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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0066
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52

DEB ADEL IN BADEN, freiherrn.

Sohn des Hauptmanns im markgräfl. baden-durlach’schen
Kreisregiment Wilhelm Götz, vom Grossherzog Lud-
wig am 16. April 1819 in den badischen Freiherrnstand
erhoben. Er war ein ausgezeichneter Militär und f als
Generallieutenant am 15. März 1824 zn Karlsruhe.
Familie scheint derselbe keine hinterlassen zn haben.

Wappen: in S. aus Wasser im Schildesfuss auf-
steigend ein b., spitzer, Felsen.

Kleinod: gekrönt, zweiSteinbockshörner, von denen
das rechte g. das linke r. ist.

Decken: r. g.

(Minist. Akten. Badisch. Lexic. S. 462. v. Wechm.
S. 1 etc.)

Greiffemegg. (Taf. 31 u. 32.)

Dieses Geschlecht stammt aus der Gegend von Walds-
hut und aus ihm erhielt Johann Adam Tröndlin
daselbst, Vorder-Oesterreichischer Salzcontrahent, Wien,
den 6. Juli 1707 mit dem Prädikat von Greif-
fenegg den rittermässigen Adelstand und Wappen-
besserung für Eeich und Erblande. Der Wappenbrief der
Familie soll von 1679 datiren und ein Freiherrndiplom
ihr nachher auch ertheilt worden sein, von wem? war
indessen nicht zu ermitteln. Besitzungen in Baden waren
noch 1810 der Zehnte zu Welschingen und Engen,
Amts Engen und Blomberg, Amts Hüfingen, als
fürstlich fürstenberg’sches Lehen, dann Bodenzins in der
Vogtei Gais, Amts Waldshut, ein Hubegut in
Schmitzingen ebendaselbst und in der Kaiserstrasse
zu Freiburg ein Vor- und Hinterhaus.

Der k. k. Obersti. d. A. Hermann Eudolf Frei-
herr von Greiffenegg- Wolffurt f zu Freiburg
im Januar 1847.

Wappen (1707) durch einen s. Pfahl, belegt mit
einem fl Pfeil von B. und fl: gespalten mit g. Mittel-
schild, darin ein gekrönter, r. bewehrter fl: Adler. Vorn
3 g. Sterne, 1. 1. 1, hinten ein g. Greif der den Pfeil
im Pfahl, über dem Mittelschild mit beiden Klauen um-
fasst. Nach dem Diplom ist die Form des Schildes oval
und dasselbe umgeben von gr. Zweigen, die unten mit
r. Band zusammengebunden sind.

Kleinod: gekrönt, der g. Greif mit dem fl: Pfeil
in den Klauen, wachsend.

Decken: r. s.

Vermehrtes Wappen (nach Siegelabdruck, wohl
das freiherrliche). Pfahl mit dem Pfeil und dem Mittel-
schild, wie im Stammwappen, sonst geviert. I. der Greif
einwärts, den Pfeil umfassend. II. die 3 pfahlweise ge-
stellten Sterne. III. drei schräg rechte Flüsse. IV. ein-
wärts gekehrt ein sitzender Fuchs oder Wolf.

Kleinode: 3 gekrönte Helme. I. ein sitzender, ge-
krönter Fuchs etc. II. offner Flug, dazwischen 3 Strauss-
federn. III. der Greif mit dem Pfeil in den Klauen.

Farben des Wappens und der Decken undeutlich, da-
her unbekannt.

(Minist. Akten. Fürstl. fürstenberg’sches Haupt-Archiv
zu Donaueschingen. v. Heyer-Bosenfeld etc.)

Grüuau. (Taf. 32.)

Die Gemalin des Fürsten Wilhelm zu Löwen-
stein-Werthheim-Freudenberg: Bertha Phi-

lippine Hagen aus Eostock wurde, sammt aus dieser
Ehe stammenden Nachkommen beiderlei Geschlechtes, am
1. Juni 1870 in den Badischen Freiherrnstand erhoben.

Wappen: von B. u. S. geviert, mit gr. Mittelschild
darin 3 (2. 1.) s. Eosen.

Kleinod: gekrönt, ohne weitere Figur.

Decken: h. s.

(Minist. Akten.)

Grimlserg. (Taf. 32.)

