Schleswig-holsteinischer Kunstkalender (1916)

et do o

ebev Hrbeiten der Büdwker tu

Öd)lC8Wl3"R0lftClTl Von Dr. 6. Sauermann, flensburg.

Gin Zweig der Kunftfertigheit, dem man chem 6rade hünftlerifcbes und teebnifebes
^ bisher hier im Cande febr wenig Be- Können fieb entwickelt und gepaart bat-
aebtung gefebenht bat, iTt die Hrbeit der ten. Jn DeutTcbland haben löerhTtätten,
Bildwirher; und doch verlohnt es Heb denen ähnlich umfangreiche und praebt-
vielleicbt, mit Rüchficbt auf die große volle Hrbeiten jugefebrieben werden hönn-
ItTertfcbätjung, deren Heb die fcoftbaren ten, nicht beftanden; der hünftlerifcbc
erjeugniffe diefer Künftler in den ver- Hufwand hielt fieb in viel befebeideneren
gangenen Jahrhunderten ju erfreuen bat- Grenjen! Jm Dienft der Kirche wurden
ten, einmal die___RücRlaRen UTld An-
frage aufjuwer- WSS^^M^^^^^^^^^^Sf^^^ tependien gewirkt,
fen, ob hier im W^S^ff^^^^^^m^^f^^-:Jji für dcn Bedarf
Cande qcwirhtc . '-> ■ MlwüsLw Ja^^^OiHBWBK': ''Ilm im Bürgerbaus:
Hrbeiten " nach-
weisbar find, ob ^H||^^HI^^^^^EB^ffi^IJ "bcr möbd und
und wann eigene i^^mPTT^M^'^:0^^^^MWmKp9 Getäfel gelegt und
«lerhftätten bc- 'ä^^^^^^^^M^^^S^S^^^^^M gehängt wurden,
ftanden haben und Wr\m^WKmWm^&.^^^Mm^Mn^^ Kiffen und Rüch-
ob die gefertigten * '■IfllfiiSiSil^ laben, binc

Cdirhcreien einen ,--''WsWS^ß^PW^^B^s f™Jy. ' Blütcjcit in der
eigenen Cbarahtcr £^^J^^^^^$^m^^m^mM^im d™tf*e»i Bild-

befeffen haben. ^^^^HB^S^^S^^^H^^Mfrf^n^ wirherei war ins-
Cecbnifcb ver- *.:' *'t^^SK^S^^M^v^v^lm^^Sami befondere die erftc
fteben wir unter ilffiTfffilySBBBit' 'Ca :^^k¥^^%::-:^«WM^m f)älfte des 15.
Bildwirherei das 'oyXÄj^^ffi^sär^ *f'•• ;-11^4aWI>lSftifll Jahrhunderts, in
Verfahren, eine ^ welcher Flerke mit

wagcreebt oder jW-aT»^?*' "' ^"' "'' *'!jWmHI böftlicben Darftci-

fenhrcebt gefpann- %f£3/jjr%L& ^IT^M^^"-^""'"~§3j*mi lun9cn> vorwic-
tc f adenhette mit- ^^^^^^^SmSmm^-''C- "W^\Im 9end weltlichen

tels farbiger fä- & ^m/j^ffi^ Jnbaltes gefebaf-

den, die über und ' ffTvV pWW«'£>• f,' *t xtiSä fcn worden find,

unter die Kette £]W''tSfW 3n dem hiinft-

mit der I)and ge- —-— lerifeben Sollen
führt werden, fo j,blj L g„ öfiöf unö ma\[t gruJirhtrs ßiffrn aus örr in diefen Hr-

einjubüllen, daß iälilftrrmarfdj mit Drr iDarftrilung Drr iQntljfrba. beiten eine ftili-

die entftebenden ßunftrtrtBrrbnmifrum tfimsburrj ftifebe Gebunden-

f arbenfläcben ?ier- denbeit im Sinne

gliedartig oder einer ausrcbließ-

bildmäßig wirken. Dies teebnifebe Verfab- lieb angeftrebten fläcbenwirhung unver-
ren ift febon im Hltertum nachweisbar; es hennbar. Diefe ftiliftifebe 6ebundenbeit
ift das ganje Mittelalter hindurch geübt ift den deutfeben mirhereien lange eigen-
worden, junäcbft vornehmlich im Dienft tümlicb geblieben.

der Kirche als ein Zweig der Klofterhunft; Die r^erftellungsorte für die meiften
dann als weltliches Gewerbe, das fieb Hrbeiten deutfeber Bildwirher des 15.
dank der Pracbtliebe am franjöfifcben Jahrhunderts find, wie den Jnfcbriften
und burgundifeben I)ofe befonders wäb- auf den häufig angebrachten Sprucbbän-
rend des 14. und 15. Jahrhunderts ?ur dem ?u entnehmen ift, vorwiegend in
böcbften hünftlerifcben Blüte entfaltete. Süddeutfcbland ju fueben. Hus urhund-
Die noch beute erhaltenen großen „Capis lieben Hacbricbten gebt hervor, daß im
de salle", welche mytbologifebe- und I)el- Caufe des 16. Jahrhunderts auch in Dord-
denfagen, Hllegorien der fügenden und deutfcbland „Plattwirher" tätig gewefen
Cafter, Bilder aus dem trojanifeben Krieg, find. Jn Cuneburg foll bereits im 15.
der 6efcbicbte Karls des Großen, bibli- Jahrhundert eine Ceppicbwirherei be-
feben Jnbaltes ufw. ufw. darftellcn, ver- ftanden haben. Hucb in Cübcch werden im
mittein uns eine Vorftellung, bis ?u wel- 16. Jahrhundert „€ebicbmacber" urhund-