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Stark, Karl Bernhard; Kinkel, Gottfried [Hrsg.]
Vorträge und Aufsätze aus dem Gebiete der Archäologie und Kunstgeschichte — Leipzig, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.25672#0402
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XIII.

Friedrich Grenzer,

sein Bildungsgang und seine wissenschaftliche wie
akademische Bedeutung.

3 Hochgeehrte Collegen! Liebe Commilitonen!

Verehrte Anwesende!

Als ich vor einem Jahre die Ehre hatte, Sie willkommen
zu heissen an dem Feste der Neugeburt der Universität, ahnte
Niemand, am wenigsten ich selbst, dass ich binnen Jahresfrist
wieder berufen sei, von dieser Stelle aus Bericht zu erstatten
von dem wissenschaftlichen Leben und den äusseren Ereignissen
der Universität, zu zeugen von meinen persönlichen Studien, zu
verkünden die Namen der Commilitonen, welche mit glücklichem
Erfolge ihre Kräfte an den aufgestellten Preisfragen versucht
haben. Ein bedeutsames Stück des diesjährigen Universitäts-
lebens ist schon mit dieser Thatsache ausgesprochen; der dies-
jährige Prorector, der berühmte Lehrer des römischen Rechts,
der würdige Nachfolger eines Thibaut und von Vangerow,
Geh. Rath von Windscheid, hat unsere Universität verlassen.
Für wie unwahrscheinlich bisher ein solches Ereigniss, der Weg-
gang des Prorectors inmitten seiner Thätigkeit, bei allem
Wechsel der Docenten an unserer Universität erachtet ward,
ergiebt sich daraus, dass eine gesetzliche Bestimmung für diesen
Fall nicht Sorge getragen hatte. Der einstimmige Wunsch
meiner Herren Collegen hat mich für die zweite Hälfte dieses
Prorectoratsjahres wieder in diese verantwortungsvölle und nicht
mühelose Stellung eintreten heissen. Und so ist mir auch wieder
die ehrenvolle, aber ebenso schwere Aufgabe zugefallen, Redner
des heutigen Tages zu sein. Ja schwer, darf ich sie diesmal

4 besonders nennen, im vollen Bewusstsein der gegenwärtigen
Verhältnisse der Hochschule, der Krisis, in welcher sie sich be-
findet. Möge Ihre Nachsicht mir daher doppelt freundlich ent-
 
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