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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0036
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22

DER ADEL IN BADEN.

Wappen: In £}; ein s. Steinbock, aufspringend.

Kleinod: der Steinbock wachsend.

Decken: £J: s.

Lot»beck, Frhrn, (Taf. 14.)

Angesehenes altes Stadtgeschlecht aus Weissen-
burg im Nordgau (Baiern), welches in Baiern reichs-
rathsfähige Herrschaften besitzt, 1559 einen kaiser-
lichen Wappenbrief erhielt, am 18. November 1800
den Adelstand erwarb und von Baiern in der Person
des Carl Ludwig v. L. am 3. Januar 1815 die Frei-
herrnwürde erlangte, die bereits am 29. Mai 1815 von
Baden anerkannt wurde.

Im Grossherzogthum besitzt das Geschlecht, wel-
ches schon 1706 in Baden vorkommt, Ottenwejer,
Amts Lahr, das grundherrliche Hofgut und Güter und
Fabrikanlagen in Lahr (1843).

Im officiellen Grundherrnverzeichniss von 1869 fehlt
die Familie.

1. Wappen 1559: Getheilt. Unten in B. 2 g.
schräglinke Balken. Oben gespalten. I von ££ und
g. getheilt, darin ein einwärts springender Löwe in
gewechselten Farben. Links in R. ein einwärts sehen-
der, s. gekleideter Mannesrumpf, mit umgeschlagenen
s. Kragen und g. Haar mit Spitzbart.

Kleinod: gekrönt. 2 Hörner, rechts von G. und
B., links von und R. getheilt, dazwischen wach-
send der s. Mannesrumpf, indessen mit freien Armen,
in der Linken einen Zirkel haltend.

Decken: j:j; g.

2. Freiherr 1. Wappen: wie ad 1., nur lau-

fen die Balken zuweilen schrägrechts und der Mannes-
rumpf ist ganz ££ gekleidet und trägt s. Haar nebst
Bart.

Kleinod: 2 gekrönte Helme. I 2 Hörner, das

rechte von s. und r., das linke oben von g. und ££
und unten von g. und b. gespalten, dazwischen ein
wachsender Mann mit Wamms und r. Aermeln,
ein b. und s. getheiltes Banner schwingend. II ein
offener s. Flug, jeder mit einem g. Schrägbalken
belegt.

Decken: rechts S-> links r. s.

Mainau, Frhrn. (Taf. 14.)

Nicolaus Plaideux aus Wien, damals Besitzer der
Insel Mainau im Bodensee, ein Sohn des Fürsten
Esterhazy, wurden den .... 1827 vom Grossherzog
von Baden, unter Verleihung des Namens von.Mainau,
in den Freiherrnstand erhoben, welche Würde am
. . . . 1828 auch dessen Mutter Marie P. und seinen
Schwestern Natalie und Virginie ertheilt worden ist.

Die Familie besitzt (1843) die Grundherrschaft
Gailingen, Amts Radolfszell. Die Insel Mainau ist
längst wieder verkauft. Im officiellen Grundherrn-
Verzeichniss von 1869 fehlt das Geschlecht.

Wappen: Von G. und B. geviert mit g. Mittel-
schild, darin ein ij^ g. bewehrter Doppeladler. I u. IV
ein gewöhnliches b. Kreuz. II u. III ein g. gekrönter
Greif, in der rechten Pranke ein s. Schwert, in der
Linken 2 s. Rosen an Stielen haltend (Esterhazy).

Kleinode: 3 gekrönte Helme. I und III ein g.
Löwe, wachsend. II wachsend der jzp. g. bewehrte
Doppeladler wie im Mittelschild.

Decken: I u. III b. g., II £j; g.

Schildhalter: 2 s. Schwäne.

Meyronet, Frhrn. (Taf. 14).

Adeliges Geschlecht aus Frankreich, das in zwei
Hauptlinien blüht, nämlich M. Marcquis de Chateau-
neuf in der Champagne und M. Baron de St. Marie
in der Provance. Beide Linien führen gleiches Wappen,
welche derselben aber hierher gehört ist nicht bekannt,
wohl die Letztere.

