DER ADEL IN BADEN.
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des Ordens vom Zähringer Löwen, gestorben am
31. Jan. 1875.
2) Philibert Yicomte v. B., Oberst der Infan-
terie in französ. Diensten.
3) Leopold Baron v. B., Oberst der Cavalerie nnd
4) Josef v. B., Oberstlieutenant der Infanterie.
Der Grafenstand, wohl nach dem Rechte der Erst-
geburt, scheint von Frankreich verliehen zu sein.
Wappen: in B. auf gr. Felsen, auffliegend, ein g.
Adler.
Auf dem Schild die Grafenkrone.
(Mittheilungen aus der Familie. Allgemeines Adels-
lexicon von Yicomte de Magny 1856. Hof- und Staats-
handbuch für Baden von 1873. S. 139, indessen ohne den
Grafentitel.)
üroussel de la Neufville. (Taf. 20.)
Alte französische Adelsfamilie, die zu Anfang des
15. Jahrhunderts in Lothringen vorkommt. Der Grafen-
stand ist anerkannt und Alexander Graf v. B. war seit
1845 Oberkammerherr und f den 14. Juni 1872.
Wappen: von B. und G. geviert.
I. u. IV.: ein g. Sparren, der bis zum Schildeshaupt
aufsteigt, oben beseitet mit 2 s. Rosen, zwischen den
Sparren ein s. Mond, die Hörner aufwärts (Stammwappen).
II. u. III.: ein r. schrägrechter Balken, belegt mit
3 s. Lilien, die Spitzen aufwärts (du Chatelet).
Kleinod: gekrönter Helm, daraus hervorwachsend
ein geharnischter s. Arm, mit s. Schwert in der Faust.
Decken: rechts b. g., links r. g.
(Minist. Akten, v. Wechmar, Handbuch, S. 301. Hof-
u, Staatshandbuch etc.)
Eckbreeht-Dürkheim-Montmartjii. (Taf. 20.)
Uradel aus Dürkheim an der Haardt, der rhei-
nischen Ritterschaft seit den frühesten Zeiten, später aber
auch der Reichsritterschaft der Ortenau einverleibt. Con-
rad v. D., auch Türkheim, war Bischof zu Worms,
starb aber schon 1247 in dem Jahre seiner Erwählung.
Das Geschlecht zerfiel in verschiedene Linien und
findet sich jetzt noch im Eisass und Baiern; in Ba-
den bis in die neuere Zeit bedienstet.
Karl Ludwig Frhr. E. v. D., herzogl. würtem-
bergischer Minister, verm. mit der einzigen Tochter des
1778 f würtemberg’schen Ministers Reichsgrafen von
Montmartin, nahm in Folge testamentarischer Be-
stimmungen den Namen Eckbrecht - Dürkheim-
Montmartin an und ward vom Kaiser Franz I. am
3. September 1764 in den Reichsgrafenstand, für sich und
seine Nachkommen, erhoben.
N. Grf. v. E.-D.-M. stand im Dragonerregiment von
Geusau und quittirte 1825 als Premierlieutenant a la
suite.
Stammwappen: in S. zwei ft senkrecht stehende,
in der Mitte meist zusammenstossende, oder mit einer ft
Schindel verbundene, Pfeilbogen ohne Sehne.
Kleinod: geschlossener s. Flug, belegt mit den ft
Bogen.
Decken: ft s.
Gräfliches Wappen (1764): geviert.
I. u. IV.: Stammwappen.
II. u. III.: in S. ein r. Gitter unter einem von G.
und R. in zehn Plätzen geschachten Schildeshaupt (Mont-
martin).
Kleinod: 4 gekrönte Helme. I.: zum Stammwappen.
II.: fünf Straussenfedern s. r. s. r. s. III.: ein ft: Adler
stehend. IV.: geschlossener r. Flug, mit einem s. Balken
belegt.
Decken: I.: ft s. II. III. IV.: r. s.
(v. Wechmar, Handbuch, S. 17 etc.)
