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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0111
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DEE ADEL IN BADEN, edblleute.

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corps und N. y. D. Premierlieutenant im zweiten baden’-
schen Infanterie-Regiment. Letzterer starb 1813 in rus-
sischer Gefangenschaft. —■ Der Name Erobenius wurde
mehrfach, indessen irrthümlich, als Geschlechtsname an-
gesehen, währenddem er nur Taufname ist.

Wappen: von B. und G. gespalten, bedeckt mit
einem breiten Sparren, rechts g., links b. darin, vorn eine
b. Lilie, hinten ein g. gekleideter Mann mit Streit-
hammer in der Hand.

Kleinod: gekrönt mit offenem Flug. Rechts g. mit
der b. Lilie, links b. mit dem g. Manne.

Decken: b. g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 221. v. W7ecbmar S. 13. 17. 49).

EKirl'eldS. (Taf 57.)

Adelsgeschlecht, welches im Meissnischen und
Magdeburg’schen, auch in Li e fl and, begütert war,
beziehungsweise noch ist. Mitglieder desselben waren bis
vor Kurzem auch bei Frei bürg im Breisgan ange-
sessen.

Der kursächsische Rittmeister Joachim v. Dür-
feldt erlangte am 1. September 1659 Reichsadels- und
Wappenbestätigung. Auch erhielt derselbe Bestätigung
des von seinen Vorfahren geführten Adelstandes und er-
neuerte Anerkennung dieses Reichsadelsstandes sowie Ver-
leihung des Ehrenwortes „von“.

Dem Regierungsrath Johann Christian v. D. zu
Magdeburg wurde am 8. Juli 1722, von dem König Frie-
drich Wilhelm I. von Preussen, der Adel erneuert
und bestätigt und endlich erhielt der kaiserliche General-
Kriegs - Commissariats - Secretär Ignaz v. D. ebenfalls
Adelsbestätigung und Verleihung des Ehrenwortes „von“,
Wien den 14. März 1761.

Aus dem Bittgesuche geht hervor, dass sein Ur-Ur-
Ur-Grossvater Christoph v. D. bereits im 16. Jahrhun-
dert, Reichskammergerichts-Assessor zu Speier gewesen
war, dann ein anderer Johann v. D. Erbherr zu Velss
und Lauenburg in Liefland gewesen sei.

Wappen: (1659) in B. eine braune, freischwebende
Bärentatze mit 7 g. Kornähren.

Kleinod: gekrönt, die Bärentatze mit den Korn-
ähren wachsend.

Decken: b. g.

Wappen (1761): die Bärentatze (auch +p) mit 6 g.
Kornähren kommt aus dem linken Schildesrande.

Kleinod: gekrönt. Die Bärentatze mit den 6 Aeh-
ren, wachsend.

Decken: b. g.

(Heidt. Heyer v. Rosenfeld. Gritzner Matrikel).

I>tisch. (Taf. 57.)

Dieses Adelsgeschlecht stammt aus der Gegend von
Feldkirch in Vorarlberg und erlangte in der Person
des kurfürstlichen wirklichen Hofkammerraths Karl Ig-
naz D. durch den Kurfürsten Karl Theodor von
Pfalz-Baiern, als Reichsvikar, München den 10. April
1790 den erblichen Reichs- und kurfürstlichen alten Adel-
stand. Zugleich aber erhielt er ein dem Kurfürsten heim-
gefallenes Lehengut derer von Busch, bei Odernheinp
nächst Alz ey, welches jedoch nach der französischen Be-
sitznahme, wie alle linksrheinische Lehen, als National-
gut eingezogen worden ist, 1803 von Baden übernom-
men, starb derselbe 1807 als Geheimer Hofrath bei dem
Kammerkollegium zu Mannheim. Sein Sohn Alexan-
der v. D., geb. den 27. Januar 1784, gest. 1876, war
grossherzoglicher Staatsminister des Aeussern und des
Hauses und seine Nachkommen blühen noch in Baden.

Ferdinand v. D. ist Kammerherr, Ministerialrath
und Geheimer Rath II. Klasse.

