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Grass, Carl August von [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0140
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126

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

Georg v. S. U. war Sekondelieutenant in der Ar-
tillerie und Kammerjunker, quittirte 1838 und fiel am
14. December 1843 zu Worms in einem Duell mit Moritz
v. Haber. Josef v. S -U. war 1840 Premierlieutenant
und starb am 18. Oktober 1848 zu Bilbao in Spanien
und Mariano v. S. U., war Amtmann in Freiburg
und Heidelberg, sowie Kammerherr, dann Regierungs-
ratb und wurde 1860 als Legationsrath im Ministerium
der äusseren Angelegenheiten pensionirt. Er starb 1876.

Die drei genannten waren Brüder und Stiefsöhne des
Generalmajors Freiherrn von Lassolaye.

Wappen nach Siegelabdruck: von Gr. u. S.
geviert. I. und IV. Sechs s. Herzen, balkenartig über-
einander (3. 3) gestellt. II. und III. ein s. springender
Hund. (Windspiel).

Kleinod: gekrönter Helm, eine gr. Feder zwischen
zwei s.

Decken: gr. s.

Umgeben ist das Schild mit Fahnen und Kriegs-
insignien.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 20.
32. 50. 184. 300 u. 301).

Saxl.

Aus dieser Familie, unbekannten Ursprungs und
Wappens, war Franz v. Saxi, Revisor bei dem Mini-
sterium des Innern, dann 1844 Regierungsrevisor in
Mannheim und hierauf in Rastatt.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 52. 303)

Schach. (Taf. 73.)

Diese im Grossherzogthum noch jetzt blühende Fa-
milie erlangte durch den Kaiser Josef II., Wien den
16. April 1783, mit „von Königsfeld“ den Reichs-
und Erbländischen Adelstand und zwar in der Person
des kaiserlichen wirklichen Kammerprokurators in den
österreichischen Vorlanden Johann Thaddäus Sch.
Derselbe starb 1801 und hinterliess zwei Söhne.

1) Johann Phaddäus, geb. den 22. Oktober 1772,
königl. bairischer Kreisrath zu Augsburg; er besass
das Rittergut Fr enden thal bei Constanz, veräusserte
es aber 1805 an den Freiherrn von Bodmann zu
Bodmann.

2) Leo Anton, geb. am 11. April 1782, gestorben
1820, als grossherzoglicher Amtsrevisor zu Stockach.
Er besass das markgräflich baden -baden’sche Mannlehen
Betzenhausen bei Freiburg; dasselbe wurde 1846
allodificirt und 1849 ebenfalls verkauft.

Friedrich v. Sch. ist gegenwärtig (1876) Bezirks-
förster zu Lahr.

Wappen: geviert. I. und IV. in G. ein r. geklei-
deter Mann (König), mit b. Strümpfen und mit langem
Purpurmantel umhüllt, s. Haar und Bart, g. Krone auf
dem Haupt, in der Rechten ein g. Scepter, die Linke in
die Seite gestemmt. II. u. III. in 4 Reihen von £j: und
S. geschacht.

Kleinod: gekrönt, zwischen 2 g. Hörnern, stehend
der königlich gekleidete Mann.

Decken: rechts r. g., links s-

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher).

Schalberg. (Taf. 74.)

Die v. Schalberg sind in Baden bedienstet und
stammen ab von dem geheimen Hofsekretär Christoph
Schalber, welcher Insprugg den 3. November 1654
von dem Erzherzog Ferdinand Karl von Oester-
reich mit „von Schalberg“ in den erblichen Adel-
stand erhoben worden war.

Ein Eisenhütten -Controleur v. Sch. zu Hopeten-
zell starb am 20. December 1821 und Fidel v. Sch.,
der anfangs in Militärdiensten stand, war 1836 Bezirks-
förster in Bühl.

Wappen: geviert, mit s. Mittelschild, darin ein r.

Adler. I. und IV. in G. auf gr. Dreiberg, aufspringend
ein £j: Steinbock. II. und III. von s. und tt dreimal
getheilt.

Kleinod: gekrönt, der Steinbock wachsend
zwischen zwei Flügen, rechts G. mit zwei ^ Balken,
links r. mit zwei s. Balken.

