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Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0127
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GÖTTER

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bequemsten zu Gebote stand, die diese Kopien angefertigt und weiter Verbreitet haben.
Von anderen Alabasterarbeiten sind in der Sieglinsammlung vorhanden das Sarapis-
köpfchen Nr. 50, das Fragmenteines Sarapiskopfes Nr.^ 3 und der Hermestorso Nr. 93.

86. Doppelherme, Hermes und Herakles? Aus Luxor. Früher Sammlung Reinhardt.
Tübingen Inv. 3853. Abb. 36. Gelblichgrauer Kalkstein. Unter dem Kinn schräg
nach innen gebrochen. H. 12,2 cm, Gesichtsh. 9,9 cm.

Abb. 36. Köpfe der Doppelherme Nr. 86,Tübingen.

a) Hermes? Kinn, Lippen, Nase, Augenbrauen bestossen, das linke Auge sitzt
höher als das rechte. An den Augen die Iris Umrissen, die Pupille herzförmig ein-
getieft. Stark vorgeschobene Unterstirn, Hautfalte an der Nasenwurzel. Um die Stirn
kleine emporstehende Locken, durch schematische Bohrlöcher herausgehoben.
Kurzes Haar am Oberkopf nur angedeutet, ebenso die Ohren. Die Locken ziehen
sich vor den Ohren herab.

b) Herakles? Kinn, Lippen, Nase und linke Wange stark bestossen. Ähnlicher
Typus wie a). Formgebung kraftvoller und derber, Gesicht breiter und voller, die
Wülste über den Brauen noch stärker vorgetrieben. Im einzelnen gleiche Arbeit wie a).

Rohe Arbeit, etwa Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. Nächst verwandt, nur etwas
weniger roh in der Arbeit, ist die Doppelherme aus Kalkstein in der Sammlung
Sobernheim in Berlin (Förster, Jahrbuch 1 904 XIX13 7, Tafel VIII; Furtwängler, Bonn.
Jahrbücher 114/5, 193, Tafel VI), die Hermes mit einem Frauenkopf verbunden zeigt
und von dem Besitzer in Beirut mit der Herkunftsangabe Cypern erworben wurde.
 
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