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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 1) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17156#0906
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852 System der Hieroglyphik

dem männl. FT sya für ^V&^syas (vgl. ?T sa für sas und VJff^ piliir für IQd^ttjHVitr-rts oder
^d{^ijnlar-as, nach Bopp TCTcpTptfMr-s, TCTH$jM'tor-s) am Nächsten zu liegen. Allein die V. Gr. p.
203. belehrt uns, dass der Gen. und Abi. ^m^Jasyds, Dat. cTFT tasyai und der Loc. flFTt^fas-
ydm des Femin. Nom. ?TT sä eine Verstümmelung sei von cit^lt! ta-smy-us, rTF-Ef ia-smy-äi,
cl1*\Ja-smy-äm und dass F-*T smy dem weibl. Pronom. t*Tt sww, Mascul. FT swt«, angehöre.
Dieses FT sm« lernten wir p. 825. Note als die Vereinigung der zwei Pronominal-Stämme der
dritten Pers. ST sa und *T ma kennen. Nun ist aber der männl. Stamm ma völlig eins mit dem
Stamme mi, in welcher Gestalt er meistens in den verwandten Sprachen (s. Pronom. der ist. Pr.)
auftritt und in welcher er zuerst die Gemeingeschlechtigkeit, späterhin den nächsten Gegensatz;
gegen ein weibl. mi bildet. Hr. Bopp hält indess mi wie tu für Schwächungen der Themata ma
und Iva (Vgl. Gram. p. 468.), worin wir dem hochgeachteten Gelehrten keineswegs beistimmen
können und im Bezug auf Iva zunächst an den Parallelismus in 4(^*^0/4 + am, ^{Jvam — tu +
am erinnern. Wäre aber auch Hr. Bopps Ansicht gegründet, so ist der Hervorgang des Gen. FI
sya für <£tfö[syas aus ^tj^smy-as völlig den Skr. Lautgesetzen angemessen, da nach einer Be-
merkung Bopps *) das 5T a häufigst ein ^ i sich beizugesellen pflegt, welches i vor dem folgenden
a mit Elidirung des erstem a inj überging. Die Erklärung des FT sya als eines verstümmelten
^-t{^smy-as wird nun nicht bloss durch den Einklang mit seinem Femin. UU^syds aus F-4ltt^
smy-äs, sondern auch durch die hierdurch bewirkte Uebereinstimmung des Genit. cTFT tasya mit
seinem eignen Dat. dt^l tasmäi, Abi. eitHlcW«smaJ, Locat. cl Itasmin, in denen das Pronom.
FT sma offenbar einheimisch ist, empfohlen. Der Unterschied zwischen der mit dem Subjectiv-
(Personal-) Suff, oder auch mit dem selbständigen Subjectiv- Pronom. verbundenen Genitivform m.
ii- FT sya für sy-as, f. FTT^sy-ws für smy-as, smy-äs wie z. B. in. clFT ta-sy-a, cJ^tM vrik-a-
sy-a, f. {\WlklJa-sy-äs und der auf gleiche Weise mit dem Subjectiv-Suff. vereinigten Genitiv-
form m. ftfilt-y-iis, (rtl^t-y-as^, ^^t-als, f. tfWWiJä-y-us, ÜW^ä-y-ds, cMltW-y-«s, cTCL,
t-ais besteht daher nur darin, dass in der erstem der Subjectiv-Stamm des Objectiv-Suff. stärker
durch die Pronominal-Vereinigung s-mi, s-ma, in der letztern aber schwächer durch das in j ver-
wandelte pronominale i ausgedrückt wird. Ein bestimmt ausgeprägtes Relativ, als dessen Stamm
Hr. Bopp <I ya in FT sya ansieht, ist für die Genitiv-Bildung nicht nothwendig, wie ja auch aus
Bopps Erklärung des weibl. Gen. dtMItl^ta-sy-ds hervorgeht. Ueberhaupt ist ursprünglich ein
Relativ-Pronomen nichts anders als ein in Beziehung (Relation) gesetztes Pronom. Demonstrativum
oder ein allgemeines Pronom. der 3t. Pers., aus welchem sich erst späterhin ein eigentliches Rela-
tiv-Pronom. entwickelte. Daher erklärt sich, dass „im Zend das Relativum auch mit demonstra-
tiver Bedeutung vorkommt und dass man namentlich öfter den Accus, yim (=Skr. £PTj/am) im
Sinne von hunc findet" (Vergl. Gram. §. 383.). „Im Zend, bemerkt hierzu Hr. Bopp, ist das i

1) Bopp Skr. Gram. §• 247. „Am vollsländigsten ist der Stamm 7f} z. b. 5TFT asmäi, iJFTIH asm^t> etc.
und wovon auch der Nominal, ^tj^faus ^ ai + SfJTf am 8- 55. wie pfT^und besonders wie %c(H±\ vvayam

entsprungen scheint, da auch bei auderen Jf-Stämmen so sehr geneigt ist sich ein X beizumischen (S- 126.). Vgl. auch
Bopps Bemerkungen zu £j mal Vgl. Gr. p. 408. und zu trMUm , 3^«TT für 3^Ulf, f <^3T 18a 189-> des-

gleichen p. 52". ■
 
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