SÄCHSISCHER ADEL. FREIHERRN.
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Prenzel (Tafel 14.)
von Pentzig. Johann Friedrich Prenzel aus Bau-
zen, dessen Brüder 1785 und 1795 den Reichsadelstand
erlangt hatten, war am 8. Merz 1795 ebenfalls nobilitirt
worden, und wurde d. d. Wien 12. Sept. 1801 von K.
Franz II. in den Freiherrnstand erhoben unter Beifü-
gung von Namen und Wappen der v. Pr ent zig, aus
welchem Geschlechte er die Lezte geheurathet hatte.
Im Königreich ansässig.
Wappen: Geviertet. 1. in B. drei, 2. 1, g. Lilien,
2. inS. zwei r. Schrägbalken, 3. von R. und S. geschacht,
und 4. in B. ein g. Segelschilt. — Drei Helme: I. ein
s. Flug mit r. Schrägbalken, II. drei b. Federn mit den
drei g. Lilien, 2. 1, belegt, III. ein 4L Flug mit einem
r., s. geschachten Schildchen belegt. Decken: I. und
III. r.j s., II. b., g. — Schildhalter: zwei 4L Adler
mit r. Waffen.
Bemerkung: Die t v Pentzig führten (nach Siebm.
I. 54.) in B. einen r., s. geschachten Flug. Es ist dem-
nach ersichtlich, dass in vorliegendem Wappen das
Pentzig’sche nicht als solches, sondern nur in heraldi-
schen Anspielungen durch Feld 3. und Helm III. ver-
treten sei. Das geschachte Feld kommt übrigens schon
im adelichen Wappen (s. unten) vor,
Puteani, (Tafel 14.)
böhmischer Ritterstand 24. Oct. 1637; Freiherrnstand
für Jos. Ferdinand v. P. , k. k. österreichischer Käm-
merer, 3. Juli 1783. Im Königreich bedienstet.
Wappen: In S. ein r. Balken von drei, 2. 1. auf-
wärtsgekehrten g. Feuermörsern beseitet; zwischen den
beiden obern schreitet ein r. Krebs nach der Seite. —
Auf dem Helm drei s. Federn und zu jeder Seite an
r. Stange ein s. Panner, in welchem über drei neben-
einander stehenden g. Mörsern der r. Krebs auswärts
gekehrt. — Decken: r., s.
Reysswitz , (Tafel 14.)
schlesischer Adel, zum Hause Leliwa zählend. Fried-
rich und Wenzel Gebrüder v. R.. wurden von K. Fer-
dinand III., 14 Okt. 1653, in den böhmischen Freiherrn-
stand erhoben.
Im Königreich angesessen.
Wappen: geviertet von B. und R. 1. ein s. Mond
aufwärts, mit zwei g. Sternen besteckt (Leliwa). 2.
und 3. ein s. Balken (Oesterreichisches Gnadenwappen),
4. eine aufwärtsgekehrte s. Jacobsmuschel (nach von
Meding ist das 4. Feld r. und darinn zwei s. Blashörner,
wird also wol einer andern Linie angehören). — Auf
dem Helm die Muschel und auf dieser der Mond mit
den Sternen. — Decken: b., s.
Riedesel (Tafel 14.)
von Eisenbach, hessischer Uradel, Erbmarschalle
daselbst. Im Grossherzogthum Sachsen - Weimar an-
gesessen.
Wappen: Geviertet von G. und R. mit gr. Herz-
schild, darinn eine dreithürmige s. Burg (Altenburg?),
I. und 4. ein 4L Eselskopf mit einem dreiblättrigen
Riedgras im Maule (Stammwappen) 2. und 3. zwei
gekreuzte s. Lanzen (wegen Eisenbach) könnte viel-
leicht durch Missverständnis aus zwei s. Schwertern
als Erbmarschallszeichen entstanden sein.)
Zwei Helme: I. ein offener 4L Flug, jeder Theil
mit einem g. Schildchen, darinn der Eselskopf, belegt.
II. die Lanzen wie im Schild. — Decken: I. 4L, g.,
II. r., s.
(Weiteres über diess Geschlecht siehe beim hessi-
schen Adel.)
Rocltow, (Tafel 14.)
mark-brandenburgischer Uradel. Eine Linie erhielt in
der Person des kaiserl. Generals August v. R., 16. Jan.
1640, ein Freiherrndiplom. Diese ist aber mit dem
Sohne desselben wieder ausgestorben. Die gegenwärtig
im Königreiche angesessene Linie bedient sich des frei-
herrlichen Prädikats in Folge ihrer frühem Reichsritter-
schaftliehkeit in Franken.
