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6. Altitalisch-römische Kunst.

die dvn Orvieto und Bologna (Volsinii nnd Felsina) gekommen. Der Oberban (Hügel) ist
meistens zerstört, nur die innern Grabkammern, denen oft förmliche Felsfassaden dortreten,
haben sich erhalten. Die viereckigen Räume werden dnrch überkragende Steine bedeckt oder


F-ig. 286. Etrnskischer Tempcl. Ergänzung von Semper.

Thor zu Vvlterra (Canina).

zeigen die Decke durch Pfeiler gestützt;
sie ist oft schräge ansteigend und durch
eine Art von Sparrenwerk gegliedert
(Fig. 284). Die Skelette liegen auf
Banken ausgestreckt, neben ihnen wurde
die Mitgift der Toten, Bronzegeräte,
Thongefäße, bewahrt.

Die Form der etruskischen Tem-
pel ließ sich bisher nur nach Vitruvs
Worten beschreiben. Darnach besaß der
etruskische Tempel eine tiefe, auf sehr weit-
gestellten Säulen ruhende Vorhalle, die
in die gewöhnlich dreigeteilte Cella (eine
breitere Mittelkammer mit schmäleren
Seitenkammern, entsprechend dem üb-
lichen Dreigötterkultus) führte (Fig. 286).
Erst im Jahre 1886 bei Civitä Castellana
(Falerii) unternommene Ausgrabungen
lehren uns den Grundriß des Tempels
auch durch den Augenschein erkennen.
Der Bau erhob sich auf einer Plattform,

Fig- 287.

hatte drei Cellen und zeigte als Fortsetzung der breitercn Mittelcella über die Abschlußmauer
hinaus noch einen erhöhten quadratischen Raum, gleichsam eine Hauptapsis, vermutlich ein älteres,
 
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