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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0049
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Vorrede.

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Stoffes sammt den Zusätzen und Berichtiguntjen im Ganzen zu lesen. Da ich daselbst
von dem Inhalte jeder Seite Rechenschaft abgelegt habe, so wird man dadurch nicht bloss
die das Ganze beherrschende Idee, sondern auch die Vertheilung der einzelnen Partie©»
und die Besprechung derselben Materien an verschiedenen Orten genau inne werden.

Der eben bemerkte Zusammenhang Hess mich wünschen, dass der erste Theil mei-
nes Buches, gleichwie er als ein ununterbrochenes Ganze gedruckt worden ist, auch für
das Auge als ein einziger Band erschienen wäre. Allein mein Herr Verleger hielt es aus
buchhäiidlerischen Rücksichten für unumgänglich nothwendig, denselben in zwei Abtheilun-
gen geschieden auszugeben. — Hinsichtlich der Ueberschrift der zweiten Abtheilung bin
ich öfters gefragt worden, was Champollion's System der Hieroglyphik damit zu schaffen
habe, da die in ihr niedergelegten Untersuchungen bloss von mir, nicht von Champollion
herrührten. Die Antwort hierauf ist einfach diese. Ich bezweckte durch diese Ueberschrift
den Zusammenhang des ersten Theiles mit dem zweiten anzugeben und zugleich bemerklich
zu machen, dass die Untersuchung des Koptischen Spracbbaues zunächst die propädeutische
Grundlage für die im zweiten Theile zu unternehmende Beurtheilung der von Champollion
und seinen Schülern entzifferten esoterischen Hieroglyphen-Texte bilden solle. Durch diese
Beurtheilung wird der noch zwischen Young und Champollion im Betreff dieser Texte schwe-
bende Process entschieden w eiden, indem bis jetzt die zwischen beiden Gelehrten obwaltende
Verschiedenheit der Ansicht nur im Bezug auf die exoterischen Texte erledigt werden konnte.
Nächst der vollständigen Kritik des Champollionischeu Systems wird der zweite Theil die
Darstellung und Würdigung des von anderen Männern (Spohn, Seyffarth, u. a.) auf diesem
Felde der Wissenschaft Geleisteten enthalten. Unbeschadet dieses Zusammenhanges zwi-
schen dem ersten und zweiten Theile meines Buches bildet doch schon der erste Theil wegen der
Aufstellung der Systeme bis auf Champollion, wegen der abgeschlossenen Untersuchung über
die exoterischen Texte und wegen der Aufstellung und Beurtheilung des Koptischen Sprach-
gebäudes mit Rücksicht auf die vergleichende Sprachforschung ein selbständiges Ganze.

Nachdem ich auf diese Weise die übersichtliche Mittheilung über die Anlage und
Ausführung meines Unternehmens geschlossen habe, so halte ich es für eine heilige
Pflicht, gegen diejenigen Männer, ohne deren Mitwirkung dieses Buch weder hätte ge-
schrieben noch gedruckt werden können, die Schuld der Dankbarkeit nicht abzutragen
(denn diess bin ich nie im Stande), sondern nur aus tiefstem Herzen anzuerkennen.

Unmöglich wäre es mir gewesen das Buch auszuarbeiten ohne die Theilnahme des
Königlich Preussischen Hohen Ministeriums der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten.
Denn nicht nur ward mir gnädigst verstattet, eine Reihe von Jahren meinen Aufenthalt in
Leipzig zu nehmen, um, was unerlässlich war, den schwierigen Satz und Druck des Bu-
ches persönlich zu leiten, sondern auch die Uebersendung der zu meiner Arbeit nöthigen
Materialien aus der Königlichen Bibliothek von Berlin nach Leipzig auf das Grossmüthigste
 
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