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Der Orient. 3. Persien.

Die chaldäisch-assyrische Kunst hat in der Weltgeschichte tiefere Spnren hinterlassen als
die ägyptische. Allerdings sind die Nachwirkungen besonders der chaldäischen Kunst häufig nnr
stofflicher Natur. Die semitischen Stämme Kleinasiens und Syriens, selbst die vorgriechische
Bevölkerung an der Küste und auf den Jnseln, haben mittelbar oder unmittelbar den Einfluß
der chaldäischen Kunst erfahren. Die phantastischen, geflügelten Gestalten spielten noch später in
den religiösen Anschannngen der Orientalen eine große Rolle. Eine in der assyrischen Kunst

Fig. 61. Libation des Königs Assurnazirpal. Arrs Nimrud. Brit. Btuseuin.

beliebte Darstellung: der von zwei Gestalten bewachte heilige Baum (Fig. 64), kehrt nicht allein
in der ältesten Kunst auf griechischem Boden', sondern sogar noch im Mittelalter, freilich in
ganz abgeschliffener, rein dekorativer Form, als Teppichbild wieder.

3. Persien.

Als Tochter der chaldäisch-assyrischen Kunst wird gewöhnlich die persische Architektur und
Skulptur begrüßt. Es liegt der Gedanke so nahe, daß der Stamm, auf den die Politische
Macht überging, auch die Erbschaft der älteren Kultur antrat. Jn Wahrheit bestehen zwischen
ihnen aber nur vereinzelte Berührungspunkte und eine einfache Ableitung der jüngeren von der
 
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