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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0016
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DER ADEL IN BADEN.

Die ausführlichere Geschichte sowie die Beschreib-
ung der Wappen findet sich in der Abtheilung »Hoher
Adel« dieses Werkes.

Meiningen-Billigheim, Grafen.

Gleiche Abstammung wie die Fürsten von Leinin-
gen. Sassen im wetterauischen Reichsgrafencollegium.

Das gräfliche Haus zerfällt in die Linien zu Billig-
heim , früher L. Guntersblum und zu Neudenau,
früher L. Heidesheim und besitzt in Baden die gleich-
namigen Standesherrschaften mit deu Orten: Allfeld,
Billigheim, Katzenthal, Waldmühlen, Herbolzheim und
Neudenau, Amts Neudenau zu Mosbach.

Wappen: jetziges Taf. II Fig. 2 und die Stamm-
wappen Taf. III Fig. 2 und 3.

Ausführlichere Geschichte und Wappenbeschreib-
ung beim »Hohen Adel« in diesem Werke.

Waldburg - Zeyl von Trauchburg zu Zeil,
Fürsten.

Die Dynasten von Waldburg, deren gleichnamiges
Stammhaus im Allgäu liegt, erscheinen seit 1042 ur-
kundlich und waren Truchsesse der Herzoge von
Schwaben, auch seit 1525 Reichserbtruchsesse, wess-
halb sie gewöhnlich Truchsesse von Waldburg ge-
nannt wurden.

Sie blühen in 2 zwei Hauptlinien, die wolfeggische
und die zeylische, sassen auf der schwäbischen Reichs-
grafenbank und gehören jetzt zu den deutschen Stan-
desherren. Die zeylische Linie, Ast zu Trauchburg,
besitzt im Grossherzogthum im Amte Blumenfeld:
Weiler und die Hofgüter Pfaffenwiesen, wegen denen
dieselbe in dem officiellen Verzeichnisse des Hof- und
Staätshandbuchs von 1843, S. 385 zu den badischen
Standesherren gerechnet wurde, gegenwärtig sollen
ihr indessen nur noch grundherrliche Rechte zustehen.
Fürsten seit dem 21. März 1803.

Für stlic h es Wapp en: Taf. III Fig. 1. Die

Stammwappen: von Waldburg Taf. III. Fig. 6 und

Truchsess v. Waldburg Taf. III Fig. 8.

Ausführlichere Geschichte und Wappenbeschreib-
ung findet sich in der Abtheilung »Hoher Adel.«

Erbach - Fürstenau, Grafen.

Deutsche Standesherrn, ehedem zum fränkischen
Reichsgrafencolleg gehörend. Schon 1184 kommt
Eduard Schenk von Erbach vor und die Erbschenken-
würde von Kurpfalz blieb bis 1806 bei dem Hause.
Reichsgrafen seit 1532.

Das Geschlecht zerfällt in mehrere Linien, von
denen nur die zu Fürstenau hier in Betracht kommt,
weil sie mit Moosbrunn, im Amt Neckargemünd, grund-
herrlich begütert ist.

Wappen: Das vermehrte Taf. II Fig. 3. Das
Stammwappen: Taf. III Fig. 10.

Ausführlichere Geschichte und Wappenbeschreib-
ung siehe in der Abtheilung »Hoher Adel« dieses
Werkes.

Fugger - Kirchheim uhü Fugger - Muheneck,

Grafen.

Heber die Geschichte dieser berühmten Familie,
welche nunmehr dem Fürsten- und Grafenstand ange-
hört und zu den deutschen Standesherrn zählt, handelt
die Abtheilung »Hoher Adel« dieses Werkes. Es wird
daher hierauf Bezug genommen und nur bemerkt, dass
von den verschiedenen Linien gräflichen Standes, die
ehedem auf der schwäbischen Grafenbank sassen, unter
dem 'grundherrlichen Adel in Baden (1843) nur die
F.-Kirchheim und F.-Hoheneck, wegen Antheils an
Ober- und Unterscbüpf, Sachsenflur und Uiffingen, so-
wie Hagenmiihle, im Amte Boxberg, Vorkommen.

Stammwappen: Taf. III Fig. 11.

Gräfliches Wappen: Taf. II Fig. 3.

Degl. Taf. III Fig. 7 und endlich ergänzend zum
hohen Adel:

Wappen: Fugger-Kirchheim-Hoheneck: Taf. III
Fig. 9.

Gevierter Schild mit r.Mittelschild, darin ein
s. Pfahl, der links und rechts, von fünf 2. 3. senk-
rechtstehenden g. Schindeln beseitet ist (Hoheneck).

Hauptschild: I u. IV Stammwappen. II in S.
eine gekrönte Jungfrau, oben gr. unten ;Jq; gekleidet,
die Linke in die Seite stemmend, in der Rechten eine
dreizackige Krone haltend (Kirchberg, wohl absicht-
lich verändert). III Weissenhorn, indessen sind die
Hörner g. mit b. Schnüren und die Mundstücke stehen
aufwärts.

Kleinod: zwei Helme. I Fugger, II wachsend
das Bild in II.

Decken: rechts b. g. links £}: s.

Vollständige Wappenbeschreibung siehe »Hoher
Adel.«

Neipperg, Grafen.

Schwäbischer Uradel, dessen Stammburg Nidberg,
Neidberg oder Neupperg unfern Schwaigern im ehe-
maligen Reichsritter - Canton Kraichgau gelegen ist.
Von vielen Linien ist nur die in Würtemberg und
Baden blühende allein übrig geblieben.

Gottschalk von Neidperg 1276. Georg 1387 Bi-
schof von Chiemsee. Reinhard 1486 Grossmeister des
deutschen Ordens zu Mergentheim.

Wilhelm Reinhard, k. k.wirkl. Geh. Rath, General-
Feldmarschall und Oberst eines Infanterie-Regiments,
commandirender General in Oesterreich, später Com-
mandant von Wien, wurde am 5. Februar 1726 durch
Kaiser Karl VI. Reichsgraf und erhielt demnächst
Sitz und Stimme im schwäbischen Grafencollegium.

Dies Geschlecht zählt gegenwärtig zu den deut-
schen standesherrlichen, ist in Baden aber nur grund-
herrlich angesessen und nicht wählbar. Grundherr-
liche Besitzungen (1843): das Dorf Adelshofen, seit

1753 Allod, und lein Antheil an Gemmingen und der
Grundherrschaft Berwangen, Amts Eppingen.

Weiteres in der Abtheilung »Hoher Adel« dieses
Werkes.
 
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