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Stackelberg, Otto Magnus von
Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien und die daselbst ausgegrabenen Bildwerke — Rom, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.1037#0104
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io3 —

deren Vorbilde die Arcadisclie Colonie unter Evander die Luperealischen Spiele und den Dienst des
Pan, in Latium auf dem Palatinischen Hügel, stiftete. Der Faustkampf war bey den Lycäischen
Spielen erfunden, unter den Frauen ein Wettstreit der Schönheit eingeführt. Pindar (s. die Urschr.
u. Uebers. v. Thiersch) erwähnt in mehreren Gesängen der Wettsiege:

ferner:

« wie viel des Lyhaon
Herd, der Arcader Hort, aufragend bezeugt,»

i3'er Olymp. Ges. V- io3 u. io4-

«Und in Parrhasias Gefild

Erhob er sich wundervoll bey des Zeus in Lykäon VdlUcrfcstc.»
9'" Olymp. Ges. V. 102.

Der Preis bestand in Geräthen von Erz,

«Welches Klitor sammt Tegea und Achajas Hühenbewandelte Stadt'

Auf Lyhaon stellte bey Zeus Rennerbabn durch der Hand' und Füfse Kraft zum Siegslohn'.
ioLcr Nero. Ges. V- 47 u. 48.

Vorhandene Ueberbleibsel eines in viele Gemächer abgetheilten Gebäudes von 73 Schritt Länge
und 16 Schritt Breite zeigen uns noch die Ställe der zum Wettrennen bestimmten Pferde. I" einem
Gemache stehen neben einander zwey steinerne Tröge von reiner Form omd schönem Verhältnifs,
wohlerhalten; ihre Länge beträgt g'/, ihxe Breite u/;' Palmen. Hinter den Ställen ist ein grofser
Wasserbehälter dicht an Felsen-Höhen gelehnt. Ferner sieht man die Grundmauern des Hippodroms;
unweit desselben, über den vermuthlich zum Stadium gehörenden Terrassen aus polygonen Steinen,
Mauerlinien und Säulenstücke vom Lycäischen Pantempel und dessen Nebengebäude. Die Hirten der
Gegend unterscheiden diese Reste mit den Namen: Eh räi xogvSas (Is tas korythas), Eh rä axapiäia
(Is ta skafidia), Eh *b 'Elltjvmhv (Is to Ellinikö).

Auch die waldige Gegend an der westlichen, abschüssigen Seite des Berges, die sich in tiefe
Bergschluchten verliert, und wo die vielen Quellen entspringen, aus welchen die Neda zusammen-
fliefst, durchstreiften die Reisenden und kamen zu dem Dorfe Ampeliona. Oberhalb des hohen linken
Ufers der Neda, bey dem Dörfchen Kakoaletri, trafen sie die noch mit Thürmen versehenen Mauern
einer wohlgebauten antiken Veste, jetzt nur durch das Wort Hellenisch, 'Elhpiy.a, bezeichnet, und
innerhalb derselben sahen sie die Fundamente eines Tempels neben einer Kapelle und Mauerreste
anderer Gebäude.



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