Stammwappen: In G. drei, 2.1, 4L Rochen
(Schachthürme in älterer Form, nicht Schachrösslein
mit zwei Köpfen *) Auf dem Hel m ein wachsender
s. Steinbock fin ältern Wappen als Rumpf) mit r. Waf-
fen. — Decken: r., s.
Bemerkung: In den Farben dieses Wappens
vielfache Varietäten.
Das frei herrliche Wappen ist geviertet mit
Herzschild (Stammwappen). 1. und 4. "in S. ein 4L
Adler, 2. und 3. in R, ein geharnischter s. Arm mit
einem Schwert. — Zwei Helme: I. der Adler. II.
Stammkleinod. — Decken: I. 4L, g. (?), II. r., s. —
Schildhalter: zwei wilde Männer mit Keulen.
Roepert (Tafel 14.)
aus Mecklenburg stammend, angeblich 1751 von Kaiser
Franzi, als adelich anerkannt (kommen jedoch noch 1755
als bürgerliche Gutsbesizer daselbst vor), Freiherrn
durch K. Franz 1761.
AVappen: In S. drei, 1. 2, (nach Andern 2. 1.) 4L
Lilien. — Auf dem Helm ein Flug in Farben und
Figuren des Schildes. — Decken: 4L, s.
ICollikiiM li - (Tafel 14.)
T r a c h. Die Rothkirch sind schlesischer Uradel. Frei-
herrn 14. Merz 1757.
Wappen: Gespalten von B. und G. Vorne ein
aufsteigender s. **) Drache (durch Erbheurath mit der
Lezten des schlesischen Geschlechts v. T r a c h erwor-
ben) , hinten drei ,2.1, gekrönte 4L Adlersköpfe
(Stamm wappen). — Zwei Helme: I. der
Drache, II. ein Adlerskopf wachsend. — Decken: I.
b., s., II. 4L, g- — Schildhalter: rechts ein s.
Drache, links ein gekr. 4L Adler.
Rottenltan, (Tafel 14.)
fränkischer turniergenossener Uradel, 1771 freiherrlich,
im Grossherzogthum angesessen. Erscheinen schon zu
Anfang des XIII. Jahrhunderts urkundlich.
Siehe dies Geschlecht beim bavr. Adel S. 19, Ta-
fel und S. 54, Taf. 56.
Scliiller. (Tafel 14.)
Zu den beim württemb. Adel S. 11 gegebenen No-
tizen folgen hier noch weiter als Berichtigung und Er-
gänzung :
Das AV a p p e n der 1802 geadelten württemb. Fa-
milie ist das der 1643 ausgestorbenen Schüller oder
Schiller von H e r d e r n, eines Tiroler Geschlechtes, das
in der Person des kaiserl. Rathes und tiroler Kanzlers
Leomann Sch. 1619 geadelt worden war und zwar war
das Feld mit den Schrägbalken das Stammwappen der-
selben, das 1619 mit dem Einhorn vermehrt wurde und
das Feld mit dem Pfeil das AVappen des t schwäbi-
schen Geschlechtes von H e r d e r n , das den Schillern
vom Kaiser verliehen worden. Sie führten beide AVap-
pen vereint in einem gespaltenen Schilde.
Auch eine frankfurter Familie Schiller wurde 1819
noch mit einer Variation des alten tirol. Schiller-AVap-
pens geadelt (siehe frankfurter Adel S. 9, Taf. 8.)
Schloliieim, (Tafel 14.)
thüringischer Uradel, dessen Stammhaus bei Mühlhau-
sen liegt, weiland Erbtruchsessen in Thüringen.
AVappen: ein s. Schild mit einem 4L Schildlein.***)
— Auf dem Helm ein Pfauenbusch. — Decken:
4L, s.
*) Siehe meine „Grundsäze“ S. 33- Die Bezeichnung Roch für
Thurm ist nur in dem Ausdrucke rochiren im Schachspiel erhalten.
**) Nach andern g. In Siebm. II. S. 2. zeigt das Wappen der y,
Tr ach einen 4L Drachen.
