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Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0028
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16

SÄCHSISCHER ADEL. FREIHERRN.

Scltmertziiis;. (Tafel 15.)

Die Familie soll aus Lietland stammen, ist jedoch
schon seit Anfang des XVII. Jahrhunderts in Sachsen.

Hannibal v. Sch. erlangte unterm 12. Merz 1706
den Reichsfreiherrnstand.

Wappen: Von G. und R. gespalten mit drei,

2. 1, Lilien in verwechselten Farben (Tyrotf II. 21. hat
von R. u. S. gespalten u. s. w. — Auf dem Helm sie-
ben (nach andern drei) g., r. getheilte Fähnlein. —
Decken: r., g.

Scliönberg, (Tafel 15.)

Freiherrn von Bibra und M o d 1 a u. Die
Schwiegersöhne des am 18. Nov. 1828 f lezten Frei-
herrn v. Bi b ran und Mo dl au, Egon Heinrich
v. Schönberg, Ernst Heinrich v. Kö liehen und
Benedikt v. Block nahmen in Folge k. preuss. Geneh-
migung Wappen und Namen der v, Bibran zu den
ihrigen an. H. v. Kölichen, genannt v. Bibran und
Modlau ist 1832 ohne männliche Erben gestorben. Die
Nachkommen des erstgenannten v. Schönberg, genannt
v. B. u. M., sind im Königreich Sachsen angesessen,
von dessen Seite auch die Anerkennung 1836 erfolgt
war.

S t a m m wappen (Schönberg): In G. ein r. Löwe.
— Auf dem Helm der Rumpf des Löwen. — Decken:
r., g.

Vereinigtes freiherrliches Wappen: Ge-
viertet mit Herzschild (Schönberg). 1) in B. schräg mit
der Spizc abwärts ein blankes Schwert mit # Griff
(St. Bibran, Stammwappen). 2. u. 3. in R. ein g. Löwe
einwärts gekehrt, 4. in G. ein jh Flug. — Drei Helme:
I. ein # Flug, II. Schönberg, III. Bibran — zwei n.
(s.) Biberschwänze. — Decken: I. u. III. b. g., II. r.,
g. — Schildhalter: zwei widerschende g. Löwen.

Schwarzenfels ,

genannt von R o t h k i r c h - T r a c h. Alexander
Wolfgang Freiherr v. Rothkirch-Trach nahm mit
herzogl. sächs. Genehmigung Namen und Wappen seines
Adoptiv - Vaters, des h. s. geh. Rathes Ernst Philipp
v. Schwarzenfels auf Altenberge, Uldstedt und Ro-
dias (f 20. Febr. 1855) zu dem seinigen an.

Das Geschlecht ist im Altenburg’schen angesessen.
Das vereinigte Wappen ist mir nicht mitgetheilt worden,
das der Freih. v. Rothkirch siehe oben.

S»eolien*B««*ir. (Tafel 15.)

Genealogische Notiz und Wappenbeschreibung siehe
bayr. Adel S. 20 u. 57. Eine Linie des freiherrlichen
Geschlechtes ist im Altenburg’schen angesessen.

Sl»eswliai*«14 . (Tafel 15.)

thüringischer Uradel, im Grossherzogthum und den Her-
zogthümern Koburg und Meiningen angesessen.

Wappen: In R. schräggelegt der abgehauene Kopf
eines s. Fisches. — Auf dem Helm ein s., r. übereck
getheilter otfener Flug, jederseits mit einem Fischkopf
belegt. — Decken: r., s.

Stein von liausnitz. (Tafel 15.)

Von diesem uradeligen thüringischen Geschlecht le-
ben gegenwärtig drei im Wappen und Beinamen unter-
schiedene Linien.

1) Stein zu Lausnitz, im Grossh. Hessen (s. d.

Adel) angesessen, führt das Stammwappen:

In G. ein b. Löwe. — Auf dem Helm wachsend.

— Decken: b., g.

bald als altes „Gemäuer“, vielleicht auch als Schlot seihst beschrie-
ben wird. Nach dem genealog. -Taschenbuch v. .1. 1856 soll das
Geschlecht ursprünglich zwei Schafscheren in S., darnach aber
eine bedeckte Schüssel als Zeichen des Erbtruchsessenamts im
Schilde geführt haben , welche leztere Figur dann nach und nach
für die jezigen Formen einmalträtirt worden sei. Ich habe leider
nicht Gelegenheit gehabt, alte Siegel dieses Geschlechts zu sehen,
und kann daher nur die von mir gegebene Auffassung des Wap-
pens als die nach jeziger Sachlage vielleicht richtigste empfehlen.

