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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0138
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124

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

welches ausdrücklich im Diplom erwähnt ist. Yon dem
Diplom von 1529 scheint man damals keine Kunde ge-
habt zu haben.

Stammwappen (1529): von S. und R. gespalten
darin ein halbes g. Kammrad mit 4 Speichen, auf den
wagrechten Speichen ein g. bewehrter fl Adler stehend.

Kleinod: fl g. r. s. Wulst darauf das halbe Kamm-
rad mit dem Adler, wie im Schild, nur sind hier die
Kämmen rechts s., links r.

Decken: rechts fl. g., links r. s.

AnderesWappen (1558): von S. und R. gespalten,
darin ein g. bewehrter fl: Adler, vor demselben ein 4
speichiges g. Rad, dessen wagrechte Speichen die Fänge
des Adlers umfassen.

Kleinod: g. fl:, s. r. Wulst mit dem halben g.
Rad, dessen rechte Feldung s., die linke aber r. ist und
aus dem ein g. bewehrter fl; Adler wächst.

Decken: rechts fl. g., links r. s.

Neuestes Wappen (1786): wie von 1558.

Kleinod: gekrönter Bügelhelm mit wachsendem g.
bewehrtem fl Adler hinter dem halben g. Rade.

Decken: rechts fl g, links r. s.

(Familienmittheilung. Originaldiplom von 1786. v.
Wechmar S. 52. Hof- und Staatshandbücher. Hey er v.
Rosenfeld, etc.)

Riss. (Taf. 73.)

Die Herren v. Riss stammen aus Waldsassen
in der kurbairischen Oberpfalz u. standen in Diensten
des dasigen Stifts und Klosters. Den erblichen
Reichsadelstand, mit dem Prädikat Edle v. R., brachten
an die Familie die Gebrüder: Josef Anton, kurfürstl.
Rechnungsjustificant u. Johann Baptist, beim Reichs-
stift u. Kloster St. Manz angestellt, durch Diplom
des Grafen Franz Anton zu Zeyl u. Trauchburg,
des Heil. röm. Reichs Erbtruchsess etc. als Comes pala-
tinus major, R es idenz s chl oss Zeyl den 5. März
1 774.

Johann Baptist v. R. starb zu Waldsassen als Ge-
richts Prokurator, sein Sohn Franz Josef v. R starb
1843 als markgräfl. badenscher Rentamtmann in Salem
u. sein Onkel Ludwig v. R. ist gegenwärtig (1874) Notar
zu Al t br e is ac h.

Wappen: von R. u. S. geviert. Lu. IV. ein spring-
ender natürlicher Hirsch mit g. Geweih. II. u. III. ein
stehender, stahl-gepanzerter Riese, mit Pickelhaube, die
Linke in die Seite gestemmt, in der Rechten einen hal-
ben Ochsenkinbacken, „ohne Fleisch u. Haut, doch mit
einigen Zähnen besetzt“, haltend.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. I. der natürliche
Hirsch mit g. Geweih, wachsend. II. wachsend der' Riese
mit dem Kinbacken.

Decken: rechts r. g.; links b. s.

(Familienmittheilungen. Auszug aus dem Diplom.
Hof- u. Staatshandbücher.

Rittmanu. (Taf. 73.)

Der Ehegerichtsrath in kurpfälzischen Diensten, J o-
hann Albert Ludwig R. erhielt von dem Kurfür-
sten Karl Theodor, als Reichsverweser, mit allen
ehelichen Nachkommen, München den 23. Juni 1792
den Reichs- u. erbländischen Adelstand. Er wurde 1803
mit der Pfalz von Baden übernommen u. als geheimer
Rath zum ersten Rath in’s Oberhofgericht versetzt. Sein
Sohn Heinrich, geb. den 22. Oktober 1785, beim Finanz-
departement angestellt, lebte 1810 in Karlsruhe u. seine
Tochter Luise Wilhelm ine war an den geheimen

Referendar Baron von Lamezan vermält. Weiter fin-
den sich: Konrad v. R. Major im Regiment Kurfürst,
1810 pensionirt u. den 27. August desselben Jahres in
Karlsruhe gestorben u. Friedrich v. R. als Sekretär
beim Finanzministerium 1822 pensionirt.

