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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 8.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.27913#0031
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29

7 Figuren dargestellt gewesen; die achte sei abhanden
gekommen, wahrscheinlich gestohlen oder als be-
schädigt beiseite gelegt. Im Gegensatz zu gom,
Malereien, steht hier äyäXfjcaa allgemein für Skulp-
turen; es waren vermutlich nicht Statuen, sondern
Reliefs. „Das könnten die 8 älteren Kampfarten
sein, denn die Bestimmung über die Knaben sei zu
Pheidias Zeit noch nicht getroffen.“ Es waren also
keine Knabenwettkämpfe da; eine Berechnung ergab,
dafs die älteren Kampfarten allerdings nur in der
Zahl 8 dargestellt sein konnten. Dafs zu Pheidias’
Zeit noch keine Knabenkämpfe existiert hätten, wurde
als ein rhetorischer Einwurf des Pausanias hingestellt,
nur bestimmt, um widerlegt zu werden, und zwar
nicht durch die V 8, 9 erwähnte Einführung der
Knabenkämpfe Ol. 3 7, sondern durch Pantarkes, den
Liebling des Pheidias, der in den Knabenkämpfen
Ol. 86 siegte. Mit dem avadov^svoc sei also nicht
ein Teil des Reliefs, sondern die VI 4, 5 und 10, 6
erwähnte Statue des Pantarkes gemeint. Demnach
falle Pheidias’ Thätigkeit in Elis erst in die Zeit
nach dem Prozefs in Athen. Dieser Prozefs habe
nicht, wie man fälschlich aus Schol. Aristoph. Pax. 605
herauslas, im Anschlufs an die Aufstellung der Par-
tlienos Ol. 85, 3 stattgefunden, sondern erst Ol. 86, 4
nach Vollendung des Parthenon. So habe ihn Aristo-
phanes ganz gut mit dem nur ein Jahr späteren
megarischen Psephisma zusammenbringen können.

Bei Beschreibung der ehernen Athena auf der
Burg erzählt Paus. I 28, 2, der Kentaurenkampf am
Schild sei von dem berühmten Toreuten Mys nach
einer Zeichnung des Parrhasios gefertigt, der auch
sonst für Mys gezeichnet habe. Nun wissen wir
allerdings von einem gemeinsamen Werk des Parrhasios
und Mys, einem Becher mit Iliupersisreliefs, dessen
Inschrift Athen. XI p. 782 B anführt. Da beide aber
 
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