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Parthenmi und Erechtheion.

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nach der gewöhnlichen, ader kaum begründeten Annahme mit einer Lichtöffnung in der Mitte,
begrenzte nach oben den Hekatompedos, während der westliche Raum vielleicht eine Kassettendecke
aus Stein hatte; sie ward von vier ionischen Säulen getragen. Also auch hier waren beide
Ordnnngen verbunden.

Nahe am Nordrande der Akropolis erhob sich das älteste Heiligtum der Burggöttin, das

sog. Erechtheion, der im Verlaufe des Pelo-
ponnesischen Krieges in zierlich edlen ionischen
Formen erneute kleine Doppeltempel der Athena
Polias und des Poseidon Erechtheus (Fig. 153
bis 155). Es galt hier nicht allein, mehrere
Kultusstätten harmonisch zu umschließen, son-
dern auch die nngleiche Höhe des Bodens (3 rn)
geschickt zu benutzen. Der höher gelegenen Cella
der Athena (Fig. 153 ^), von der die des
Poseidon, L, durch eine Wand gctrennt war, legt
sich östlich eine sechssäulige Vorhalle vor. Eine
zweite Vorhalle (L) mit vier Säulen in der
Fronte, deren Thüre (Fig. 156) mit Rccht als
Muster gepriesen wird, befindet sich an der
tiefer gelegenen Nvrdseite. Die Westfronte Ivird
durch Halbsäulen, zwischen denen (später ein-
gefügte?) Fenster liegen, gegliedert. An der
Südseite tritt ein Treppenhaus (v) vor, dessen

flachesDach von sechs „Mädchen" (sog. Karyatiden) auf hohem Mauersockel getragen wird (Fig. 155).
Alle diese Abweichungen von der Regel werdcn durch die besondere Bestimmung dieses Baues erklürt.
Bedeutsamer war eine andere Neuerung, als Skopas im Athenetempel zn -vegea alle drei Stile ver-
einigte und außen dorische, in den beiden Vorhallen korinthische, im Jnnern der Cella ionische
Säulen anordnete.

Jm vierten Jahrhundert hob sich wieder die Architektur auf ionischem Boden. Bereits
im Altertum wnrden der Tempel des didhmüischen Apvllo bei Biilet, der -rempel der Artemis
 
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