Bd. II. Abth. 6.
Ciomlelsheim. (Taf. 20.)
Grossherzog Ludwig von Baden erhob am 13. Au-
gust 1823 seinen anerkannten Sohn: Ludwig Wilhelm
August mit von Gondelsheim, nach einer gleich-
namigen im Amt Bretten gelegenen Grundherrschaft,
in den Grafenstand des Grossherzogthums und bestimmte,
dass die gräfl. Würde, nach dem Rechte der Erstgeburt
sich auf die männlichen Nachkommen vererben sollte,
während die Nachgeborenen den Titel: Freiherrn und
Freiinnen von Gondelsheim zu führen hätten. Mit
weiterer Entschliessung von gleichem Datum wurde auch
seine Mutter, Katharina, geborene Werner, ebenfalls
zur Gräfin von Gondelsheim erhoben und endlich un-
ter dem nämlichen Datum dem Grafen Ludwig die Rechte
eines in standesmässiger Ehe geborenen Sohnes beigelegt,
um ihn zur Succession in das Privatvermögen seines Va-
ters fähig zu machen.
Die beiden Erhobenen führten indessen niemals den
Namen Gondelsheim, sondern immer nur, auf den
Grund eines späteren Diploms, den Namen Graf und Gräfin
von Langenstein (s. d. Artikel).
Wappen: von G. und B. getheilt, oben ein r. Pfahl,
unten schräg links liegend, mit den Seiten aufwärts, eine
s. Harfe.
Kleinod: gekrönt mit offnem Fluge, rechts g. mit
einem r. und links b. mit einem s. Schrägbalken belegt.
Decken: rechts r. g., links b. s.
Graimherg. (Taf. 21.)
Ursprünglich Niederländische, schon im 13. Jahrhun-
dert vorkommende Familie, die sich nach Belgien,
Frankreich und Deutschland wendete,
Der Zweig in Belgien schreibt sich Grimberg, wie
dies auch der Grossvater des in Heidelberg lebenden
Grafen Philibert von Graimherg, welcher 1789 Ab-
geordneter des Adels in der Champagne war, oft ge-
than, führt aber ein ganz verschiedenes Wappen.
In Heidelberg besitzt die Familie eine sehenswerthe
Antiquitäten- und Bildersammlung.
Ludwig v. G., geb. 1776 zu Paris, wurde 1807
Professor und Lehrer der französischen Sprache zu Karls-
ruhe und 1816 geheimer Legationsrath, starb aber in
demselben Jahre. Seine Wittwe, geb. von BudbeEg,
starb als Erzieherin der Prinzessinnen des Grossher-
zogs Karl.
In österreichischen Militärdiensten finden sich eben-
falls Grafen von Graimherg.
W’ann das Geschlecht die Grafen würde erlangte, ist
nicht bekannt.
Wappen: in B. drei g. Münzen (Heller) 2. 1.
Kleinod und Decken fehlen, statt deren die Grafen-
krone.
Schildhalter: zwei Genien, welche die französische
Königslilie halten.
(Handschriftliche Mittheilung des Grafen Ph. v. G,
zu Heidelberg. Gritzner, Mitth. v. Wechmar, Handbuch.
S. 34 u. 44 etc.)
Klacke. (Taf. 21.)
Ursprünglich adeliges Salzjunkergeschlecht aus Stass-
furt im Magdeburgischen, das in Preussen an-
sehnlich begütert ist. Aus demselben wurde Ha ns Chri-
stoph v. H., Generallieutenant, Hof-Jägermeister und
Doost zu Sp arneberg, vermalt mit der einzigen Toch-
ter des Staatsministers von Creutz, von dem König
Friedrich II., dem Grossen, von Preussen am
28. Juli 1740, unter Verleihung eines ganz neuen Wap-
pens, in den preussischen Grafenstand erhoben. In Baden
zeitweise bedienstet. Eduard Graf v. H. war seit 1827
badischer Kammerherr und zwar noch 1841.
