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flflit lEclmibnia uon paül (ffaffircr, Berlin

jBbb. 8. iMngmör fraurn. Sjolj

t^eile find doch nie fo ftarh, daß nicht der talen 6rnft juliebe der Künftler felbft
Husdruch des Gerichtes als die Behrö- fieb eine Befcbränhung auferlegt: fo leb-
nung des 6anjcn wirhfam bliebe. Die baft das innere Ceben und damit die Hus-
Durcbbildung der Ginjelbeiten ift, dem druchsbewegungen der f iguren find, ftar-
Husdruch entfpreebend, febr verfebieden, her als fie ift die Gebundenheit durch den
bald von einer Schärfe (Hbb. 4, g), die gefcbloffenen Hufbau. Daher feblägt die
den eindruck des I)arten, Gewaltigen Gelte niemals über die Umrißlinien des
wefentlicb fteigert, bald fo ?art (Hbb. 1, Bloches hinaus, ift mehr nach innen als
3), daß das Geliebt wie von einem Schleier nach außen gerichtet, es ift, als ob der
überdeckt erfebeint. f tgur durch die fflafftgheit eine feffel auf-
löenn wir uns nun mit allem Gefühl erlegt ift, die nicht nur ihre form, fon-
der löirhung des Hufbaucs und der dem auch ihr geiftiges Ceben umfcbließt.
formbildung diefer Ctlcrhe hingeben, fo

werden wir nicht mehr jene antihifebe I)ar- 5.

monie erwarten, die noch nach der fflei- T)icr jeigt fieb nun, wie eng die Geftal-

nung der fßeiften mit dem Kiefen der tung der form mit dem geiftigen Gebalt

piaftih notwendig verbunden ift. Älir verbunden ift. Denn was uns bisher als

werden empfinden, daß jeder „IClobl- das Streben nach Zufammenfaffung, nach

Mang", jede nur „gefällige" form jene Vereinfachung und Strenge der form-

Strenge und Kraft der Geftaltung ftören bildung erfebien, das bedeutet, vom Gei-

würde, die die wefentlicbrte Hbficbt des ftigen aus gefeben, die Hbficbt, den fflen-

Künftlers ift. I)at doch diefem monumen- feben in feiner Hbbängigheit und Gebun-
 
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