Gottfried v D. aber seit 1858 Kammerherr und
Ministerialpräsident a. D. und Dr. Theodor v. D. or-

Bd. II. Abth. 6.

dentlichcr Professor der Medicin und Direktor der medi-
cinischen Poliklinik zu Heidelberg. Die drei Genannten
sind Brüder und Söhne des Staatsministers.

Wappen: von ig und G. gespalten, vorn an der
Spaltlinie angelehnt, ein halber g. Adler, hinten ein
Löwe.

Kleinod: gekrönt, zwei j:t Büffelhörner mit Mund-
stücken und mit je einer g. Spange in der Mitte. (Kommen
auch von gj und g. in gewechselten Farben vor).

Decken: gg g.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher. Ba-
disches Lexicon S. 290. v. Wechmar S. 38. 43. 57. 302.
304 etc.).

Eck. (Taf. 57.)

Diese adelige Familie stammt aus Frankreich
und heisst eigentlich Le Cointe de Marsillac. Ein
Mitglied derselben, Albert Daniel Neri, trat 1772
in badische Militärdienste, zeichnete sich rühmlichst aus
und änderte 1792, mit höherer Bewilligung, den alten
Familiennamen in von Eck und starb den 10. Februar
1819 als Generallieutenant zu Karlsruhe. Sein Sohn,
Karl Ludwig v. E., ebenfalls in badischen Kriegsdien-
sten, tand seinen Tod in Russland im Jahr 1813 als
Stabskapitän.

Michel Le Cointe erhielt 1652 in’s Stammwap-
pen den Mittelschild mit der Lilie von Frankreich.

Wappen: in S. vier linke r. Schrägbalken überzo-
gen mit einem r. Balken, der mit 2 s. Zinnenthürmen
belegt ist, zwischen denselben ein b. Mittelschiid mit g.
Lilie, von dem König Ludwig XIV. verliehen.

Kleinod: wachsender, geharnischter Schwertarm.

Decken: r. s.

(Ministerial-Akten. Badisches Lexikon S. 311. v.
Wechmar S. 1. 13. 27 etc.).

Edel. (Taf. 57.)

Philipp Franz v. Edel, kurpfälzischer Regierungs-
rath, wurde 1803 von Baden übernommen und trat in
grossherzogliche Dienste, scheint aber Nachkommen nicht
hinterlassen zu haben. Derselbe hatte, München den
27. Juni 1792, von demKurf'ürst Karl Theodor von
Pfalzbayern, als Reichsvikar den Ritter- und Adel-
stand erhalten.

Wappen: von G. und R. gespalten. Vorn, an den
rechten Schildesrand angelehnt, ein b. gekleideter Ellen-
bogenarm mit einem Edelstein in der Hand. Hinten 3
rechte s. Schrägbalken.

Kleinod: gekrönt, auf dem Ellenbogen ruhend der
b. Arm mit dem Edelstein.

Decken: rechts b. g., links r. s.

(v. Wechmar S. 47. Gritzner. Bairischer Adel die-
ses Werkes etc.1.

Ehren v. Ekrenberg. (Taf. 58.)

Eine im Grossherzogtham bedienstete Familie, über
deren Geschichte Genaueres nicht bekannt wurde. J o-
hann Baptist v. E., 1803 mit dem Bisthum Con-
stanz als Canzlei - Verwalter der geistlichen Regierung
übernommen; wurde Oberamtmann zu Ueberlingen mit
dem Titel Regierungsrath, 1823 aber pensionirt. Karl
August v. E. aus Constanz, Universitätsamtmann zu
Freiburg, -J- 23. Juli 1843.

Friedrich v. E. war Amtsrevisor in Engen resp.
Gerlachsheim (1858). N. v. E, -f 1799 als Bürgermeister
zu Phullendorf und ein anderer E. v. E, war päbst-
licher Generalvikar. Ein Oberforstmeister v. E. stand in
fürstlich Fürstenberg’schen Diensten.

Wappen: Geviert. I. u. IV. unter einem mit 3 neben
einander stehenden g. Sternen belegten s. Schildeshaupt,
in B. ein s. Berg, dessen Spitze bis zum Haupte reicht.

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