***) Das Wappen wird so verschieden gefunden , dass sich nach den
bisher mir vorgekommenen Abbildungen eine sichere Erkläruug
desselben nicht geben lässt. Der silberne Schild enthält in der
Regel eine unförmliche 4L Masse , die bald als ein Kastell mit
drei Thürmen, bald als ein gestürzter ausgeschnittener Schild,
" 4*
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Prenzel (Tafel 14.)
von Pentzig. Johann Friedrich Prenzel aus Bau-
zen, dessen Brüder 1785 und 1795 den Reichsadelstand
erlangt hatten, war am 8. Merz 1795 ebenfalls nobilitirt
worden, und wurde d. d. Wien 12. Sept. 1801 von K.
Franz II. in den Freiherrnstand erhoben unter Beifü-
gung von Namen und Wappen der v. Pr ent zig, aus
welchem Geschlechte er die Lezte geheurathet hatte.
Im Königreich ansässig.
Wappen: Geviertet. 1. in B. drei, 2. 1, g. Lilien,
2. inS. zwei r. Schrägbalken, 3. von R. und S. geschacht,
und 4. in B. ein g. Segelschilt. — Drei Helme: I. ein
s. Flug mit r. Schrägbalken, II. drei b. Federn mit den
drei g. Lilien, 2. 1, belegt, III. ein 4L Flug mit einem
r., s. geschachten Schildchen belegt. Decken: I. und
III. r.j s., II. b., g. — Schildhalter: zwei 4L Adler
mit r. Waffen.
Bemerkung: Die t v Pentzig führten (nach Siebm.
I. 54.) in B. einen r., s. geschachten Flug. Es ist dem-
nach ersichtlich, dass in vorliegendem Wappen das
Pentzig’sche nicht als solches, sondern nur in heraldi-
schen Anspielungen durch Feld 3. und Helm III. ver-
treten sei. Das geschachte Feld kommt übrigens schon
im adelichen Wappen (s. unten) vor,
Puteani, (Tafel 14.)
böhmischer Ritterstand 24. Oct. 1637; Freiherrnstand
für Jos. Ferdinand v. P. , k. k. österreichischer Käm-
merer, 3. Juli 1783. Im Königreich bedienstet.
Wappen: In S. ein r. Balken von drei, 2. 1. auf-
wärtsgekehrten g. Feuermörsern beseitet; zwischen den
beiden obern schreitet ein r. Krebs nach der Seite. —
Auf dem Helm drei s. Federn und zu jeder Seite an
r. Stange ein s. Panner, in welchem über drei neben-
einander stehenden g. Mörsern der r. Krebs auswärts
gekehrt. — Decken: r., s.
Reysswitz , (Tafel 14.)
schlesischer Adel, zum Hause Leliwa zählend. Fried-
rich und Wenzel Gebrüder v. R.. wurden von K. Fer-
dinand III., 14 Okt. 1653, in den böhmischen Freiherrn-
stand erhoben.
Im Königreich angesessen.
Wappen: geviertet von B. und R. 1. ein s. Mond
aufwärts, mit zwei g. Sternen besteckt (Leliwa). 2.
und 3. ein s. Balken (Oesterreichisches Gnadenwappen),
4. eine aufwärtsgekehrte s. Jacobsmuschel (nach von
Meding ist das 4. Feld r. und darinn zwei s. Blashörner,
wird also wol einer andern Linie angehören). — Auf
dem Helm die Muschel und auf dieser der Mond mit
den Sternen. — Decken: b., s.
Riedesel (Tafel 14.)
von Eisenbach, hessischer Uradel, Erbmarschalle
daselbst. Im Grossherzogthum Sachsen - Weimar an-
gesessen.
Wappen: Geviertet von G. und R. mit gr. Herz-
schild, darinn eine dreithürmige s. Burg (Altenburg?),
I. und 4. ein 4L Eselskopf mit einem dreiblättrigen
Riedgras im Maule (Stammwappen) 2. und 3. zwei
gekreuzte s. Lanzen (wegen Eisenbach) könnte viel-
leicht durch Missverständnis aus zwei s. Schwertern
als Erbmarschallszeichen entstanden sein.)
Zwei Helme: I. ein offener 4L Flug, jeder Theil
mit einem g. Schildchen, darinn der Eselskopf, belegt.
II. die Lanzen wie im Schild. — Decken: I. 4L, g.,
II. r., s.
(Weiteres über diess Geschlecht siehe beim hessi-
schen Adel.)
Rocltow, (Tafel 14.)
mark-brandenburgischer Uradel. Eine Linie erhielt in
der Person des kaiserl. Generals August v. R., 16. Jan.
1640, ein Freiherrndiplom. Diese ist aber mit dem
Sohne desselben wieder ausgestorben. Die gegenwärtig
im Königreiche angesessene Linie bedient sich des frei-
herrlichen Prädikats in Folge ihrer frühem Reichsritter-
schaftliehkeit in Franken.