Stammwappen: Kommt in 3 verschiedenen Formen
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des Ordens vom Zähringer Löwen, gestorben am
31. Jan. 1875.
2) Philibert Yicomte v. B., Oberst der Infan-
terie in französ. Diensten.
3) Leopold Baron v. B., Oberst der Cavalerie nnd
4) Josef v. B., Oberstlieutenant der Infanterie.
Der Grafenstand, wohl nach dem Rechte der Erst-
geburt, scheint von Frankreich verliehen zu sein.
Wappen: in B. auf gr. Felsen, auffliegend, ein g.
Adler.
Auf dem Schild die Grafenkrone.
(Mittheilungen aus der Familie. Allgemeines Adels-
lexicon von Yicomte de Magny 1856. Hof- und Staats-
handbuch für Baden von 1873. S. 139, indessen ohne den
Grafentitel.)
üroussel de la Neufville. (Taf. 20.)
Alte französische Adelsfamilie, die zu Anfang des
15. Jahrhunderts in Lothringen vorkommt. Der Grafen-
stand ist anerkannt und Alexander Graf v. B. war seit
1845 Oberkammerherr und f den 14. Juni 1872.
Wappen: von B. und G. geviert.
I. u. IV.: ein g. Sparren, der bis zum Schildeshaupt
aufsteigt, oben beseitet mit 2 s. Rosen, zwischen den
Sparren ein s. Mond, die Hörner aufwärts (Stammwappen).
II. u. III.: ein r. schrägrechter Balken, belegt mit
3 s. Lilien, die Spitzen aufwärts (du Chatelet).
Kleinod: gekrönter Helm, daraus hervorwachsend
ein geharnischter s. Arm, mit s. Schwert in der Faust.
Decken: rechts b. g., links r. g.
(Minist. Akten, v. Wechmar, Handbuch, S. 301. Hof-
u, Staatshandbuch etc.)
Eckbreeht-Dürkheim-Montmartjii. (Taf. 20.)
Uradel aus Dürkheim an der Haardt, der rhei-
nischen Ritterschaft seit den frühesten Zeiten, später aber
auch der Reichsritterschaft der Ortenau einverleibt. Con-
rad v. D., auch Türkheim, war Bischof zu Worms,
starb aber schon 1247 in dem Jahre seiner Erwählung.
Das Geschlecht zerfiel in verschiedene Linien und
findet sich jetzt noch im Eisass und Baiern; in Ba-
den bis in die neuere Zeit bedienstet.
Karl Ludwig Frhr. E. v. D., herzogl. würtem-
bergischer Minister, verm. mit der einzigen Tochter des
1778 f würtemberg’schen Ministers Reichsgrafen von
Montmartin, nahm in Folge testamentarischer Be-
stimmungen den Namen Eckbrecht - Dürkheim-
Montmartin an und ward vom Kaiser Franz I. am
3. September 1764 in den Reichsgrafenstand, für sich und
seine Nachkommen, erhoben.
N. Grf. v. E.-D.-M. stand im Dragonerregiment von
Geusau und quittirte 1825 als Premierlieutenant a la
suite.
Stammwappen: in S. zwei ft senkrecht stehende,
in der Mitte meist zusammenstossende, oder mit einer ft
Schindel verbundene, Pfeilbogen ohne Sehne.
Kleinod: geschlossener s. Flug, belegt mit den ft
Bogen.
Decken: ft s.
Gräfliches Wappen (1764): geviert.
I. u. IV.: Stammwappen.
II. u. III.: in S. ein r. Gitter unter einem von G.
und R. in zehn Plätzen geschachten Schildeshaupt (Mont-
martin).
Kleinod: 4 gekrönte Helme. I.: zum Stammwappen.
II.: fünf Straussenfedern s. r. s. r. s. III.: ein ft: Adler
stehend. IV.: geschlossener r. Flug, mit einem s. Balken
belegt.
Decken: I.: ft s. II. III. IV.: r. s.
(v. Wechmar, Handbuch, S. 17 etc.)
Bd. II. Abth. 6.
