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len aus Sandftein eingefaßte und mit drei- prunkvolle Portal in der Vorderfeite (vgl.

eckiger aus Stein gehauener Behrönung, in Hbb. 8), deffen Bekrönung mit flßufcbel-

die die Ramen und Klappen, das Sinborn und Ranhwerk, f ruebtgebängen und Hmo-

und der lüolf, von ^ermann I^oyer und retten im Obrmufcbelftil verliert ift,

Hnna Owena I)oyer, daneben die Jahres- wurde wabrfcbeinltcb im ^abre 1648 ein-

?abl 1595 berausgemeißelt find, versierte gefetjt. tlrfprünglicb faß an diefer Stelle

XLüv (vgl. Hbb. 7). I)ier mögen die das jetjt jur Scbloßhapelle führende Por-
friedlicben Wob- „==^^=^=^==^=^=^^^^==^_^^_= ta*> auf deffen dm-

nungen des Schloß- ll^ijjpWl WJt fetjung die einge-

gefindes gelegen ha- WjßFm 1 ,-j ritjtc Jnfcbrift Jo-

ben. Huf der Rord- kJSRM ach im Danckvvcrtb

feite (vgl. Hbb. 6.) BmB3J^t^mBW| 1648 Bcuig nimmt,

jeigt der flügel viel Jn der Stirnwand

weniger fenfter ^^.'^f find hohe, gut und

und war mehr jur i^«fciBBBj ebenmäßig gcglic-

Verteidtgung ein- ju^BQmEm dertef enfter. Jn die

gerichtet, für den 6che jwifchen t^urm

Kenner ift hier der W ^'jJJf^M^Mpw'^ UTI(* Stirnwand 9c~

feböngemauerte JDfi febmiegt, ragt bis

frtes böcbft be- wA an das bobc Dacb

merkenswert. hinauf ein ftei-

Ueberall finden ler, fenfterreicher

wir die Spuren b (Srherbau. Der

eines über Rolland I)aupteingang führt

hierher getragenen H in eine weite, bobc

Renaiffanceftils. m Italic, an deren ge-

Die Schwierigkeit, J|f genüberliegender

die darin lag, die mW I Seite die freitrep-

koftfpieligen I)au- pc ?u dem freien

fteinc bcrbcijufcbaf- ^ j I flur auf dem Ober-

fen, hatte da$u ge- ß gefeboß führt, von

nötigt, lieh nur JIH^H dem aus eine Zur

mit einzelnen "^r den 6ingang ?um

ftügcmäßcn Bau- Ritterfaal bildet,

gliedern ?u begnü- |HHBk 1B1I Unten gelangt man

gen und darum WZ. I^HH auf einer Stufe in

böcbftcns nur die die Zimmerflucht

Umrahmungen der links. I)ier weeb-

fenftcr und Cü- j W''* .• lcln Etfcbc-" mit

ren, wohl auch die den fenftern und

6iebeleinfaffung- prangen Utlande und

gen in I)aufteinen H0H Decken von feinen

auszuführen, das H Blumen- und

werk dagegen in und allerlei fröb-
Backfteinen berju- filbb. 2. lEtner van am briürn nn im- puffahrt liehen Hrabesken,
ftellen und hoch- poftirrtrn lörorn deren einftige
ftens in den frie- Schönheit man hül-
fen etwas Kunftvolles jum Husdruck ju ter der jetzigen 6eftalt nur noch ahnen
bringen. Hber aus diefer Verbindung er- kann. Des Ritterfaals bat fieb eine dunkle
geben fieb neben den materiellen Tortei- Sage bemächtigt. 6in immer wieder aus
len in der Grfparung des teuren ölate- der Bemalung der Jnnenwand bervordrin-
rials der I)aufteine doch auch male- gender dunkler fleck foll vom Blutftur?
r i f cb e, und darum verbreitete fieb von herrühren, den ein tanjluftiges Mädchen
hier aus diefer Bauftil allmählich über infolge des wirbelnden €an$es mit dem
Rorddeutfcbland und ward in Dänemark Ceibbaftigen im Blutftur? an die Uland
und Schweden aufgenommen. fpic und fo ihre Cuft büßend tot ?u Boden
Ton diefem fo befchriebenen Stile be- fank. Das «Itrtfcbaftsgebäude ift 1704
cinflußt ftellt fieb auch der Bau des von den Cramer'fcben 6rben erbaut; es
Scbloffes auf Hoyerswort dar. Das ift ein regelrechter ^auberg, vielleicht
 
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