Wappen: in B. ein galloppirendes s. Pferd.

Kleinod: gekrönt. Ein geharnischter Mann mit
Pickelhaube, in der Rechten einen mit der Spitze ab-
wärts gesenkten s. Pfeil haltend, die Linke in dir Seite
gestemmt.

Decken: b. s.

(Ministerial - Acten, v. Wechmar. S. 40. 45. 52.
Hof- u. Staatshandbücher.)

Rotteck. (Taf. 73.)

Diese Familie, welche ehedem den Namen R o d e c k-
her führte, wurde in der Person des vorder-österreichischen
Kammerraths in Sanitätssachen, Protomedicus u. Direktor
der medicinischen Fakultät zu Freiburg, Karl Anton
R. von dem Kaiser Josef II., Wien den 4. April
1789, für sich u. seine ehelichen Nachkommen, mit dem
Prädikat „von R o tt e c k“ in den Reichs- u. erbländischen
Adelstand erhoben.

Sein Sohn Karl Wenzeslaus v. R. geb. den 18.
Juli 1775 zu Fr ei bürg, gestorben den 26. Novbr. 1840,
ist der berühmte Geschichtschreiber u. Politiker. Derselbe
besass früherden Schönhof, Gern. Wildthal, Amts
Freiburg am Abhauge des Rosskopfs gelegen, woselbst er
sich sehr gern aufhielt. Gegenwärtig sind: Dr. Julius
v. R. ausserordentlicher Professor der Medicin zu Frei-
burg, Dr. Gustav v. R. Kreisgerichts-Direktor daselbst
u. Josef v. R Oberamtsrichter zu Emmendingen.

Wappen: in B. ein schrägrechter g. Balken mit
doppelt abgewechselten Wolken besetzt, darüber 3 s. Ro-
sen (2. 1.), darunter drei s. Rauten, schräg rechts neben
einander.

Kleinod: gekrönt. Eine s. Raute zwischen offnem
b. Fluge, beiderseits mit dem Balken belegt.

Decken: rechts b. g., links b. s.

(Ministerial Akten. Hof- u. Staatshandbücher. Bad.
Lexicon S. 939 u. 989. v. WechmarS. 48. 50. 52. 56. 58
304 etc.)

Rühle v. Ulienstern. (Taf. 73.)

Stammen aus der Neu mark u. wendeten sich nach
Frankfurt a/Main.

Christian Wilh. R. v. L. Sohn des Justizrathes
August Friedemann R. v. L. in Dillenburg geb.
den 14. Dezbr. 1774 war 1810 Forstmeister in Löwen-
stein-Werth eim’schen Diensten.

Kaiser Karl VII. erhob den Kgl. Preus. u. fürstl.
nass. Oranischen Hofrath, Jacob Christian Rühle
und dessen Bruder Georg Gottlieb, Hofrath in fürstl.
Nass.-Dietz’schen Diensten mit v. Lilienstern in den
erblichen Reichsadelstand, Erankfurt a/M. den 4. März
1743.

Wappen: Vor R. u. G. getheilt. Oben 3 neben
einander stehende g. Sterne, darunter 2 s. Lilien. Unten
ein nach Links ausschlagendes fl Ross.

Kleinod: gekrönt, ein offener fl Flug, beiderseits
mit einem g. Stern belegt, dazwischen wachsend ein g.
Löwe, welcher ein g. Jagdhorn, das Mundstück nach dem
Kopf gerichtet, in der rechten Pranke hält.

Decken: r*

(Ministerial-Akten. Stammbuch III S. 273. Frank-
furter Adel dieses Werkes.)
 
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