Reichsstadt Ulm rum besuche de;
I<onril; von Orient ein.
Als am 15. Nov. 1560 Papst Pius
IV. in einem Consistorium seinen Ent-
schluß kundgegeben hatte, das vertagte
Conzil ohne Verzug wieder nach Trient
zu berufen, so crgieugeu die Einladungen
 
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