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Kulturarbeit »11 den Kieler Cazaretten
Von Profettor Dr. 6. Bratidt, Kiel,
n den Kranhenftuben pflegt ticb als ge- ner, die führend und lehrend oder felblt
fürebtetes Debenproduht neu werdender ausübend dem Kunttgewerbe angehören,
Gefundbeit die Eangeweile ?u entwichein. Damen, die als Handarbeitslehrerinnen
Jn unteren Cajaretten, wo hunderte aus oder als Dilettantinnen diefe oder jene
ftärhfter Cebensbetätigung berausgeritte- Cccbnih beherrfebten, beteiligten Ticb
ner junger Männer jum 6enefen hommen, freudig. Das Kunttgewerbe-Mufeum der
wird in ihrer Mattenbaftigheit das Heben- Provin?, das Cbaulow-Muteum, honnte
produht ju gefährlichem 6ift, das durch mit feiner ^itcblerwerhttatt in weitem
feine folgen, Terftimmung und Mißmut, timfang in den Dienft der guten Sache ge-
läbmend auf den FJeilungsprojeß bei den ftellt werden. Die nicht geringen Geld-
Verwundeten wirht. I)ier mußte unferen mittel waren vom Vaterländttcben frauen-
Kriegern geholfen werden. — Vielenorts verein, dem Roten Kreuj, wie in danhens-
ging man febon im I)crbft 1914 mit Be- werter tHeite von privater Seite geftiftet
febäftigung durch Vorlefen und allerhand worden. Die Cajarette felbft leifteten auch
Spielen vor. Das Schachbrett und das Beiträge. So honnte noch im Märj des
Pocbbrett wurden in die Cajarette ge- Jahres 1915 mit einer freiwilligen Ciebes-
braebt. Jn den tätigheit in unte-
Kranhenfäten ftell- _ ren Cajarettcn be-
te man blühende gönnen werden.
Blumen auf, die Jbre Grgebnitte
hablen stände fanden bei einer
febmüchte man mit Husftellung gele-
Bildern. Gtmelne V . m^m I |\/«^V^H gentlicb der Gene-
Klaffen der Rna- m IVPaCSlr 1 1^V#^^I ^ ralverfammlung
ben- und Mädchen- des Vaterländitcben
fcbulen harnen mit f rauenvereins im
erfrifebungen aller >»iJB^ 0 1 Juni ebenfo allfei-
Hrt an die Betten ifar*, jaätk tigen Beifall, wie
der Kranhen, fan- ihre löirhungen auf
gen mit ihren Kin- ^^^^^^^■^^■^^^^■^^^^■■■B das Befinden der
derftimmen frohe ...»,., . . , Verwundeten von
und frifebe Vater- pbb. I. JÖrhlrlitr ßrijadjtrl, anrtrfrrtigt im lajarrtt 221th denHerjten danhbar
landslieder und anerhannt wurden,
brachten Blumen, immer wieder Blumen. Zunächft will ich hur$ auf die Organi-
6s waren aber günftigften falles nur fation und die Methode unterer Hrbeit
eine oder jwei Stunden am ^age, die eingeben und dann einige Hrbeitsergeb-
fo der Cangeweile abgerungen wurden, niffe in Wort und Bild vorführen.
6s fehlte an einem Mittel, das dem Dach den ju bearbeitenden Materialien
einzelnen jederzeit, wenn er es bedurfte, und den einzuführenden Cecbnihen wurde
jur F)and war. Man fand es in der unfere Organifation in Hbteilungen ge-
Befcbäftigung mit leichten handfertig- gliedert, die je einem Hbteilungsvorfteber
heitsarbeiten. Jn Darmftadt, Köln, frei- unterteilt find. Dieter bat innerhalb
bürg i. B. und Dütteldorf fing man damit teiner Hbteilung für tämtlicbe in frage
an, in anderen Städten folgte man. hommenden Cajarette die prahtitebe Cätig-
frau Prinjettin ^einrieb von Preußen bat heit einzurichten und ?u überwachen. Gr
das große Verdienft, bald auch in Kiel die bildet einzelne Gruppen von dnterriebts-
nacbdrüchlicbe und erfolgreiche Gtnfübrung leitern bejw. Clnterricbtsleiterinnen, die
der Verwundeten-Betcbäftigung folcher- ticb wieder um einen Gruppenführer für
weite betrieben ?u haben. jedes Cajarett tebaren. für mehrere Caja-
Huf ihren Öttuntcb bildete ticb ein Hus- rette ift der Hbteilungsleiter gleichzeitig
febuß, der junäcbft untere Herjte durch Gruppenführer. Gr bat dadurch den nicht
eine Husftellung von Vorbildern an$u- $u entbehrenden Vorteil, telbtt in der Ea-
fertigender Gegenttände und Vorführung jarettpraxis ju tteben und aus eigener
der ?u pflegenden leichten Cechnihen ge- Kenntnis die Verbältnitte und Bedürfnifte
wann und alsdann eine überticbtlicbe und beurteilen ju hönnen. Hußerdem liegen in
ttraffe Hrbeitsorganifation tebuf. Män- der I^and des Hbteilungsvorftebers tämt-