2) S t e i n v. L. zu Braunsdorf, im Grossherzog-
thum S.-Weimar angesessen. Wappen: Gespal-
ten von S. und G., vorne ein r., hinten ein b. Löwe,
gegeneinander. — Zwei Holme: I. derb., II.
der g. Löwe wachsend. — Decken: I. b.. z.

n J c> 7

. 1\, s.

3) Stein v. L. zu Kochberg, im Meiningischen
angesessen, führt das ebenbeschriebene Wappen mit
dem alleinigen Unterschiede, dass alle Löwen ge-
krönt sind.

Die beiden leztern Linien erhielten den Freiherrn-
stand vom Fürsten Heinrich LXII. von Reuss - Schleiz
am 14. Nov. 1853.

Stein - li leben st ein (Tafel 15.)

zu Barchfeld, hessischer und thüringischer Uradel,
im unfürdenklichcn Besiz der freiherrl. Würde. Im
Meiningischen angesessen.

Wappen: In S. zwei +4 Schrägbalken. — Auf
dem Helm ein (doppelter) Flug in Farben und Fi-
guren des Schildes. — Decken: s.

Stein - Noi'dlteim (Tafel 15.)

und Ostheim, fränkischer Uradel, im Meiningischen
angesessen.

W a p p e n : In S. ein # Schrägbalken. — Auf dem
H e 1 m ein Flug (doppelter) in Farben und Figuren
des Schildes. — Decken: 44, s.

(Siehe dies Geschlecht sub Stain v. Schohhausen
beim bayr. Adel S. 58 und sub Stein beim frankfurter
Adel S. 5.)

Bemerkung: Die Wappen- und Namen-Verwand-
schatt dieses Geschlechtes mit dem vorhergehenden
liesse wol auf gleichen Stamm beider schliessen.

Stensrlin (Tafel 15.)

sollen von dem alten augsburger Patrizier - Geschlecht
dieses Namens abstammen*) und führen auch das Stamm-
wappen derselben, den Mann mit den Stangen in ihrem
Schild. Philipp Friedrich v. St., dänischer Kammer-
herr, wurde 22. Nov. 1759 von K. Franz I. gefreit.

Wappen: Geviertet mit gekr. s. Herzschild, darin
zwei gekreuzte gr. Palmzweige. 1. u. 4. von B. und G.
gespalten mit einem wachsenden Mann in verwechs.
Farben, in den Händen zwei gekreuzte s. Stangen hal-
tend. 2. u. 3. in S. auf gr. Fuss ein n. Palmbaum. —
Drei Helme: I. der Mann wachsend, II. die gekreuz-
ten Palmzweige, III. der Palmbaum ohne Wasen. —
Decken: I. b., g., II. u. III. b., s. (gr., s. ?) — Schild-
halter: Zwei widersehende g. Löwen.

(Tafel 15.)

Speck Freiherrn von; Maximilian Speck auf
Lützschena im Königreich Sachsen ward 1829 von Bayern
gefreit. (Siehe bayr. Adel S. 59.) Im Königreich an-
sässig.

j§toc‘k.mat*. (Tafel 16.)

Dr. Kristian Friedrich Stockmar, Leibarzt des Prin-
zen Leopold von Sachsen - Koburg, später k. belgischer
Geheimrath und Hofmarschall, ward vom Könige v. Sach-
sen geadelt 31. Okt. 1821 , und vom Könige v. Bayern
gefreit 20. Jan. 1830.

Wappenbeschreibung siehe: bayr. Adel S. 59.
St»*eit, (Tafel 16.)

stammen aus Oesterreich, wo Kristof Str., der Ahnherr
dieses Geschlechtes, ein tapferer Kriegsmann, von Kaiser
Rudolf II. am 24. Juni 1598 mit dem Adel begnadet
worden. Georg v. Str. erhielt den Freiherrnstand von
Kaiser Karl VI. d. d. 3. Febr. 1713. Im Königreich
angesessen.

*) Allen Nachrichten zu Folge sind die Augsburger Stenglin zu
Änfan" des XVIII. Jahrhunderts erloschen , doch hat sich einer
derselben schon im XVII. Jahrhundert nach Moskau gesezt, von
dessen Nachkommenschaft nichts bekannt geworden.
 
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