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Die Kunstdenkmäler im Salzburger Stadtbild.

könnten hierbei jederzeit auf gleich freudige Aufnahme und herzlichen Empfang
in Österreich rechnen wie diesmal.

Nach dieser mit anhaltendem Beifall aufgenommenen Begrüßung pries
der Landeshauptmann Prälat Winkler in warmen Worten die idealen
Aufgaben der Denkmalpflege und des Heimatschutzes. Wer seine Heimat
schütze, schütze sein Glück und seine Zufriedenheit. Deshalb sei es nötig, die
Heimat in ihrer Eigenartigkeit, ihren Sitten und ihren Gebräuchen, ebenso wie
in ihrer Bauweise zu erhalten. Wenn Deutsche und Österreicher in politischer
Beziehung eng verbunden seien, so möchten sie auch in der Frage der Denk-
malpflege und des Heimatschutzes Schulter an Schulter Vorgehen.

Hierauf erfolgte eine mit großem Beifall aufgenommene Ansprache des
Herrn Bürgermeisters Franz Berger, der ausführte, die Stadt Salzburg
sei sich bewußt, daß es ihre erste und vornehmste Verpflichtung sei, die
Denkmäler früherer Zeit zu erhalten. Die Beratungen, die jetzt in den
Mauern der Stadt gepflogen werden, würden viele nützliche Anregungen
bringen. Die Stadt werde diese Anregungen dankbar aufnehmen und be-
strebt sein, aus den Verhandlungen dieser Tage bleibenden Nutzen für die
Ausgestaltung Salzburgs und für die Erhaltung seiner Eigenart zu ziehen.
Wenn nur diese Versicherungen rückgreifende Wirkung haben könnten!

Mit einer Rede des Herrn Geheimen Oberregierungsrates Dr. Münch-
gesang-Berlin, der den Dank der hei der Tagung vertretenen Deutschen
Bundesregierungen für die Einladung der Österreichischen Regierung in
beredten Worten zum Ausdruck brachte, und mit einer warmherzigen Dank-
sagung und Begrüßung seitens des A^ertreters des Schweizer Bundesrates,
des Herrn Professor Dr. Naef-Lausaune, des berühmten Restaurateurs
von Chillon, schloß die Reihe der Ansprachen.

Der Arorsitzende der Tagung, Geheimer Hofrat Professor Dr. A.
von Oechelhaeuser-Karlsruhe, der jedem der Herren Redner un-
mittelbar nach Schluß der betr. Ansprachen den Dank der Teilnehmer
zum Ausdruck gebracht hatte, faßte hierauf noch einmal den Dank für
diese ehrenvollen und bedeutungsvollen Ansprachen in einem Schlußwort
zusammen und erteilte sodann dem Redner des Abends, Herrn Hofrat Pro-
fessor Dr. Josef Strzygowski, das Wort zu seinem Lichtbildervortrag.

Rede am Begrüßungsabend.

Redner: Herr k. k. Hofrat Professor Dr. Strzygowski-Wien.

Die Kunstdenkmäler im Salzburger Stadtbilde.

Eure Kgl. Hoheit! Hochansehnliche Ansammlung! Die erste gemein-
same Tagung für Denkmalpflege und Heimatschutz hat Sie in eine öster-
reichische Stadt geführt, die wie keine zweite allen Ihren Interessenkreisen,
sie seien theoretische oder praktische, das wertvollste Studienmaterial bietet.

Schon den zweiten Gründer dieser Stadt, den hl. Rupert, haben die
Ruinen und die einzige Lage des römischen Juvavum hierher gelockt. In
dieser idyllischen Klause gründete er sein Kloster St. Peter. Für die Stadt-
entwickelung freilich wichtiger wurde die Schaffung von Bischofsitz und
Territorialfürstentum. Was Sie an Kirchen und Palästen sehen, das schmückt
würdig den Sitz des einstigen Primas der Kirche Deutschlands. Sie finden
 
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