Ciomlelsheim. (Taf. 20.)
Grossherzog Ludwig von Baden erhob am 13. Au-
gust 1823 seinen anerkannten Sohn: Ludwig Wilhelm
August mit von Gondelsheim, nach einer gleich-
namigen im Amt Bretten gelegenen Grundherrschaft,
in den Grafenstand des Grossherzogthums und bestimmte,
dass die gräfl. Würde, nach dem Rechte der Erstgeburt
sich auf die männlichen Nachkommen vererben sollte,
während die Nachgeborenen den Titel: Freiherrn und
Freiinnen von Gondelsheim zu führen hätten. Mit
weiterer Entschliessung von gleichem Datum wurde auch
seine Mutter, Katharina, geborene Werner, ebenfalls
zur Gräfin von Gondelsheim erhoben und endlich un-
ter dem nämlichen Datum dem Grafen Ludwig die Rechte
eines in standesmässiger Ehe geborenen Sohnes beigelegt,
um ihn zur Succession in das Privatvermögen seines Va-
ters fähig zu machen.
Die beiden Erhobenen führten indessen niemals den
Namen Gondelsheim, sondern immer nur, auf den
Grund eines späteren Diploms, den Namen Graf und Gräfin
von Langenstein (s. d. Artikel).
Wappen: von G. und B. getheilt, oben ein r. Pfahl,
unten schräg links liegend, mit den Seiten aufwärts, eine
s. Harfe.
Kleinod: gekrönt mit offnem Fluge, rechts g. mit
einem r. und links b. mit einem s. Schrägbalken belegt.
Decken: rechts r. g., links b. s.
Graimherg. (Taf. 21.)
Ursprünglich Niederländische, schon im 13. Jahrhun-
dert vorkommende Familie, die sich nach Belgien,
Frankreich und Deutschland wendete,
Der Zweig in Belgien schreibt sich Grimberg, wie
dies auch der Grossvater des in Heidelberg lebenden
Grafen Philibert von Graimherg, welcher 1789 Ab-
geordneter des Adels in der Champagne war, oft ge-
than, führt aber ein ganz verschiedenes Wappen.
In Heidelberg besitzt die Familie eine sehenswerthe
Antiquitäten- und Bildersammlung.
Ludwig v. G., geb. 1776 zu Paris, wurde 1807
Professor und Lehrer der französischen Sprache zu Karls-
ruhe und 1816 geheimer Legationsrath, starb aber in
demselben Jahre. Seine Wittwe, geb. von BudbeEg,
starb als Erzieherin der Prinzessinnen des Grossher-
zogs Karl.
In österreichischen Militärdiensten finden sich eben-
falls Grafen von Graimherg.
W’ann das Geschlecht die Grafen würde erlangte, ist
nicht bekannt.
Wappen: in B. drei g. Münzen (Heller) 2. 1.
Kleinod und Decken fehlen, statt deren die Grafen-
krone.
Schildhalter: zwei Genien, welche die französische
Königslilie halten.
(Handschriftliche Mittheilung des Grafen Ph. v. G,
zu Heidelberg. Gritzner, Mitth. v. Wechmar, Handbuch.
S. 34 u. 44 etc.)
Klacke. (Taf. 21.)
Ursprünglich adeliges Salzjunkergeschlecht aus Stass-
furt im Magdeburgischen, das in Preussen an-
sehnlich begütert ist. Aus demselben wurde Ha ns Chri-
stoph v. H., Generallieutenant, Hof-Jägermeister und
Doost zu Sp arneberg, vermalt mit der einzigen Toch-
ter des Staatsministers von Creutz, von dem König
Friedrich II., dem Grossen, von Preussen am
28. Juli 1740, unter Verleihung eines ganz neuen Wap-
pens, in den preussischen Grafenstand erhoben. In Baden
zeitweise bedienstet. Eduard Graf v. H. war seit 1827
badischer Kammerherr und zwar noch 1841.
Stammwappen: Kommt in 3 verschiedenen Formen
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