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Hirsch, Theodor [Hrsg.]; Töppen, Max [Hrsg.]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Hrsg.]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0832
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814

FUNDATIO MONASTERII POLPLINENSIS.

128.3. 5. März [d. Gdancech, Cod. Oliv. f. 199]. Der Ordens-Marschall Conrad v.
Thierberg entbindet den H. Mestwin von der bei der Abtretung der Landschaft
Wanzka [Mewe] übernommenen Verpflichtung, dem D. Orden die dort gelegenen
Enclaven Pölplin’s zu verschaffen. Dagegen gelangt der Orden in den Besitz der
ganzen Nehring und das Kloster Pölplin tritt unter des D. 0. Oberhoheit [domi-
nium]. (Eine dem entsprechende Erklärung H. Mestwin desselben Datums bei
Voigt Cod. D. I. 164).
1284. 21. Sept. [d. Schwetz, Kb. LIX. 26. 2]. H. Mestwin erneuert die Schenkung
vom 28. Sept. 1 280 mit genauer Beschreibung der Grenzen und der Bemerkung,
dass der Ritter Johannes, der dies Gebiet inne habe, dasselbe vom Kloster zu
Lehn zu nehmen hätte, den Besitz desselben nur für seine und seines Sohnes
Lebenszeit bestätigt erhalte und den Fischfang sogleich dem Kloster abtreten
müsse. Zugleich bestätigt er die von seinem Oheim Sambor ertheilte Fischerei-
gerechtigkeit im Teiche Widentz und in Lelecovenissa (?) und Zabruda (?) sowie
an den zwischen ihnen gelegenen Inseln.
1 285. 1 0. April [d. Papow, Kb. XXIII. 1] schenkt Dietrich Stange 200 Hufen in Po-
mesanien einem Cisterzienserkloster in Garzanum (Garnsee). Von einem solchen
Kloster ist keine weitere Spur; wohl aber ist in dem Gründungs-Privilegium der
Stadt Garnsee vom 4. Oct. 1334 die Notiz hinzugefügt: Notandum, quod civitas
illa empta est ab abbate et conventu monasterii Polpelyn, ul patet in literis et
instrumentis desuper confectis. Da nun Pölplin überdies (nach dem Zeugniss der
PÖlpliner Annalen) von jenem Dietrich Stange seine besten Reliquien, ein lignum
Domini maius und überdies 100 Mk. zum Geschenk erhalten hatte, so empfiehlt
sich Jacobsons Vermuthung (v. Ledeb. N. Archiv II. 33 ff.), dass, nachdem die
um 1 285 beabsichtigte Anlage eines Klosters in Garnsee unterblieben, das Be-
sitzthum desselben auf Pölplin übertragen worden sei.
1 289. 5. Nov. [d. Rome apud S. Mariam maiorem, Kb. LIX. 12]. Papst Niolaus [iv)
nimmt das Kloster in seinen Schutz.
1 292. 29. Juni [d. Schwetz, Annal. von Pölplin]. H. Mestwin schenkt dem Kloster die
Dörfer Gemlitz [im Danziger Werder] und Scowe.
1 293. (s. d. Kb. LIX. 14). Derselbe bestätigt die Verleihung der Mühle von Spangau
und wiederholt die früher ertheilte Verzeichnung ihrer Grenzen.
1 295. 1 9. Oct. [d. Gdantzik, Kb. LIX. 15]. König Premyslav bestätigt das Privilegium
von 1 274.
1297. 9. Oct. [d. Gdancek, Kb. LIX. 16], Derselbe bestätigt die Verleihungen Sam-
bors und Mestwin’s, nachdem er sie durch Schriftkundige (literati) hat prüfen
lassen. Um selbst der geistlichen Güter des Klosters theilhaftig zu werden, ver-
leiht er ihm den Wald Belskiles zu beiden Seiten der Jahna, wobei er sich jedoch
von dem Ertrage, der durch Dorfanlagen auf diesem Gebiete gewonnen wer-
den sollte , die Hälfte ausbedingt; die sich dort noch aufhaltenden herzoglichen
Jäger und Waldwärter sollen abziehen, sobald ihr Wohnsitz zu Dorfanlagen aus-
gegeben wird.
1 298. 1 3. Jan. (d. Dansk. Kb. LIX. 17). König Wladyslav bezeugt, er habe den
Danziger Untertruchsess Petricus und dessen Verwandten Albert nebst seinem
Bruder, auf die Klage des Abts Heinrich von Pölplin, dass jene ihm das Dorf
Gemlitz mit Gewalt entrissen hätten, vor das Gericht seiner Barone geladen, die
den Streit zu Gunsten des Klosters entschieden.
1301. 17. Aug. (d. Alt-Leslau. Kb. LIX. 18. 20). Bischof Gerward von Leslau will
auf die Bitte des Abtes von Pölplin in Betreff seiner Zehnten in denjenigen Klo-
stergütern, welche die Mönche entweder mit eigener Arbeit und auf eigene Kosten
anbauen, oder an Andere zu Deutschem oder Emphyteuten-Rechte auf bestimmte
Zeit oder für immer zum Anbau ausgeben, einen Tausch eingehen. Er thut es im
Hinblick auf die Demuth der Mönche, ihre Gastfreundschaft gegen die Armen und
andere Beweise werkthätiger Frömmigkeit. Er überlässt somit dem Kloster vom
Distrikte Pölplin, von den 9 Hufen in Dobkau und der Mühle Spangau den Hufen-
Zehnten : wofür jenes an ihn die Dörfer Mahlin und Godecewe [Gardschau] nebst
deren Zehnten, Gemlitz nebst dem Fischzuge in der Weichsel und zu Scowe ab-
 
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