Stammwappen: In G. drei, 2.1, 4L Rochen
(Schachthürme in älterer Form, nicht Schachrösslein
mit zwei Köpfen *) Auf dem Hel m ein wachsender
s. Steinbock fin ältern Wappen als Rumpf) mit r. Waf-
fen. — Decken: r., s.
Bemerkung: In den Farben dieses Wappens
vielfache Varietäten.
Das frei herrliche Wappen ist geviertet mit
Herzschild (Stammwappen). 1. und 4. "in S. ein 4L
Adler, 2. und 3. in R, ein geharnischter s. Arm mit
einem Schwert. — Zwei Helme: I. der Adler. II.
Stammkleinod. — Decken: I. 4L, g. (?), II. r., s. —
Schildhalter: zwei wilde Männer mit Keulen.
Roepert (Tafel 14.)
aus Mecklenburg stammend, angeblich 1751 von Kaiser
Franzi, als adelich anerkannt (kommen jedoch noch 1755
als bürgerliche Gutsbesizer daselbst vor), Freiherrn
durch K. Franz 1761.
AVappen: In S. drei, 1. 2, (nach Andern 2. 1.) 4L
Lilien. — Auf dem Helm ein Flug in Farben und
Figuren des Schildes. — Decken: 4L, s.
ICollikiiM li - (Tafel 14.)
T r a c h. Die Rothkirch sind schlesischer Uradel. Frei-
herrn 14. Merz 1757.
Wappen: Gespalten von B. und G. Vorne ein
aufsteigender s. **) Drache (durch Erbheurath mit der
Lezten des schlesischen Geschlechts v. T r a c h erwor-
ben) , hinten drei ,2.1, gekrönte 4L Adlersköpfe
(Stamm wappen). — Zwei Helme: I. der
Drache, II. ein Adlerskopf wachsend. — Decken: I.
b., s., II. 4L, g- — Schildhalter: rechts ein s.
Drache, links ein gekr. 4L Adler.
Rottenltan, (Tafel 14.)
fränkischer turniergenossener Uradel, 1771 freiherrlich,
im Grossherzogthum angesessen. Erscheinen schon zu
Anfang des XIII. Jahrhunderts urkundlich.
Siehe dies Geschlecht beim bavr. Adel S. 19, Ta-
fel und S. 54, Taf. 56.
Scliiller. (Tafel 14.)
Zu den beim württemb. Adel S. 11 gegebenen No-
tizen folgen hier noch weiter als Berichtigung und Er-
gänzung :
Das AV a p p e n der 1802 geadelten württemb. Fa-
milie ist das der 1643 ausgestorbenen Schüller oder
Schiller von H e r d e r n, eines Tiroler Geschlechtes, das
in der Person des kaiserl. Rathes und tiroler Kanzlers
Leomann Sch. 1619 geadelt worden war und zwar war
das Feld mit den Schrägbalken das Stammwappen der-
selben, das 1619 mit dem Einhorn vermehrt wurde und
das Feld mit dem Pfeil das AVappen des t schwäbi-
schen Geschlechtes von H e r d e r n , das den Schillern
vom Kaiser verliehen worden. Sie führten beide AVap-
pen vereint in einem gespaltenen Schilde.
Auch eine frankfurter Familie Schiller wurde 1819
noch mit einer Variation des alten tirol. Schiller-AVap-
pens geadelt (siehe frankfurter Adel S. 9, Taf. 8.)
Schloliieim, (Tafel 14.)
thüringischer Uradel, dessen Stammhaus bei Mühlhau-
sen liegt, weiland Erbtruchsessen in Thüringen.
AVappen: ein s. Schild mit einem 4L Schildlein.***)
— Auf dem Helm ein Pfauenbusch. — Decken:
4L, s.
*) Siehe meine „Grundsäze“ S. 33- Die Bezeichnung Roch für
Thurm ist nur in dem Ausdrucke rochiren im Schachspiel erhalten.
**) Nach andern g. In Siebm. II. S. 2. zeigt das Wappen der y,
Tr ach einen 4L Drachen.
***) Das Wappen wird so verschieden gefunden , dass sich nach den
bisher mir vorgekommenen Abbildungen eine sichere Erkläruug
desselben nicht geben lässt. Der silberne Schild enthält in der
Regel eine unförmliche 4L Masse , die bald als ein Kastell mit
drei Thürmen, bald als ein gestürzter ausgeschnittener Schild,
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