Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stutz, Ulrich
Das Münster zu Freiburg i. Br. im Lichte rechtsgeschichtlicher Betrachtung: Rede gehalten am 24. September 1901 im Kornhaussaal zu Freiburg i. Br. vor der Hauptversammlung der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine — Tübingen, Leipzig, 1901

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11874#0037
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
23

nnchdem nm 28. Dezembcr 1815 den Standes- und Grnndherren
ihre früheren Patronatrechte ivieder znrückgegeben worden waren.
Da trat 1819 der erste Landtag znsammen. Jhm gehörte in der
ersten Kammcr als Bertreter der Universität Notteck an; in der
zweiten saß als Abgeordncter von Waldshnt, Thiengen, St.Blasien
der Freibnrger Universitätsprofessor Dnttlinger. Beide traten mit
dcm größtcn Eiser für die Rechte der Universität ein. Das
Ministcrium lenkte ein, vielleicht auch unter dem persönlichen Ein-
flnß Großherzog Ludwigs, der ja gerade in kirchlichen Dingen ein
sehr selbständiges Urteil hatte und überdies der Freibnrger Uni-
versität besonders wohlwvllte. Jm Augnst 1819 versügte er die
Nückgabe aus Gnaden und nach Maßgabe des Kirchenherrlichkeits-
ediktes vvm 24. März 1808, also als Patronatrechte, wodurch die
anch bischöflicherseits angefochtenen Rekognitionsgelder unznlässig
wnrden. Dic Rückgabe erstreckte sich aber nur ans die Psarreien
Bnrkheim, Jechtingen nnd Rcute am Kaiserstuhl. Die Münster-
pfarrei behielt sich die Krone sür ewige Zeiten vor.
Noch wiederhvlt wnrde die Universität ihretwegen vorstellig; wcgen
der Holbeinbilder im Universitätschor machte sie noch 1822, wegen
rückständigen Rekvgnitionsgeldes noch 1845 Eingaben ans Mini-
sterium. Umsvust; es blicb bei der Maßregel von 1813.
Denn inzwischeu war das Münster zu einer Stellung gelangt, die
eiu Jnkorporatiousverhältnis zur Universität ausschlvß.

IV.

Am 7. Juli 1820 tauchte nämlich im Großherzoglichen
Ministerium der Gedauke auf, den Sitz des geplanten Laudes-
bistums, aus dem bald eiu oberrheinisches Erzbistum wnrde,
statt nach Rastatt, wie bisher beabsichtigt, »ach Freibnrg zn legen.
Manches sprach dafür, vor allem die prachtvolle Münsterkirche, die
wie keine zwcite im Land zur Kathedrale sich eignete.

Es ist hier nicht der Ort, darzustelleu, wie nach mancheu
Schwierigkciten die Bnlle Urovicka solsrsgus vom 16. Angust 1821
 
Annotationen