Kulturarbeit »11 den Kieler Cazaretten
Von Profettor Dr. 6. Bratidt, Kiel,
n den Kranhenftuben pflegt ticb als ge- ner, die führend und lehrend oder felblt
fürebtetes Debenproduht neu werdender ausübend dem Kunttgewerbe angehören,
Gefundbeit die Eangeweile ?u entwichein. Damen, die als Handarbeitslehrerinnen
Jn unteren Cajaretten, wo hunderte aus oder als Dilettantinnen diefe oder jene
ftärhfter Cebensbetätigung berausgeritte- Cccbnih beherrfebten, beteiligten Ticb
ner junger Männer jum 6enefen hommen, freudig. Das Kunttgewerbe-Mufeum der
wird in ihrer Mattenbaftigheit das Heben- Provin?, das Cbaulow-Muteum, honnte
produht ju gefährlichem 6ift, das durch mit feiner ^itcblerwerhttatt in weitem
feine folgen, Terftimmung und Mißmut, timfang in den Dienft der guten Sache ge-
läbmend auf den FJeilungsprojeß bei den ftellt werden. Die nicht geringen Geld-
Verwundeten wirht. I)ier mußte unferen mittel waren vom Vaterländttcben frauen-
Kriegern geholfen werden. — Vielenorts verein, dem Roten Kreuj, wie in danhens-
ging man febon im I)crbft 1914 mit Be- werter tHeite von privater Seite geftiftet
febäftigung durch Vorlefen und allerhand worden. Die Cajarette felbft leifteten auch
Spielen vor. Das Schachbrett und das Beiträge. So honnte noch im Märj des
Pocbbrett wurden in die Cajarette ge- Jahres 1915 mit einer freiwilligen Ciebes-
braebt. Jn den tätigheit in unte-
Kranhenfäten ftell- _ ren Cajarettcn be-
te man blühende gönnen werden.
Blumen auf, die Jbre Grgebnitte
hablen stände fanden bei einer
febmüchte man mit Husftellung gele-
Bildern. Gtmelne V . m^m I |\/«^V^H gentlicb der Gene-
Klaffen der Rna- m IVPaCSlr 1 1^V#^^I ^ ralverfammlung
ben- und Mädchen- des Vaterländitcben
fcbulen harnen mit f rauenvereins im
erfrifebungen aller >»iJB^ 0 1 Juni ebenfo allfei-
Hrt an die Betten ifar*, jaätk tigen Beifall, wie
der Kranhen, fan- ihre löirhungen auf
gen mit ihren Kin- ^^^^^^^■^^■^^^^■^^^^■■■B das Befinden der
derftimmen frohe ...»,., . . , Verwundeten von
und frifebe Vater- pbb. I. JÖrhlrlitr ßrijadjtrl, anrtrfrrtigt im lajarrtt 221th denHerjten danhbar
landslieder und anerhannt wurden,
brachten Blumen, immer wieder Blumen. Zunächft will ich hur$ auf die Organi-
6s waren aber günftigften falles nur fation und die Methode unterer Hrbeit
eine oder jwei Stunden am ^age, die eingeben und dann einige Hrbeitsergeb-
fo der Cangeweile abgerungen wurden, niffe in Wort und Bild vorführen.
6s fehlte an einem Mittel, das dem Dach den ju bearbeitenden Materialien
einzelnen jederzeit, wenn er es bedurfte, und den einzuführenden Cecbnihen wurde
jur F)and war. Man fand es in der unfere Organifation in Hbteilungen ge-
Befcbäftigung mit leichten handfertig- gliedert, die je einem Hbteilungsvorfteber
heitsarbeiten. Jn Darmftadt, Köln, frei- unterteilt find. Dieter bat innerhalb
bürg i. B. und Dütteldorf fing man damit teiner Hbteilung für tämtlicbe in frage
an, in anderen Städten folgte man. hommenden Cajarette die prahtitebe Cätig-
frau Prinjettin ^einrieb von Preußen bat heit einzurichten und ?u überwachen. Gr
das große Verdienft, bald auch in Kiel die bildet einzelne Gruppen von dnterriebts-
nacbdrüchlicbe und erfolgreiche Gtnfübrung leitern bejw. Clnterricbtsleiterinnen, die
der Verwundeten-Betcbäftigung folcher- ticb wieder um einen Gruppenführer für
weite betrieben ?u haben. jedes Cajarett tebaren. für mehrere Caja-
Huf ihren Öttuntcb bildete ticb ein Hus- rette ift der Hbteilungsleiter gleichzeitig
febuß, der junäcbft untere Herjte durch Gruppenführer. Gr bat dadurch den nicht
eine Husftellung von Vorbildern an$u- $u entbehrenden Vorteil, telbtt in der Ea-
fertigender Gegenttände und Vorführung jarettpraxis ju tteben und aus eigener
der ?u pflegenden leichten Cechnihen ge- Kenntnis die Verbältnitte und Bedürfnifte
wann und alsdann eine überticbtlicbe und beurteilen ju hönnen. Hußerdem liegen in
ttraffe Hrbeitsorganifation tebuf. Män- der I^and des Hbteilungsvorftebers tämt-