Schwäbisches Geschlecht, über dessen Frühgeschichte
Näheres nicht zu erlangen war. Siebmacher Bd. V. S. 121

schreibt dasselbe Grynenberg. In einer Hattstein1-
schen Ahnentafel Bd. III. Anhang S. 9, kommt Johann
Georg Freiherr von Grünberg vor. Derselbe war
kaiserlicher Obrist und Commandant des oberen Schlosses
zu Freiburg im Breissgau und vermählt seit 1739
mit Maria Anna von Baden.

Karl Freiherr von Grünberg bekleidete die
Oberhofmeisterstelle bei der verwittweten Markgräfin
von Baden-Baden geb. Prinzessin von Ahremberg
und f zu Eastatt und Maria Victoria Freiin von
Grünberg findet sich unter den Chorfrauen des aufge-
hobenen und von Baden übernommenen Frauenklosters
Frauenalb.

Wappen: in S. (in fl?) in der Schildesmitte ein
gr. über einem g. Dreiberg.

Kleinod: drei Dreiberge übereinander, oben s. dann
g. u. gr.

Decken: gr. s.

(v. Hattsteiu Bd. III. Anhang S. 9. v. Wechm. S.
24. 62.)

Gültlingen. (Taf. 32.)

Die Freiherrn v. G., deren Stammsitz der Ort Gült-
lingen in Würtemberg ist, gehören zum schwäbischen
Uradel und waren beim Beichsritter-Canton Neckarschwarz-
wald immatrikulirt. Die Erbkämmererwürde von Würtem-
berg, welche jedesmal der Geschlechtsälteste führt, kam
1545 an die Familie.

In Baden bedienstet, ehedem auch begütert und zwar
mit dem Hof Eemchingen in der Pfarrgemeinde Wil-
ferdingen Amts Durlach, welcher 1429 um 4000 fl,
von den Edlen von Landschaden, dem Edelknecht
Gumpolt von Gültlingen verpfändet worden war.

Karl August Frhr. v. G. wurde 1806 badischer
Kammerherr und Major, trat 1812 als Obrist in Pension
und f den 27. December 1821 in Bruchsal.

Wappen: iu S. drei fl Adler (2. 1.)

Kleinod: der fl Adler wachsend jedoch mit s. Kopf
und Hals und jeder Flügel mit s. Kleestengel belegt.

Decken: fl s.

(Hof- u. Staatshandbuch, v. Wechm. S. 5 etc. Badi-
sches Lex. S. 914.)

Günderode. (Taf. 32.)

Meissnischer Uradel, der schon in den frühesten Zeiten
zu Frankfurt a/M., in dessen Nähe auch ein Dorf
Günderode besteht, im Patriziate sass und zu den
Ganerben des adeligen Hauses Altenlimburg gehörte
und gehört.

Das Geschlecht war bei der mittelrheinischen Eeichs-
ritterschaft immatrikulirt und erlangte am 3. Februar
1610 den Eeichsfreiherrnstand in der Person des kaiserl.
Kriegsraths und Obristen Heinrich v. G. und seiner
Vettern Albrecht und Wilhelm. —

Hektor Wilhelm geb. 16. Juli 1755 war mark-
giäfl. badischer Kämmerer und Eegierungsrath und f den
17. Mai 1786. Seine Tochter war die durch ihr tragisches
Ende bekannte Dichterin Karoline, geb. den 11. Febr.
1780, f zu Winkel im Eheingau den 26. Juni 1806.

Karl Wilhelm Hektor v, G. genannt von Kell-
ner geb. den 25. April 1786 war 1813 badischer Forst-
meister zu Mosbach, wurde 1816 Kammerherr, quittirte
aber 1823 und ging als Schöff und Senator nach Frank-
furt a/M. Sein Sohn Maximilian war badischer
Lieutenant.

Stamm Wappen: inB. auf knotigem g. (natürlichem)
Baumast, eine vorwärts sehende gekrönte g. (natürliche)
Eule, mit g. Stern im rechten Obereck.

Kleinod: gekrönt mit der Eule.

Decken: b. g.

Vermehrtes Wappen: durch eine am Schildes-
rand beginnende fl aufgemauerte Zinnenmauer von fl
und S. getheilt, oben 3 s. Lilien neben einander, die zu-
 
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