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Stackelberg, Otto Magnus von
Der Apollotempel zu Bassae in Arcadien und die daselbst ausgegrabenen Bildwerke — Rom, 1826

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https://doi.org/10.11588/diglit.1037#0148
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— 147 —

Zu S. 61. N. *)
Ein Grofsgriechisches Gefäfs in Miüins Peintures de Vas. antiq- PI. I. giebt in den bey-
geschriebenen Namen einen deutlichen Beweis, dafs die Amazonenköniginnen auf Denkmälern
durch Rosse ausgezeichnet wurden. Dort kämpft Hippolyte zu Pferde gegen Theseus, neben ihr
aber die Amazone Deinomache zu Fufs. Auf einigen Denkmälern, von denen wir nur zwey
anführen, kommen sie zur Unterscheidung von den übrigen ihres Heeres als Wagenstreiterinnen
vor, ein Umstand, der an ihre Gemeinschaft mit der Athene erinnert, deren Erfindung der
Wagenkampf war. Das obgenannte Vasenwerk zeigt PI. LVI. eine Amazonenschlacht, wo unter
mehreren kämpfenden Paaren zwey, als die Doppelherrscherinnen, durch vierspännige Wagen
hervorragen. Dasselbe finden wir in dem Friesgemälde des neulich zu Pompeji ausgegrabenen
Gebäudes, welches das Haus des tragischen Dichters heifst. Dort sind selbst unter den zu Pferde
gegen Fufsstreiter kämpfenden Amazonen die beyden Königinnen zu Wagen gebildet. Die eine
drückt im Fliehen rückwärts einen Pfeil vom Bogen ab, die andere dringt mit dem Beil hauend
auf einen Krieger ein. Die fortlaufende Binde des Frieses unterbrechen zwey eingerahmte Zwi-
schenbilder mit den Vorstellungen eines Amor und einer Venus, die einen Myrtenzweig hält und
neben sich einen anderen, Spiegeltragenden Amor hat. Diese Zwischenbilder bestimmen den
Gegenstand des Schlachtgemäldes näher, indem Liebe, zur Entführung der Antiope anreizend,
als Urheberin des Krieges unter den Amazonen und Athenern erscheint.

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