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190

R. Koldewey

Fig. 85. Sanherib’s »Ekal — in der Weise
des Hcthiterlandes« zu Kujjundschick.
Die Säulen der Fronthalle sind ergänzt.
Vergl. R— Z auf Tafel XXII.

ohne Bedenken zu restauriren sind, und zu beiden Seiten je ein quadratisches Gemach,
dahinter den schmalen Mitteltract und hinter diesem den Haupttract mit dem Hauptsaal.
Letzterer hat Zugänge auch von der Nordfront her, und möglicher Weise sind die Send-
schirlier Fundamente in ähnlicher Weise als die eines doppelstirnigen Baues zu ergänzen.
Auch die übrigen Palastgebäude Sanherib’s zeigen grosse Ähnlichkeit mit dem Hilanigrund-
riss, nicht nur das am Hof gerade gegenüberliegende, welches sich im Ganzen als ein
Hilani mit assyrisirend geschlossener Front darstellt, sondern auch das grosse westliche
Hauptgebäude. Hier ist das Viereck der Umfassungswände zunächst durch 1 Längs- und
2 Quermauern in 6. Unterabtheilungen getheilt, wie es ähnlich beim entwickelten alten
Hilani geschah. Dann aber ist jede dieser Unterabtheilungen wiederum in hilaniartiger
Weise zu den verschiedenen Gemächern abgetheilt. Neben der Ver-
wendung eines wirklichen hethitischen Hilani an der Südseite des
Hofes liegt hier demnach auch das Eindringen der Hilani-Idee in die
Disposition der assyrischen Palastgruppe vor. Diese Durchsetzung
geschah in der Art, dass das Leitmotiv im Ganzen beibehalten
wurde, aber die Maasse derart vergrössert wurden, dass jede Ab-
theilung nochmals auf Grund derselben leitenden Hilani-Idee aus-
gebaut werden konnte. Das ist eine Complicirung des Bauge-
dankens, durch welche die Zahl der Räume im Hilanigrundriss zwar


wesentlich vermehrt

wurde, aber die Einheit desselben Baugedankens wesentliche Einbusse

erleiden musste.

4. Asarhaddon (681 — 668) erwähnt in seinen Inschriften1 nur im Allgemeinen:
Säulen, Atappi-Balken von Cedernholz und Ähnliches, woraus hervorgeht, dass um diese Zeit
hethitische Motive den assyrischen Palastgrundriss beherrschten. Ebenso viel lässt sich aus
dem Fragment seines Palastes zu Nimrud, an welchem 22 Hethiter-Könige bauen mussten,
erkennen. Die Fronthalle mit den beiden Säulen im Eingang ist verdoppelt, ebenso die

dann zu je einem verschmolzenen Beiräume auf beiden Seiten der Halle.
5. Deutlicher spricht wieder Assurbanipal (668—626) in seiner Inschrift:2 »Balken
von holten Gedern, die auf dem Sirara und Libanon gewachsen waren, liess ich [über den Palast]
hinstrecken. Thür en von li-ia-a-ri- Holz, deren Duft angenehm war, überzog ich mit Kupfer

[und] befestigte sie in ihren Thoren [und] hohe [Ro^Säule.n Itimmel mit Glänzender Bronce

bekleidete ich und das Chittu des Thores seines Hilan =_
— CO
los vorhanden in dem Gebäude
gruppe in Kujjundschick (Abt =-
die von Rassam punktirt eilige E—-
Bedenken einzutragen. Das TI E-^
die Nische als Badezimmer. . -
Nordost-Bau (L auf Taf. XX E"o
wir den Tract des Hauptraum E
durch 2 Thüren zugänglich is -
in einer Wandnische, genau so wie die kleine T E
(Taf. XXII). E „
Es ist gewiss kein Zufall, dass die Bauten E
rissen und die der späteren mit den jüngeren Baut« H s
übereinstimmen. Sargon’s Hilani hat den einseitige E
des Hilani II, Sanherib’s hethitisches Ekal den scj E to


Fig. 86. Assurbanipal’s »Hilani« zu
Kujjundschick.
Dahinter erkennen
des oberen Palastes

1 Puchstein a. a. 0. S.4 und 16: Keilinschriftl. Bit -
2 Puchstein a. a. 0. S. 6 und 22: Bibi. II, 231 fi. =.


t zweifel-
en Palast-
le sind in
 
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