248 • Siebentes Hauptst.net.
traditionellen Weihe, als ~die vollkommenste Endigung des archi-
tektonischen Gestelles nach oben, gleichviel ob dieses in seiner
Grundform rund oder viereckig oder sonst beliebig gestaltet ist.
Die Reihe vertikaler dreieckiger Rahmen, die das Dach bilden,
wird aufgenommen von dem horizontalen Rahmen des Epi-
styls, i das mehrfach gegliedert sein kann.
Diese Gesammtheit des Gestützten darf grade so weit lasten
als erforderlich ist um die stützenden Theile in Thätigkeit
zu erhalten, ihnen Gelegenheit zu bieten ihre Energie und leben-
dige, selbständige, innere Widerstandskraft zu bethätigen. Was
darüber oder darunter ist stört die absolute Harmonie ; doch sind
es die Gradationen dieser Wechselwirkungen zwischen todter Last
und lebendiger Stützung mit deren Hülfe die feinere Charak-
teristik oder der Ausdruck, welcher die monumentalen For-
men fähig sind, hauptsächlich erreicht wird.
In Berücksichtigung des Vorhergegangenen und mit Hinblick
auf noch Folgendes mag mit dieser allgemeinen Bemerkung das 7te
Hauptstück über das absolut Formelle in der Tektonik schliessen.
Achtes Hauptstück. Tektonik.
B. Technisch-Historisches.
§. 137.
Von den Stoffen.
Der Inhalt des vorhergehenden Hauptstücks bewegt sich durch-
aus frei von allen Rücksichten auf das Stoffliche, obgleich er in
den Hauptzügen alle Gesetze der Zimmerei enthält, ja selbst die
Proportionen der Glieder eines Gezimmers zu einander und zu dem
Ganzen berührt. In der That sind diese weit unabhängiger von
dem Stoffe als gewöhnlich angenommen wird. Denn der Stoff
dient nur der Idee, er eignet sieh entweder besser oder schlechter
1 Dieses Wort bezeichnet hier den Inbegriff aller gestützten Theile des
architektonischen Gezimmers. Sonst wird es auch als synonym mit Architrav
gebraucht.
traditionellen Weihe, als ~die vollkommenste Endigung des archi-
tektonischen Gestelles nach oben, gleichviel ob dieses in seiner
Grundform rund oder viereckig oder sonst beliebig gestaltet ist.
Die Reihe vertikaler dreieckiger Rahmen, die das Dach bilden,
wird aufgenommen von dem horizontalen Rahmen des Epi-
styls, i das mehrfach gegliedert sein kann.
Diese Gesammtheit des Gestützten darf grade so weit lasten
als erforderlich ist um die stützenden Theile in Thätigkeit
zu erhalten, ihnen Gelegenheit zu bieten ihre Energie und leben-
dige, selbständige, innere Widerstandskraft zu bethätigen. Was
darüber oder darunter ist stört die absolute Harmonie ; doch sind
es die Gradationen dieser Wechselwirkungen zwischen todter Last
und lebendiger Stützung mit deren Hülfe die feinere Charak-
teristik oder der Ausdruck, welcher die monumentalen For-
men fähig sind, hauptsächlich erreicht wird.
In Berücksichtigung des Vorhergegangenen und mit Hinblick
auf noch Folgendes mag mit dieser allgemeinen Bemerkung das 7te
Hauptstück über das absolut Formelle in der Tektonik schliessen.
Achtes Hauptstück. Tektonik.
B. Technisch-Historisches.
§. 137.
Von den Stoffen.
Der Inhalt des vorhergehenden Hauptstücks bewegt sich durch-
aus frei von allen Rücksichten auf das Stoffliche, obgleich er in
den Hauptzügen alle Gesetze der Zimmerei enthält, ja selbst die
Proportionen der Glieder eines Gezimmers zu einander und zu dem
Ganzen berührt. In der That sind diese weit unabhängiger von
dem Stoffe als gewöhnlich angenommen wird. Denn der Stoff
dient nur der Idee, er eignet sieh entweder besser oder schlechter
1 Dieses Wort bezeichnet hier den Inbegriff aller gestützten Theile des
architektonischen Gezimmers. Sonst wird es auch als synonym mit Architrav
gebraucht.