Decken: rechts oben g., unten r. g., links oben
^ s., unten r. s.

(Ministerial-Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar S. 55 u. 56).

Scheffel. (Taf. 74.)

Aus dieser zuerst im Bisthum Augsburg erschei-
nenden Familie, kam Magnus Sch., geb. 1752 zuLan-
gen-Erring, gestorben 1832, durch seinen mütter-
lichen Oheim den Reichsprälaten JacobMaria Traut-
wein, als Oberschaffner der Reichsabtei Gengenbach
in das heutige Grossherzogthum Baden und sein Sohn
Philipp Jacob Sch., geb. zu Gengenbach 1792,
gestorben zu Karlsruhe 1869, war grossherzoglich ba-
discher Major und Oberbaurath, ein verdienstvoller Mann,
dessen Lebensgeschichte sich in v. Weech’s badischen
Biographieen Bd. II. S. 249 etc. findet. Er ist der Va-
ter des berühmten Dichters des Trompeters von Säckin-
gen, des Ekkehard etc. Joseph Victor Sch., geb.
den 16. Februar 1826 zu Karlsruhe, Doctor der Rechte
und Referendar, später Vorstand der fürstlich - fürsten-
berg’schen Bibliothek zu Donauescliingen und grossher-
zogl.-weimar’scher Hofrath, Ritter des mit Personal-Adel
verbundenen königl. würtemberg’schen Kronenordens I.
Klasse und anderer hoher Orden, welcher bei Anlass sei-
nes zum fünfzigjährigen Geburtstag gefeierten Dichter-
Jubiläums, von Sr. Königl. Hohheit dem Grossherzog
Friedrich von Baden mittelst Allerhöchster Ent-
schliessung aus grossherzoglichem Staatsministerium vom
3. Februar 1876, in ehrender Anerkennung hervorragen-
der Leistungen als Schriftsteller, für sich und seine
ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechtes in den
erblichen Adelstand des Grossherzogthums erhoben wur-
de. Derselbe vermählte sich am 22. August 1864 mit
Freiin Karoline Fidelie von Malzen, geb. den 29.
August 1833 auf Schloss Trieb bei Lichtenfels,
Tochter des königl.-bairischen Staatsraths und Gesandten
am badischen Hofe, Freiherrn Conrad Adolf von Mal-
zen-Tilburg und seiner zweiten Gemahlin Karoline,
geb. Freiin von Pekkenzell. Der aus dieser Ehe
entsprossene einzige Sohn Victor von Sch. ist zu
Clärens am 21. Mai 1867 geboren. Die Familie ist
ansässig zu Karlsruhe, Stephanienstrasse 16 und mit dem
Landhaus Seehalde zu Radolfzell am Bodensee.

Wappen (das Stammwappen verbessert): in R. eine
abwärts fliegende s. Taube mit gr. Oelzweig im Schnabel.

Kleinod: Auf r. s. Wulst mit links abflatternden
r. u. s. Bändern, wachsend, ein g. gekrönter s. Pegasus.

Decken: r. s.

(Mittheilungen der Familie. Taschenbuch der Ritter-
und Adelsgeschlechter. Hof- und Staatshandbücher).

Scherer. (Taf. 74.)

Der Sohn des fürstl. Thurn- und Taxis’schen Hof-
kanzlers und Hofrats-Direktors von Scherer zu Re-
gensburg, Franz de Paula v. Sch., geb. zu Re-
gensburg 1773, trat in badische Dienste und wurde 1840
als Regierungskanzlist zu Freiburg pensionirt. Dessen
Sohn ist der Bezirksamtmann und Stadtdirektor Otto
von Scherer zu Pforzheim. Nach gütiger Mittheilung
desselben, soll das Geschlecht von dem damals souve-
rainen Fürsten von Thurn und Taxis im vorigen
Jahrhundert in den Adelstand erhoben worden sein.

Wappen, nach nicht deutlichem Siegelabdruck:
getheilt, oben neben einander stehend, 3 Sterne, unten
ein schreitender Löwe mit Stern über dem Kopf.

Kleinod und Farben unbekannt.
 
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