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Grass, Carl August von [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0114
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100

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Frey von Freyenthal. (Taf. 59.)

Diese Familie stammt aus der Reichsstadt Ueber-
lingen und aus derselben erhob der Kaiser Josef,
den Rath und Oberamtmann dieser Stadt, Johann Ja-
kob Frey, Wien den 80. Mai 1710 mit „von Freyen-
thal“ in den erblichen Adelstand für Reich und Erb-
lande.

Ein Urenkel desselben, Franz Xaver Ludwig An-
ton F. v. F. war 1810 ebenfalls Magistratsrath in Ue-
berlingen.

Wappen: von S. und G. geviert. I. und IV. auf
Meereswogen eine gekrönte Seejungfrau mit jeder Hand
das Ende ihres doppelten Fischschwanzes haltend. II.
und III. nach rechts schreitend, ein Hund (Wind-
spiel) mit dergleichen Halsband.

Kleinod: gekrönt, mit der Seejungfrau wie im

Schilde.

Decken: rechts r. s., links 4j g.

(Ministerial- Akten).

Freydorf, (Taf. 59.)

Der Stammvater dieses adeligen Geschlechtes ist der
Markgraf Christoph von Baden, welcher sich am
28. September 1779 zu Karlsruhe mit der Wittwe
Catharine Fuchs, morganatisch vermählt hatte. Sein
Sohn Karl Wilhelm Eugen, geb. zu Karlsruhe
den 3. Februar 1781, erhielt den Namen von Freydorf
und vermählte sich, I., den 16. August 1808 mit Luise
Dorothea Freiin von Mentzingen, geb. den 19.
Oktober 1784 f 1. Oktober 1809 und II. den 12 April
1814 zu Karlsruhe mit Clementine von Stöck-
lern zu Grünholzeck -j- 1832. Er war ein ausge-
zeichneter Militär und starb zu Karlsruhe den 27. Juli
1854 als grossherzogl. badischer Generallieutenant und
Präsident des Kriegsdepartements. Seine Nachkommen
blühen noch im Grossherzogthum und bekleiden hohe Ci-
vil- und Militärstellen. Der Sohn erster Ehe, Carl v. F.
ist k. preuss. Generalmajor a. D. Von den Söhnen zwei-
ter Ehe ist Rudolf v. F. Kammerherr, Geheimerrath I.
Klasse und Präsident des Ministeriums des Grossh. Hau-
ses, der Justiz und des Auswärtigen a. D , mit einer
Freiin von Cornberg vermählt, Vater zweier Söhne, Eugen
und Rudolf; und ist Berthold v. F. Generalmajor z. D.

Wappen: von B. u. S geviert. I. und IV. zwei ge-
schrägte s. Schwerter mit g. Griffen, die Spitzen nach
oben. II. und III. eine *r. Rose mit gr. Kelchblättchen.

Kleinod: eine b. Straussfeaer zwischen zwei s.

Decken: b. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 17. 30. 32. 299. 304 Badisches Lexicon
S. 415 etc.)

Frledeibinrg. (Taf, 59.)

Ferdinand Stiefbold, geb. zu Bretten den 12.
Januar 1794, gestorden den 31. December 1849 als pen-
sionirter badischer Obristlieutenant, wurde unter dem
Namen von Friedeburg am 1. Oktober 1805 von dem
Fürsten von S chwarzburg-S ondersb ausen in den
Reichsadelstand, Kraft kaiserlichen Commitivs, erhoben.
Seine Nachkommen sind im Grossherzogthum bedienstet.

Ludwig v. F. ist k. preuss. Major a. D. u. Fried-
rich v. F. k. preuss. Hauptmann.

Wappen: über g. Grunde, auf dem die Worte

„pax nobis“ zu lesen sind, eine s. Burg mit 2 Zinnen-
thürmen. mit je 5 Fenster (2. 2. 1). Zwischen den Thür-
men eine offene Thür.

Kleinod: zwei einwärtsgebogene gr. Friedens-

zweige.

Decken: r. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar 13. 298. Stammbuch Bd. I. S. 385).

Friedrich. (Taf. 59.)

