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Mittwoch, den 13. September
Beginn 8% Uhr

Begriißungsabend

in der Aula academica.

Die Reihe der Begrüßungen der zahlreich erschienenen Teilnehmer an
der Tagung eröffnete der Landespräsident Levin Graf Schaff-
gotsch mit folgender Ansprache:

Euere Kgl. Hoheit! Euere Eminenz!

Hochgeehrte Versammlung!

Salzburg ist freudig beivegt, daß in seinem Weichbilde zum ersten Male
die deutschen Vereinigungen zur Erhaltung und Pflege der Kunstdenkmäler und
für den Heimatschutz mit den österreichischen Vertretern dieser Bestrebungen
zusammen tagen.

Und ich bin stolz darauf, daß ich so hochwerte Gäste im Namen der
Regierung hier begrüßen kann.

Als meine schönste Aufgabe aber betrachte ich es, Ihnen die wärmsten
und herzlichsten Grüße des durchlauchtigsten Protektors dieser Tagung zu
vermitteln, Sr. k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand, des kunst-
sinnigen Prinzen, dessen feiner Geschmack und sicheres Urteil überall die größte
Beachtung finden müssen, wo es sich um die gemeinsamen Ziele dieser Veran-
staltung handelt.

Ich werde mir gestatten, das Telegramm Sr. k. u. k. Hoheit im Wortlaute
zu verlesen:

„Indem ich meinem lebhaften Bedauern Ausdruck gebe, infolge des
zeitlichen Zusammenfallens der unter meiner Leitung stattfindenden großen
Manöver in Ungarn mit dem Denkmalschutztage verhindert zu sein, nach
Salzburg zu kommen, bitte ich Sie, die Teilnehmer in meinem Namen auf
das herzlichste und wärmste zu begrüßen. Mit besonderem Vergnügen habe
ich das Protektorat über den ersten Denkmalschutztag auf österreichischem
Boden übernommen, von dessen Arbeiten ich mir eine weitere Vertiefung des
Verständnisses bei den Behörden und der Bevölkerung für die Erhaltung
der hochinteressanten Kunstdenkmäler der Monarchie und für die Pflege des
Heimat- und Naturschutzes erwarte. Daß es auch bei uns wertvolle Kunst-
schätze gibt, davon werden die Herren sowohl bei ihrem Aufenthalte in
Salzburg als auch bei ihrem Ausfluge nach Wien eine anschauliche Vor-
stellung erhalten. Und nun wünsche ich dem Denkmalschutztage gedeihliche
Arbeit, die ich nach Kräften fördern will. Erzherzog Franz.“ (Lang
anhaltender Beifall.)

Wenn ich an Danzig denke, wo die letzte Tagung für Denkmalpflege
stattfand, liegt ein Vergleich sehr nahe.

Die Länder gebiete, welchen die Städte Danzig und Salzburg angehören,
hatten beide wenigstens einen Teil ihrer Glanzzeit unter geistlicher Herrschaft.
 
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