Adrienne Freifrau von Meyronet, geb. Gräfin von
Bienville zu Pellmontier in Frankreich, besass 1843
Antheil an den Grundherrschaften Falkensteig und
Steig im Landamte Freiburg, unter dem officiellen
Grundherrnverzeichniss von 1869 kommt die Familie
jedoch nicht mehr vor. Der Freiherrnstand ist aner-
kannt.

Wappen: in B. ein aus s. Meer im Schildesfuss
hervorragender s. Felsen, oben von zwei, die Hörner
aufwärtskehrenden s Monden begleitet.

Auf dem Schilde die Freiherrnkrone.

Molleubee. (Taf. 15).

Eine Familie aus der Wetterau, aus welcher Johann
Jakob Helferich M. reichsgräflich wetterauisch - frän-
kisch-und westphälischer Kommitialgesandter, auch
gräflich Isenburg’scher Geheimer Rath, vom Kaiser
Franz II. am 20. August 1797 den Reichsadelstand
erhielt. Durch eine Erbtochter des freiherrlichen Ge-
schlechtes von Ried, kam das zur ehemaligen Reichs-
ritterschaft gehörende Hofgut zu Ortenberg, Amts
Üffenburg, an die Familie, sodass dieselbe (1843) zu
den Grundherrn im Grossherzogthum gezählt wurde.

Wappen: Auf der Theilungslinie des Schildes-

hauptes im s. Feld ein oben 4 mal, unten 3 mal ge-
zürnter b. Balken. Darunter 3 (2. 1) £J; Rosen mit
g. Samen und g. Kelchblättern.

Kleinod: Gekrönter Helm, mit offenem Flug.

Decken: Rechts b. s., links s.

Montbrison, Frhrn. (Taf. 15).

Französische Familie aus dem Languedoc. Ludwig
Simon Joseph Bernard v. M., K. französischer Genie-
officier a. D. zu Oberehnheim im Eisass , besass 1843
noch i/2 der Grundherrschaft Alimannsweier im Amte
Lahr. Gegenwärtig 1869 kommt die Familie in
dem officiellen Grundherrn-Verzeichniss nicht mehr vor.

Wappen: in ein tt gemauerter s. Zinnen-

thurm mit dergl. Thor und zwei Fenstern über ein-
ander.

Kleinod: Decken? Auf dem Helm eine neun-
perlige Krone.

Montwrenx , Frhrn. (Taf. 15).

Französischer Adel, der auch früher im Eisass
vorkam. Franziska Freifrau v. Montureux geb. Gräfin
von Bienville zu St. Dizier in Frankreich besass 1843,
mit denen v. Meyronet (s. d. A.) Antheil an den Grund-
herrschaften Falkensteig und Steig im Landamt Frei-
burg. Im neuesten officiellen Verzeichniss wird die-
selbe nicht mehr unter den Grundherrn aufgezählt.
(18691. Der Freiherrnstand ist anerkannt.

Wappen: in G. ein ;££, r- bewehrter Löwe.

Kleinod: Decken? Auf dem Helme die neun-
perlige Krone.

Neueustein-Rodech, Frhrn. (Taf. 15).

Dieses zum schwäbischen Uradel gehörende Ge-
schlecht soll aus der Schweiz stammen und sein
Stammhaus gleichen Namens im Canton Basel gehabt
haben. Einige rechnen es zum Elsässer Uradel. Aber
auch im Renchthale liegt ein. Schloss Neuenstein,
später Hubacker, von dem sich eine Linie Neuenstein-
Hubacker nannte, welche am 15. Februar 1838 mit
dem ausgezeichneten grossherzoglich-badischen Gene-
rallieutenant Karl Friedrich geb. am 27. Okt. 1767
zu Donaueschingen, erloschen ist. Die andere Linie
Neuenstein - Rodeck blüht noch in der Gegenwart.
Heinrich Rohard v. N. Schultheiss zu Oberkireh f 1345
wird zu den Ahnen der Familie gerechnet. Der Frei-
herrnstand ist anerkannt.

Grundherrliche Besitzungen in Baden (1843):
Kappel-Rodeck, mit dem Schlosse Rodeck, Scheuerhof,
Hasselhof und Waidhof, Furschenbach und Waldulm,
 
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