Badische Familie, aus welcher Franz Albert, geb.
den 18. Febr. 1775, ausserordentlicher Gesandter und be-
vollmächtigter Minister am würtembergischen und franzö-
sichen Hofe, sowie grossh. badischer Geheimer-Rath, am
18. April 1838 von dem Grossh erzog Leopold in
den Adelsstand erhoben wurde. Er starb zu Karlsruhe
den 19. April 1843.

Seine Nachkommen sind im Grossherzogthum be-
dienstet. Franz Eduard v. F. war 1840 Regierungs-
rath zu Constanz. Albert v. F. ist Rittmeister z. D.

Wappen: geviert. I. und IV. in B. auf spitzem gr.
Hügel rechts auffliegend eine s. Taube mit gr. Oelzweig
im Schnabel. II. in B. im Kreise gelegt, 8 s. Münzen
(Kugeln). III. von B. und G. gespalten mit s. Mittel-
schild, darin ein 44 Zinnenthurm mit 2 offnen Fenstern
und einer offnen Thüre.

Kleinod: zwei gekrönte Helme, jeder besteckt mit
einer b. zwischen zwei s. Straussfedern.

Decken: beiderseits b. s.

(Ministerial Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 43. 47. 302 etc.)

Frobeis. (Taf. 59.)

Augsburger Patricier-Geschlecht, welches nach Ge-
wohnheit des 16. und 17. Jahrhunderts, den latinisirten
Namen Frobenius führte. Johann Werner. Jo-
hann und Wolf gang F. Gebrüder, erhielten Wien
den 15. Juni 1629 von dem Kaiser Ferdinand II.
den Reichs- und Erbländischen Adelstand und einem Nach-
kommen des Johann Werner, dem P atrleier J oh ann
Georg F. bestätigte der Kaiser Franz I., Wien
den 10. Juli 1754 den seinen Vorältern 1629 verliehe-
nen Reichsadel unter dem Namen von Froben, mit
Hinweglassung des lateinischen Namens Frobenius.
Derselbe war am 5. Mai 1728 zu Augsburg geboren,
hatte daselbst ansehnliche Besitzungen und bekleidete die
Stelle eines Assessors bei dem Stadt- und Ehegericht
seiner Vaterstadt, legte aber 1768, in Folge von Miss-
helligkeiten mit dem Stadtrathe, diesen Posten nieder,
veräusserte seine Güter, zog mit seiner Familie nach
Karlsruhe und ist des Stifter der noch jetzt im Gross-
herzothum blühenden Linie, derer v. F.

Christoph v. F, geb. den 8. December 1752 starb
am 28. Januar 1837 als badischer Major und Daniel
Leopold starb am 5. August 1839 als Hauptmann zu
Rastatt. August v. F. ist Geheimerath II. Classe
und Geheimer Kriegsrath a. D. (1869) ‘und Leopold v.
F. stand (1869) als Premierlieufenant beim Infanteriere-
gimente zu Rastatt und war zu der Pionnier-Abthei-
lung commandirt. Anton v. F. ist K. pr. Major und
Flügeladjudant des Grossherzogs.

Eine andere Linie der Familie blühte in Preussen
und erlangte unter dem 18 Juni 1675 den preussischen
Adelstand, erlosch aber zu Anfang dieses Jahrhunderts.

■Wappen: (1629) getheilt. Oben in G. ein wach-
sender 44 Adler, unten von B. und G. gespalten. Vorn
ein r. Andreaskreuz, rechts und links beseitet mit einem
g. Stern. Hinten 3 44 Spitzen vom unteren Feldesrand
bis zum oberen aufsteigend.

Kleinod: gekrönt, der 44 Adler wachsend.

Decken: 44

Vermehrtes Wappen: von G. und B. geviert.

I. und IV. die 3. Spitzen. II. und III. das r. And-
reaskreuz , rechts und links beseitet mit dem g. Stern,
oben und unten aber mit einer vierblätterigen s. Rose.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. I, der wachsende
Jj: Adler. II. ein wachsender r. Greif mit g. Stern zwi-
schen den Pranken.

Decken: rechts r. s., links b. g.
 
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