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Stackelberg, Otto Magnus von
Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien und die daselbst ausgegrabenen Bildwerke — Rom, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.1037#0007
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Die Zeichnungen zu den Kupferblättern wurden theils vor der Grabung,
theils kurz nach der Vereinigung aller zum Friese gehörigen Fragmente im
Jahr 181 2 in Griechenland selbst verfertigt. Sie waren von landschaftlichen
sowohl, als architektonischen Zeichnungen und von allen Messungen des
► Tempels begleitet, zu einem ausgedehnten Werke bestimmt, welches eine
ganze Folge bildlicher Darstellungen der Alterthumsreste und Gegenden
Griechenlands enthalten sollte. Zu diesem Unternehmen hatte sich ein Theil
der Gesellschaft Reisender verbunden, welche von dem Jahr 1810 bis 181 5
in Griechenland und Kleinasien sich aufhielten und durch die glückliche
Findung der Aeginetischen und Phigalischen Antiken begünstigt worden
sind. Das Zusammentreffen verschiedener Hindernisse, vorzüglich aber der
Tod eines ausgezeichneten Architekten in der Gesellschaft, des Freiherrn
Karl Haller von Hallerstein, nöthigte zu einer Aenderung und Einschrän-

kung dieses Plans.

Der beschlossenen Bekanntmachung war unterdessen

Herr Prof. Wagner schon durch die überraschende Herausgabe der nicht
zu solchem Zweck von der Gesellschaft gestatteten, weder getreuen, noch
den Geist des Originals wiedergebenden Skizze des Frieses zuvorgekommen.
Einige Beurtheilungen des Kunstwerks, die unten näher berührt werden,
warfen ein ungünstiges Licht auf dasselbe. Auch durch die verkleinerte
Darstellung im Brittischen Museenwerk, wo manche Theile fehlen, und die
Einzelheiten überhaupt nicht ausgedrückt werden konnten, ist dem Friese
keineswegs volle Gerechtigkeit widerfahren. Nicht nur von dem Tempel-
gebäude, welches bisher nur in fehlerhaften Grund- und Aufrissen bekannt
ist, auch von seinen Bildwerken blieb eine genauere Auskunft zu wünschen
übrig; neben treffenden Bemerkungen sind manche Irrthümer den gegen-
wärtigen, seit 1817 abgefassten Nachrichten und Erläuterungen vorange-
gangen, ehe die dazu gehörigen Kupfertafeln ihre Vollendung erhielten.
Obgleich nun mehrere Umstände zur Verzögerung der Herausgabe sich
vereinigt haben, so mögte der frühere Versuch nicht überflüssig geworden
seyn, der hier als ein für sich bestehendes, geschlossenes Ganzes vollstän-
diger erscheint, und den inneren Zusammenhang des merkwürdigen Denk-
mals in allen seinen Beziehungen zu entwickeln bezweckt.

Rom den 25. Julius 1825.

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