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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0267
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von Champollion.

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gesetztes Studium durchbrach diese Schranke und führte ihn über die Persischen Königsnamen hin-
aus bis zu den Pharaonennamen der grauesten Vorzeit. Die erste Ausgabe des Precis hatte nur
den Namen eines Persischen Königs erkannt, den in seinem königlichen Ovale eine Alabastervase
zugleich mit folgenden Charakteren der Keilschrift (unter A.) enthielt»):

A.

Khiifiu '«yy<<y<>-y7yEy<<y7y\

» f M« fc>U)H A p ü) A .

^M\* «yy«- Y<£-yTy- £Y«-y7yv

KH. SCH. H. E. B. SCH. E. :

Die Charaktere der Keilschrift waren schon früher (unter B.) als Khschhersche—Xerxes von Herrn
Crotefend entziffert worden 3). Herr Saint-Martin, von weichein Champollion zunächst über den
Inhalt dieser altpersischen Schriftzüge Belehrung erhielt, wich nur darin von Grotefend ab, dass er
da, wo dieser ein H=h fand, ein H= y zu sehen glaubte, was jedoch von Crotefend später bestrit-
ten wurde 3), Wie dem auch sei, so glaubte Champollion, als er sein hieroglyphisches Alphabet an
die Aegyptischen Schriftzeichen legte, in ihnen buchstäblich die Persischen Laute wieder zu treffen.
Die zweite Ausgabe des Precis fügte zu dem Xerxes die Namen der Persisch-Aegyptischen Könige
Kambyses, Darius und Artaxerxes, welche in der Hieroglyphenschrift Gombeth oder Cambolh,
N-Dariusch und Arlakhschessch auszusprechen seien 4). Nun war der Schleier nur noch von den
nationalägyptischen Pharaonennamen zu heben. Die zwei zu einander gehörenden Königsovale füh-
ren auf den Aegyptischen Monumenten noch eine Art Ueberschrift, wie z. B. folgender Name und
Titel: AulCo}kr(rQfCoJr KaisCtQvCo^s TCo}>nili((QnCoJs SCeßOOsfC°Ds 5)

und 2(en Ausgabe) die Meinung von der: transcription skui.e des noms propres des peuples et des individus, etrangers a
l'Egypte, mentionnes dans les plus anciens textes hieroglyphiques, taiidis que les idees et les noms nationaux y etaient
exprimes tuujours ide'ographiquement.

1) Ciiami'oi.mon Precis du Syst. Hier. I. ed. p. 179. J'ai reconnu Ie nom propre hleroglyphique du moiiarque per-
san, daus un cartouche grave sur im beau vase d'albälre oriental, existant au cabinet du Boi (s. Tabl. gen. no. 135.). Ce
nom est forme de 7 caracteres dont Ia valeur est deja cerlaine. Le premier est uu }p> (KM), comuic daus le nom propre
TTET^HM; le secoud est un O) (Sche'i), que nous retrouverons aussi dans les noms pharaoniques; le troisierae, les deux
plumes, un h; Voiseau, le Hon, A ou p; le stxieme et le septieme sont encore un (y et im A> ce qui donne le
veritable nom propre de ce roi ^<X)HApU)A, Khsclie'arscha (Precis. II. e'dit. p. 233. setzt hinzu: ou V>0)lAp(l)A
KhschiarschaJ, saus aueune Omission, meine celle d'une senle vovelle breve mediale. — Die Inschrift auf der Vase ist
nach KkAPROTH Examen critkjue. p. 31. von der Kechteu zur Linken geschrieben, während die Keilschrift der Hegel nach
von der Linken zur Hechten gelesen wird; s. Grotefend Heber die Erklärung der Keilschriften u. s. w. H«*brn Ideen.
1. TU. 2. Abth. p. 335. „Alle Keilschriften sind in horizontaler Richtung von der Linken zur Hechten, nicht senkrecht oder
buslrophedisch geschrieben."

2) Grotefend lieber die Erklärung der Keilschriften und besonders der Inschriften von Persepolis. Tab. IV. in
Heeren Ideen, i. Th. 3. Abth. p. 335.

3) Grotefend lieber die Erklärung der Keilschriften u. s. w. 1. I. p. 351. Ueber die Behauptung Grotefend's I. 1.
p.352., dass ^ | kein H—n-, sondern ein H=h sei, weiter unten.

4) Champoiaion Precis du Syst. Hier. II. e'd. p. 231. 333. Bei Champollion findet sich jedoch die hieroglyphische
Abfassung der übrigen Persischen Königsnamen nicht, wir werden sie daher unten bei der Beurtheiluug des Chainpollioni-
Bchen Systemes dem Leser nach Herrn Roselum mittheilen.

5) Ciiajii'ollion Precis du Syst. Hie'rogl. Tabl. gen. no. 147.
 
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