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Ausgrabungsbericht und Architektur — Ausgrabungen in Sendschirli, 2: Berlin: W. Spemann, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.49440#0015
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Vorbemerkung. 87
berichte« angekündigt, einer für 1888, der andere für die beiden nächsten Campagnen;
diesen sollte sich naturgemäss nun auch noch ein Bericht über die Ausgrabungen von 1894 an-
schliessen, so dass der Bericht von 1888 eine Arbeitszeit von 15 Wochen, der Gesammt-
bericht über die späteren Grabungen eine solche von 58 Wochen umfasst haben würde,
nachdem bisher im Ganzen durch 73 Wochen in Sendschirli gearbeitet worden ist.
Über die von C. Humann und mir geleitete Ausgrabung von 1888 lag, als an die
Drucklegung dieses Heftes gegangen wurde, ein ausführlicher Bericht aus dem Nachlasse
C. Humann’s vor, der hier zum Abdrucke gelangen wird. Hingegen scheint es mir geboten,
auf einen ähnlich eingehenden Bericht über die von mir allein geleiteten drei späteren Ex-
peditionen ganz zu verzichten. Besonders durch die Aufnahme der wichtigen Ergebnisse
von 1894, welche natürlich in den schon vorher aufgestellten Veröffentlichungsplan nicht
einbezogen waren, ist der verfügbare Raum stark eingeschränkt und knappeste Kürze in
allen anderen Berichten zur Pflicht gemacht worden. Alles wirklich Nöthige ist bereits in
meiner »Einleitung« und — über die Grabung von 1894 — in dieser Vorbemerkung gesagt,
und ausserdem giebt der im Folgenden ganz zum Abdruck gelangende Bericht für 1888 ein
sehr ausführliches und anschauliches Bild der damaligen localen Verhältnisse von Sendschirli,
das mit den nöthigen Abänderungen auch für die späteren Grabungen Geltung hat.
Die wichtigste äussere Änderung in diesem »Localcolorit«, wenn ich so sagen darf,
war durch Benutzung von Eisenbahnen zum Abfahren des Schuttes gegeben, so dass auf
den Transport der Erde mit Körben, der 1888 unsere Geduld auf eine so harte Probe ge-
stellt hatte, ganz verzichtet werden konnte. Ebenso konnten für den Transport der grossen
Sculpturen zur Küste die elenden einheimischen Wagen, die durchschnittlich einmal während
jeder Fahrt zusammenbrachen, durch schweres und absolut zuverlässiges Fuhrwerk ersetzt
werden, das ich zum Theil an Ort und Stelle und mit Benutzung von ganz grossen Ge-
schützrädern herstellen liess. Für die Überweisung dieser letzteren sind wir dem Königlichen
Kriegsministerium zu grossem Danke verpflichtet, ebenso wie ich auch an dieser Stelle Herrn
Oberst Rathgen für viele werthvolle Winke in dieser Angelegenheit zu danken habe.
von Luschan.


Bronze-Fibula, Sendschirli.

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