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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0826
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773

System der Hieroglyphik

3JFcT anli genau dieselbe Verstümmelung wiederholt, so wie, dass das primitive FcT ti des Präs.
(cf tu des Imperat.), geschwächt zu ff / in dem Potential und einfönn. Augm. Prät., zu « ent-
artet ist in dem reduplic. Präterito, so wird man es für das Wahrscheinlichste halten, dass auch in
dem Nomen das demonstr. Suff. cT, frT eben so zu 3, £ herab stieg, wie sich vor uralter Zeit das

selbständige Pronom. der 3t. Pr. ^ aus dem Demonstr.-Pron. fcT losgewunden hatte. Gleich wie
für das Semit, aber, so darf auch für das Skr. diese Annahme nur der Lehre von der allgemeinen
Sprachbildung, keineswegs der von der besondern Wortbildung zu Gute kommen, da hier wie dort
nicht auszumachen ist, in welchen Wörtern das u, i den Rest des alten Suff, tu, Ii, ta, in welch
anderen es ein jenem Reste nachgebildetes jüngeres Suff, enthält.

Mit dieser Ansicht von dem Inhalte des Endvocales mehrsylbiger Wörter (über vocalisch
auslautende einsylbige weiter unten) entferne ich mich von der Lehre eines Mannes, dessen Aus-
spruch in diesem Zweige der Wissenschaft mit Recht von dem grössten Gewichte ist. Herr Bopp,
welchem, abgesehen von seinen hohen Verdiensten um die Skr.-Literatur, unter den Neuern, so
viel mir bekannt J), der Ruhm gebührt, die Declinations- und Conjugations-Suffixe zuerst sprach-

1) Ich kann hier nicht umhin einen Mann zu erwähnen, welcher schon um die Mitte des vorigen Iahrhunderts
den Satz aussprach, dass das Demonstrativ-Pronomen den Declinaliousstamm anderer Wörter bilde. Es ist diess der jün-
gere Ruhig, der sich hierüber (Litthau. Gram. p. 4.5. fg. folgendermaasseu äussert: „Die Adjectiva nach ihren Gradi-
bus können einem Substantive) entweder ohne desselben eigentlicher Bestimmung beigefügt werden, als geraä, gere'snis
zmogüs ein guter, besserer Mensch, und diese heissen indefinita: oder bestimmungsweise, als gerelsis, gere'snisis der, die-
ser gute, der bessere, alsdenn werden sie emphatica i. e. deßnita oder dernonstrativa genannt." — „Die Littaiier
bezeichnen diese significatlonem demonstrativem mit dem Pronorfline äemonstrativq jis in Mascul., ji in Femin., welches
bei ihnen so viel, als im Griech. der Articulus 6, ?/, ro, der, die, das, oder im Hebr. das Tl demonslrativum bedeutet, z. B.
eyt» ufii 6 7tot/.iijv b xaloq, Litt, ass esmi ganytojis gerdsis, Hbr. 21t3n njpH VN, welches sie aber nicht wie diese
ihrem Adjectivo von vornen, sondern am Ende beifügen, und alsdann' nach dem Paradigm. adjectivorum in is und i
decliuiren, als:

Sing. , Dual. Pl»r.

Masc. B'em. Masc. Fem. Masc. Fem.

Nom. jis = is_, er ji = ea, sie ju (ju) du ji (dwi) jte (ji) jos

Gen. jo jös jü jü j« jü

Dat. jam jei jiem jom jiems joms

Acc. ji * je * ju * ji * 3"s (jus) jes

Abi. instr. su j°i (ju) je jeis jomis

Abi. loc. jame j0je juse josä

(Die mit * bezeichneten Buchstaben enthalten das Lilth. gestrichene u, i, e, dessen Aussprache nach Ruhig l. I. p. 811.
in e — Deut, ä (Käfer), iu \ - ie ([Paradies), u = u (Ankunft) u. zwar mit einem folgenden Nasale, dem Vertreter
eines ausgefallenen n. Erinnert man sicli nun. dass geras und geresnis schon eine Deel, besitzen, welche mit der von jis
im Grunde identisch ist, so bietet uns die Anknüpfung des jis, etc. an das as, is eine offenbare Pronominal-Verdoppelung dar.

Da die Litthauische Grammatik in so weniger Händen ist, so wird es gewiss den mehrsten meiner Leser
erwünscht sein, wenn ich hier zu weiterer Vergleichung das von Ruhig gegebene Declinations-Schema der Litth. Substan-
tiva und Adjectiva beifüge:

Substantiva. _ Adjecliva.

Nora, as is ä e is üs e (erl u(enis) as is a i e us

Gen. o io ös es ies aus eries enio 0 io 6s 6s es aus

Dat. ul iui ai ei,iei (ini) ui eriei eniui am iam ai iei ei am

Acc. i* n £ i * u * eri*(e)eni » a. i* ij q % ■ u *

Voc. e | ä ' e ie aü « enie(u) as is a i e us

Abi. i. q ju ^ e imi nmi erimi enimi su, u iu ä e e umi

Abi. 1. e ije oje eje ije - uje erije enije ame eme oje oje eje ame
 
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